Hohenlimburg. Burat Aydim vermisst in seiner Heimat Hohenlimburg eine Shishabar. Das will der 18-Jährige mit seinem Bruder Suat nun ändern:

Zwei Hohenlimburger werkeln an der ersten Shishabar in ihrem Stadtteil. Burat Aydim ist 18 Jahre jung und will mit seinem Bruder Suat Aker auf der Isenbergstraße einen neuen Treffpunkt für junge Leute schaffen. „Keyf“ soll die Lounge heißen, das türkische Wort für Vergnügen. Bereits seit Monaten sind Aydim und Aker dabei, die Räumlichkeiten nahe „Danis Taverne“ und dem Imbiss „Bei Taki“ herzurichten. Unterstützung kommt nicht nur von Freunden wie Illaz Köstereli, sondern auch von dem Vermieter Leonidas Kasparis.

Aktuell fehlt noch die Genehmigung der Stadt, damit man im Oktober eröffnen kann.

Burak Aydim und Suat Aker eröffnen die erste Shishabar in Hohenlimburg. In der Bar soll es neben Shishas auch einen Raum zum Spielen geben.
Burak Aydim und Suat Aker eröffnen die erste Shishabar in Hohenlimburg. In der Bar soll es neben Shishas auch einen Raum zum Spielen geben. © WP Hagen | Marcel Krombusch

Neues Angebot für junge Leute

Die Idee für eine Shishabar kam Burat Aydim aus Frust über das mangelnde Angebot für junge Menschen vor Ort. „Warum solle man sich als Hohenlimburger immer die Mühe machen nach Hagen zu fahren und dafür auch noch Tankkosten zu zahlen, wenn man seine Freunde hier hat und etwas in Hohenlimburg erleben möchte?“.

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Aydim ist gelernte Sicherheitskraft, wie er erzählt, steckt nun aber seine Energie zusätzlich in das Projekt Shishabar. Die Ausbildung kommt ihm dabei zugute. So will er nicht nur Betreiber der Bar sein, sondern kann dort auch für Ordnung sorgen.

Alternative zu Parkplätzen

Beim Aufbau der Räumlichkeiten unterstützt auch Bruder Suat Aker. Für ihn auch eine Möglichkeit, den jungen Menschen im Ort eine neue Anlaufstelle zu ermöglichen. „Es kann nicht sein, dass die Jugend von Hohenlimburg abends auf irgendwelchen Parkplätzen rumhängen muss, weil sie keine Alternativen haben“, sagt Aker. „Wir wollen die jungen Leute von der Straße holen und ihnen in Zukunft einen Rückzugsort bieten.“

Burak Aydim und Suat Aker eröffnen die erste Shishabar in Hohenlimburg. Vermieter Leo Kasparis (links im Bild) unterstützt die beiden Gründer tatkräftig. In der Bar soll es neben Shishas auch einen Raum zum Rummy spielen geben und Fernseher zum Fußball gucken und Videospiele spielen.
Burak Aydim und Suat Aker eröffnen die erste Shishabar in Hohenlimburg. Vermieter Leo Kasparis (links im Bild) unterstützt die beiden Gründer tatkräftig. In der Bar soll es neben Shishas auch einen Raum zum Rummy spielen geben und Fernseher zum Fußball gucken und Videospiele spielen. © WP Hagen | Marcel Krombusch

Die Idee: Besucher sollen einfach vorbeikommen können und sich bei einer Shishapfeife und Getränken entspannen. Zusätzlich hängen mehrere Fernseher von der Decke, auf denen unter anderem Fußball gezeigt werden soll. Darüber hinaus sollen Turniere mit Videospielen wie Fifa möglich sein.

Ein separater Raum lädt zudem zum Rummy-Spielen ein. Bereit steht in einer Ecke der Lounge auch schon ein DJ-Pult. Daran sollen DJs an den Wochenenden für Stimmung sorgen.

Burak Aydim und Suat Aker eröffnen die erste Shishabar in Hohenlimburg. Die Bar soll „Keyf“ heißen – das türkische Wort für Vergnügen.
Burak Aydim und Suat Aker eröffnen die erste Shishabar in Hohenlimburg. Die Bar soll „Keyf“ heißen – das türkische Wort für Vergnügen. © WP Hagen | Marcel Krombusch

Bekanntes Gesicht

Suat Aker sollte vielen Hohenlimburgern noch ein Begriff sein, war er doch einst Vorsitzender der Hohenlimburger Werbegemeinschaft und Besitzer des Taxiunternehmens Mini Car. Sein Unternehmen hat die Pandemie nicht überlebt, die letzten Jahre wurde es ruhiger um Aker. Nun wolle er sich aber wieder mehr einbringen und unternehmerisch tätig werden.

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„Als Mini Car noch existiert hat, war es für die Hohenlimburger selbstverständlich, ihre lokalen Unternehmen zu unterstützen, selbst wenn sie aus Hagen gefahren sind“, erzählt Aker und betont, wie sehr er diese Gemeinschaft schätzte. „Hohenlimburg ist für mich wie eine Familie“, sagt er. „Wir unterstützen uns gegenseitig, unabhängig von der Herkunft.“

Vermieter hilft

Als Sinnbild dieser Gemeinschaft könnte Leo Kasparis stehen, dem die Räume der neuen Shishabar gehören. Kasparis lebt seit 50 Jahren in Hohenlimburg und ist Sohn des ursprünglichen Besitzers des Imbisses „Bei Taki“. Er unterstützt den jungen Burat Aydim und seinen Bruder dabei, ihre Idee von einer Shishabar im Ort umzusetzen.

Kasparis kommt den Neugründern bei der Miete entgegen und hilft bei der Renovierung der Räume an der Isenbergstraße. Diese wiederum haben eine lange Gastronomie-Tradition hinter sich, war dort doch einst die Gaststätte „Zur Traube“ und später die Taverne „Jámas“ beheimatet.

Die Bar präsentiert sich bereits voll renoviert. Ein Wandkunstwerk der Akropolis in Athen erinnert noch an die Zeit, als die griechische Taverne „Jamas“ in den Räumlichkeiten an der Isenbergstraße beherbergt war.
Die Bar präsentiert sich bereits voll renoviert. Ein Wandkunstwerk der Akropolis in Athen erinnert noch an die Zeit, als die griechische Taverne „Jamas“ in den Räumlichkeiten an der Isenbergstraße beherbergt war. © WP Hagen | Marcel Krombusch

Bürokratie als letzte Hürde

„Die Anwohner brauchen sich keine Sorgen machen, denn die Räume sind gut gedämmt und allzu laut wird es nie werden“, will Aker schon vor der Eröffnung versichern. Er hofft, dass die Shishabar im Oktober eröffnen kann, und wartet auf grünes Licht der Behörden. „Wir haben die Räume vollsaniert und eine neue Lüftungsanlage eingebaut, die vom TÜV abgenommen wurde“, sagt Aker. „Genauso wurden die Räumlichkeiten bereits vom Architekten abgenommen, wir sind bei der Renovierung also nur bei den letzten Feinheiten.“