Hohenlimburg. Bezirksregierung gibt grünes Licht: Mit Millionen-Fördermitteln wird in Henkhausen ein Ganzjahresbad entstehen. Die Hintergründe:

Die Millionen-Fördermittel, mit denen das Lennebad saniert werden sollte, fließen nach Henkhausen. Die Bezirksregierung Arnsberg gibt ihren Segen zu dem Plan, die bewilligten 4,8 Millionen Euro an Bundes- und Landesmitteln auf das Freibad in Henkhausen zu übertragen, damit dort ein Ganzjahresbad entstehen kann. Die Stadt Hagen informierte nun über die Zusage der Bezirksregierung, die nach der mündlichen Ankündigung nun auch schriftlich in der Verwaltung vorliege.

Fördermittel von Lennebad-Sanierung

Rückblick: Mit Beginn der Pandemie im März 2020 erhielt das Richard-Römer-Lennebad rund 4,4 Millionen Euro an Fördermitteln aus dem Städtebauförderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen, um energetisch und barrierefrei saniert zu werden. Da für die Sanierung des mehr als 50 Jahre alten Bades mit deutlich höheren Kosten gerechnet wird, stimmte der Rat stattdessen einer anderen Lösung zu. Diese sieht vor, dass das Lennebad geschlossen und dafür das Freibad in Henkhausen mithilfe der Fördermittel zu einem Ganzjahresbad ausgebaut wird. So soll auch mit einem Bad weniger das Schwimmen in Hohenlimburg ganzjährig erhalten bleiben.

Bürgerentscheid scheiterte

Eine Entscheidung, die Kritiker hervorrief. Vertreter insbesondere vom Förderverein des Lennebades und der Bürger für Hohenlimburg setzten sich für den Erhalt des Hallenbades ein und initiierten einen Bürgerentscheid. Dieser scheiterte im Frühjahr letztlich daran, dass pro Lennebad nicht genug Stimmen zusammenkamen. 2.300 Stimmen fehlten der Initiative am Ende, um das notwendige Quorum zu erreichen. Das Richard-Römer-Lennebad wird nun 2025 abgerissen.

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Planung für neues Ganzjahresbad

Wie das neue Ganzjahresbad in Henkhausen aussieht, dazu geben erste Skizzen eine grobe Vorstellung. Die erste Planung aus dem Vorjahr, die eine Teilüberdachung des bestehenden 50-Meter-Beckens vorsah, wurde im Sommer verworfen. Angesichts steigender Bau- und Energiekosten soll es – so der aktuelle Stand – künftig zwei Becken in Henkhausen geben, ein überdachtes Hauptbecken und ein Nichtschwimmerbecken unter freiem Himmel.

Das Freibad Henkhausen – hier ein Bild aus der Saison 2022 – soll bis 2025 teilüberdacht und zu einem Ganzjahresbad werden.
Das Freibad Henkhausen – hier ein Bild aus der Saison 2022 – soll bis 2025 teilüberdacht und zu einem Ganzjahresbad werden. © Michael Kleinrensing

Künftig zwei Becken

Demnach wird das aktuelle Becken auf 25 Meter Länge und 15 Meter Breite verkleinert, mit Edelstahl verkleidet und zudem überdacht. Grob ein Drittel des Hauptbeckens wird mit einem Hubboden ausgestattet. Das Nichtschwimmerbecken unter freiem Himmel soll 17 Meter lang und 17 Meter breit werden. Soweit der Entwurf der Prova Unternehmensberatung, dem diverse Planungstreffen mit Stadtverwaltung und Vertretern des Hohenlimburger Schwimmvereins (HSV) vorangegangen waren.

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Schwimmverein betreibt Bad

Der HSV betreibt das Freibad in Henkhausen seit vielen Jahrzehnten und der Vorstand treibt den Umbau des Bades gemeinsam mit der Stadtverwaltung voran. Nachdem am Dienstag die Mitteilung der Bezirksregierung Arnsberg kam, dass die Fördermittel fließen können, wollte die Vereinsspitze noch am Abend des Tages kurzfristig zusammenkommen. Erleichterung ob der Nachricht aus Arnsberg beim Bezirksbürgermeister: „Ich hatte gehofft, dass es klappt und die Erleichterung ist nun natürlich groß“, sagt Jochen Eisermann (CDU). „Jetzt muss es endlich weiter voran gehen.“

Umbau bis 2025

Denn der Zeitplan ist ambitioniert: Bis März kommenden Jahres soll ein Generalübernehmer gefunden sein, die Bagger im Freibad danach rollen und die Bauarbeiten beginnen. Bis Ende 2024 soll das Bad fertig sein. In dem Fall fiele wegen der Arbeiten 2023 und 2024 die Freibadsaison in Henkhausen aus.

Kosten: rund 5,46 Millionen Euro

Kosten soll der Umbau zum Ganzjahresbad in Henkhausen nach bisheriger Schätzung rund 5,46 Millionen Euro. Eingerechnet sind da auch die Kosten für eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, die den Energiebedarf des künftigen Ganzjahresbades senken soll. Zudem stimmte der Rat zu, dass eine mögliche Kostensteigerung des Projekts von 20 Prozent direkt aus städtischen Mitteln bezuschusst wird – eine Art Sicherheitsnetz für den Schwimmverein, damit dieser nicht vor Schadensersatzforderungen steht, sollte der Generalübernehmer einen höheren Preis veranschlagen.