Henkhausen. Bei mehr als 30 Grad tummeln sich hunderte Besucher im Freibad Henkhausen. Der große Ansturm bleibt allerdings aus

Kinder kreischen und der Duft von frischer Pommes-Currywurst steigt in die Nase, wenn man das Freibad in Henkhausen betritt. Die Hitzewelle sorgt für die heißesten Tage des Jahres und lassen auch hier die Temperatur auf mehr als 30 Grad in die Höhe schießen. Die Sonne knallt auf die Liegewiese, wo mehreren große Sonnenschirme zumindest ein bisschen schattigen Schutz bieten.

Idyllische Lage

Im Schwimmbecken tummeln sich Kinder, Erwachsene, Ältere. gemeinsam suchen sie Abkühlung an diesem Tag, der einer der heißesten des bisherigen Jahres wird. Ein Junge rutscht die Kinderrutsche runter ins kalte Nass, während daneben die Älteren ruhig ihre Bahnen ziehen. Idyllisch geht es zu im Freibad Henkhausen, man könnte auch sagen familiär.

Platz für 1500 Besucher

Höchstens 1500 Besucher können sich zeitgleich im Bad tummeln. Trotz sommerlichem Badewetter kratzt es an diesem Nachmittag nicht an die Kapazitätsgrenze: „Heute sind es 148 erwachsene Besucher und 200 Kinder“, beziffert Heinz-Werner Schroth vom Hohenlimburger Schwimmverein. “Daneben kommen noch Vereinsmitglieder oben drauf, die kostenlosen Eintritt haben.“

Mehrere hundert Besucher tummelten sich am Montagnachmittag im Freibad Henkhausen. Platz wäre für 1500 Besucher.
Mehrere hundert Besucher tummelten sich am Montagnachmittag im Freibad Henkhausen. Platz wäre für 1500 Besucher. © WP | Michael Kleinrensing

Der Schwimmverein betreibt das vereinseigene Freibad seit vielen Jahrzehnten und sichert dort den Badebetrieb für die Öffentlichkeit, bezuschusst von der Stadt, unterstützt von Förderern und Spenden. Es ist das einzige Freibad in Hohenlimburg und soll künftig nicht nur an den warmen Tagen des Sommers zum Schwimmen locken, sondern auch an den kalten Tagen des Winters.

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Debatte um Zukunft des Bades

Denn bis 2025 soll hier ein Ganzjahresbad entstehen. Wie, darum wird in diesen Monaten gerungen. Die erste Planung aus dem Vorjahr sah vor, das 50-Meter-Hauptbecken zu sanieren und teilweise zu überdachen. Angesichts der steigenden Bau- und Betriebskosten sieht ein geänderter Entwurf nun vor, das bestehende Becken auf 25 Meter zu reduzieren und zu überdachen.

Unterschiedliche Meinungen

Unter freiem Himmel sollen Nichtschwimmer- und Babybecken entstehen. So zumindest der aktuelle Entwurf. Der endgültige Entwurf wird erst vorliegen, wenn sich Bezirksvertretung (17. August) und Rat (18. August) mit den geänderten Umbau-Plänen in Sondersitzungen befassen. Bei den Besuchern gehen die Meinungen auseinander, welche Lösung besser wäre.

„Besser als gar kein Bad, für die Kinder ist das natürlich auch schön“, findet Besucherin Svenja Baumgart zum aktuellen Entwurf. Sie sitzt mit ihrer Familie auf der Liegewiese, wenige Meter vom Schwimmbecken entfernt. Zwar sei die Familie auf die künftige Parksituation am Bad gespannt, hier fehlt bislang großflächiger Parkraum.

Auf der Liegewiese: Familie Baumgart genießt mit Freunden das sommerliche Wetter im Freibad Henkhausen.
Auf der Liegewiese: Familie Baumgart genießt mit Freunden das sommerliche Wetter im Freibad Henkhausen. © WP | Michael Kleinrensing

Auf die Frage, ob sie noch nach Henkhausen kommen würde, wenn das Becken teils oder komplett überdacht würde, sagt sie ohne zögern: „Dann erst recht! Auch für Schulen wird Henkhausen in der Zukunft besser erreichbar sein.“ Nicht jeder Besucher sieht das so. „Am liebsten sollte alles so bleiben wie es ist“, findet etwa Alexandra Riepe, die mit ihrer Familie ebenfalls das Henkhausener Freibad an diesem sonnigen Tag besucht.

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„Westfalenbad zu überfüllt“

„Das Westfalenbad ist erstens zu überfüllt und zweitens mit Kindern auch einfach zu teuer. Da gehe ich mit meinen Kindern lieber hierhin“, sagt die Mutter. „Uns sollte ein vernünftiges Freibad gelassen werden.“ Sie fände es nicht gut, sollte sich der aktuelle Entwurf durchsetzen und das Hauptbecken kürzer werden. „Was haben wir dann hier noch großartig...?“

Weniger Zulauf

Aber auch wenn die Debatte über die Zukunft des Bades viele Gemüter erhitzt, sorgt sie in der gegenwärtigen Saison doch nicht für deutlich mehr Andrang – so zumindest der Eindruck, den man an diesem Hitze-Tag im Bad gewinnt. So bleibt bei der Auslastung diesen Sommer weiter Luft nach oben.

„Wir haben viel weniger Zulauf im Gegensatz zu früher“, blickt Heinz-Werner Schroth, HSV, zurück auf die Jahre vor der Pandemie und davor. „Die Leute sind einfach vorsichtiger geworden und schauen erstmal in den Wetter-Apps, ob das Wetter wirklich mitspielt.“

Volleyball und Wasserball

Auch die Ferienzeit mache sich bemerkbar, viele Leute seien noch im Urlaub. Aber: Selbst wenn das Becken nicht bis zum Bersten gefüllt ist, hilft doch jeder Schwimmgast mit seinem Eintrittsgeld den Betrieb des Traditionsbades aufrecht zu erhalten.

Turnier vom 5. bis 7. August

Zudem kann Henkhausen diese Saison punkten, wenn es um Spektakel geht: So lockte Ende Juni allein ein Spiel der Wasserballer des SGW Iserlohn rund 300 neugierige Zuschauer an den Beckenrand. Und für das traditionelle Beachvolleyball-Turnier vom 5. und 7. August sind 40 Teams angemeldet – so viele wie nie.