Hohenlimburg. Der Hohenlimburger Schwimmverein will mit der Stadt das Freibad Henkhausen zum Ganzjahresbad ausbauen. Erste Details gibt eine Absichtserklärung
Fast vier Monate ist es her, seit der Rat der Stadt Hagen den Abriss des Lennebades und dafür eine Teilüberdachung für das Freibad Henkhausen beschlossen hat, um Schwimmen in Hohenlimburg ganzjährig anbieten zu können. Wie genau das organisiert werden soll, dazu gibt es nun mehr Klarheit: Vertreter des Hohenlimburger Schwimmvereins haben mit der Stadtspitze um Hagens Oberbürgermeister Erik O. Schulz eine Absichtserklärung unterzeichnet, die nötige Eckpfeiler festlegt. Demnach will der Schwimmverein eine eigene GmbH gründen, um für die nächsten 20 Jahre den ganzjährigen Schwimmbetrieb im Bezirk zu ermöglichen. Die Vereinsmitglieder müssen die Erklärung noch absegnen. Die Einzelheiten im Detail.
Der Umbau
Baulich steckt das Projekt in der Vorplanung. „Wir können in einer Absichtserklärung noch nicht alle Details beschreiben“, betont HSV-Mitglied und Rechtsanwalt Rolf Adler, der die Erklärung mit ausgearbeitet hat und die Interessen des Schwimmvereins vertritt. Klar ist aber, dass es nach dem Ausbau in Henkhausen eine Möglichkeit geben wird, damit Nichtschwimmer das Becken nutzen können. Auch die Voraussetzungen für Vereinssport, Schulschwimmen und weitere Schwimmgruppen sollen erfüllt werden. Eine erste Grafik (siehe oben) zeigt grob, wohin der Weg baulich gehen soll. Eine Überdachung, die einen Teil des Beckens abdeckt, jedoch durch Fensterfronten, die geöffnet werden können, von Außenlicht durchflutet bleibt. Die endgültige Baubeschreibung wird die Stadt im Einvernehmen mit dem Schwimmverein erstellen. Der Verein wird dann als Bauherr das Projekt in Henkhausen umsetzen, so die Absichtserklärung. Sollten sich Änderungen in der Bauplanung ergeben, werden diese im Einvernehmen mit der Stadt umgesetzt. Das Risiko, sollten die Baukosten steigen, liegt bei der Stadt.
Der Schwimmbetrieb
Den Betrieb des neuen Bades in Henkhausen wird nicht Hagenbad übernehmen, sondern der Hohenlimburger Schwimmverein selbst. In der Erklärung wird der Verein für 20 Jahre als Betreiber eingesetzt. Damit wird aus einem Verein, der über Jahrzehnte mit reichlich ehrenamtlichem Einsatz einen Freibad-Betrieb im Sommer gestemmt hat, nun vor neue Herausforderung gestellt. Künftig wird der Verein ein Schwimmbad für das ganze Jahr unterhalten. Um die neuen Aufgaben zu bewältigen, will der HSV daher eine Tochtergesellschaft gründen. Arbeitstitel: „HSV Betriebs-GmbH“.
Gemeinsam mit der Stadt soll ein Betriebskonzept entwickelt werden. „Der Baukörper selbst ist nicht mal die Hälfte des Projektes“, sagt Adler, „sondern es geht darum, das der Betrieb über die Jahre sichergestellt wird und die laufenden Kosten transparent sein müssen.“ Die Finanzierung der Betriebs-GmbH läuft über Zuschüsse der Stadt, die künftig wohl deutlich höher ausfallen werden als bisher für den ehrenamtlichen Sommerbetrieb. Schließlich wird der HSV unter anderem auch eigene Mitarbeiter einstellen. „Ich halte die Erklärung für eine gute und ausgewogene Lösung“, sagt Adler. „Wir haben den Eindruck, dass alle Seiten hinter dem Ziel stehen und nun so schnell wie möglich die Finanzierungszusage bekommen wollen, damit man weiterplanen kann.“
Die nächsten Schritte
Wenngleich sich erste Zuversicht breit macht, dass wichtige Schritte hin zu einer Zukunft für das Freibad gemacht sind, gibt es noch offene Fragen. So kämpft zeitgleich der Förderverein Richard-Römer-Lennebad gegen den Abriss des Hallenbades, plant ein Bürgerbegehren. Und was der Vorstand des Schwimmvereins mit der Stadt vereinbart hat, müssen die Mitglieder noch absegnen. Am 4. November soll es eine Mitgliederversammlung im Freibad Henkhausen geben, bei der der Vorstand zur Vereinbarung Rede und Antwort steht. Wie dringend der Verein eine Lösung für sein Bad braucht, zeigt nicht zuletzt die zurückliegende Sommersaison. Mehrere Millionen Liter Wasser hat das marode Becken da verloren, heißt es aus dem Verein, die man dann habe nachlegen müssen.