Hagen. Viele Hunde und hohe Hundesteuer – die Stadt Hagen plant die nächste Hundewiese. Wo sie hin soll und was das ganze kostet.

Von den sechs Flächen im Hagener Norden, die für eine Ausweisung als Hundewiese in Betracht kommen, sind nach eingehender Prüfung samt Ortsbesichtigung durch das Amt für Stadtentwicklung zwei übrig geblieben: an der Borgenfeldstraße in Kabel sowie an der Pappelstraße in Helfe. Die Bezirksvertretung Nord will in ihrer nächsten Sitzung am kommenden Mittwoch darüber beraten, welches Areal besser geeignet wäre.

Bislang gibt es im gesamten Hagener Stadtgebiet nur eine öffentliche Hundewiese – und zwar in Haspe. Die Einrichtung einer eingezäunten Hundewiese soll Hundebesitzern die Möglichkeit bieten, ihre Tiere ohne Leinenzwang laufen lassen zu können, teilte Michael Kaub von der Stadtverwaltung im Rathaus mit: „Ein Freilauf und das Spielen mit Artgenossen ohne Leinenzwang ist für das Tierwohl der Hunde enorm wichtig.“

Keine Hindernisse oder Spielgeräte

Hunde könnten dann ihrem Bewegungs- und Erkundungsdrang folgen, da sie selbst ihr Tempo, die Richtung und die Art der Betätigung bestimmten: „Hunde können sich hier körperlich so sehr anstrengen, wie sie selbst möchten“, so Kaub. Dies sowie der freie Kontakt zu anderen Hunden könne helfen, Verhaltensfehlentwicklungen zu verhindern. Das Errichten von Hindernissen oder Spielgeräten für die Vierbeiner ist nicht vorgesehen.

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In Haspe im Ennepepark gibt es Hagens einzige Hundewiese.
In Haspe im Ennepepark gibt es Hagens einzige Hundewiese. © WP | Michael Kleinrensing

Die Hundewiese soll Anlaufstelle und Treffpunkt für Tierbesitzer werden und eine angenehme Aufenthaltsqualität für Mensch und Tier bieten. Unabhängig davon, für welchen Standort sich die Stadt im Norden letztlich entscheidet, muss die Wiese zum Schutz von Spaziergängern, Joggern und spielenden Kindern mit einem 1,60 Meter hohen Stabgitterzaun, der für die Hunde unüberwindbar ist, eingefasst werden. Zudem sind Sitzbänke sowie Mülleimer vorgesehen, Hundekotbeutel-Spender und Müllboxen zum Sauberhalten der Fläche sowie ein Hinweisschild, das über die Regeln zur Benutzung der Fläche informiert.

Hundesteuer liegt bei 180 Euro

In Hagen sind nach Mitteilung der Stadt derzeit 10.196 Hunde gemeldet. Die Hundesteuer beträgt jährlich 180 Euro – einer der höchsten Sätze in Deutschland. Bei zwei Tieren sind 210 Euro je Hund fällig, bei drei oder mehr Hunden 240 Euro.

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Laut Landeshundegesetz müssen die Tiere an vielen Örtlichkeiten und zu vielen Anlässen angeleint werden, beispielsweise in Fußgängerzonen oder Straßen und Plätzen mit vergleichbarem Publikumsverkehr, aber auch in der Allgemeinheit zugänglichen und umfriedeten Park- und Grünanlagen einschließlich Kinderspielplätzen sowie bei öffentlichen Versammlungen, Volksfesten und sonstigen Menschenansammlungen, in öffentlichen Gebäuden, Schulen und Kindergärten. Ausnahme: besonders ausgewiesene Auslaufbereiche, etwa Hundewiesen.

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Zur Einrichtung der Hundewiese veranschlagt die Stadt Kosten in Höhe von ca. 35.000 Euro (Borgenfeldstraße) bzw. ca. 38.000 Euro (Pappelstraße). Zudem weist die Verwaltung darauf hin, dass die Fläche regelmäßig gepflegt und kontrolliert werden müsse.

Insbesondere die Leerung der Mülleimer und das Auffüllen der Hundekotbeutel-Spender müsse regelmäßig geschehen, wenn die Wiese ein attraktiver Aufenthaltsort für Mensch und Tier sein solle. Die Unterhaltungskosten liegen noch einmal zwischen 9000 und 11.000 Euro pro Jahr.