Henkhausen. Corona droht, die Badesaison in Hohenlimburg ins Wasser fallen zu lassen. Für die Ehrenamtlichen vom Freibad Henkhausen wäre das ein Rückschlag.

Noch im Dezember schlug die große Stunde der Kämpfer für das traditionsreiche Freibad in Henkhausen. Der Hagener Rat hatte entschieden, dass der Hohenlimburger Schwimmverein in den nächsten beiden Jahren jeweils 20.000 Euro extra aus dem Budget der Sportpauschale erhält, um das Bad weiter ehrenamtlich zu betreiben. Doch jetzt kreisen große Fragezeichen über dem 1910 erbauten Becken, denn die Corona-Pandemie könnte dafür sorgen, dass die Freibadsaison komplett ausfällt. Die Sorgen in Henkhausen sind groß.

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„Eigentlich würden wir am 8. Mai öffnen“, sagt Heinz-Werner Schroth, Vorstand und einer der Frontmänner für den Erhalt des alten Bades. Das Freibad gibt es in dieser Form eigentlich nur noch durch ehrenamtliches Engagement. Der Hohenlimburger Schwimmverein betreibt das Freibad mit einem Gesamtetat von rund 275.000 Euro fast ausschließlich durch den Einsatz von Ehrenamtlichen. 50.000 Euro jährlicher Zuschuss von der Stadttochter Hagenbad und in den nächsten beiden Jahren jeweils 20.000 Euro zusätzlich aus der Sportpauschale. Weitere Einnahmen kommen aus den Beiträgen der rund 500 Mitglieder des Vereins und aus überlebenswichtigen Events oder Spenden.

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40.000 Euro Verlust durch fehlende Events auf der Anlage in Henkhausen

„Anfang Mai findet eigentlich immer das Beachvolleyball-Turnier statt. Da kommen 500 Leute, und wir nehmen 14.000 Euro ein“, sagt Schroth. Auch der „HSG-Tag“ (Handballspielgemeinschaft) findet im Mai statt. Im August dann das Wasserball-Hobbyturnier und das große Beachvolleyballturnier. „Insgesamt bringen diese Events 40.000 Euro. Das Geld fehlt jetzt“, so Schroth. Daneben drücken 14.000 Euro Pachtgebühren, fehlende Kiosk-Einnahmen und Kosten für Wasser und chemische Mittel.

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Das Becken im Henkhauser Freibad muss jetzt mit einer Spezialfarbe gestrichen werden. Kosten: 4000 Euro.
Das Becken im Henkhauser Freibad muss jetzt mit einer Spezialfarbe gestrichen werden. Kosten: 4000 Euro. © Heinz-Werner Schroth

Für einige Arbeiten ist der Verein bereits in Vorleistung getreten. So wurden die Außenanlagen von einem Maler instandgesetzt. Nun müssen 280 Liter Beckenfarbe für 4000 Euro angeschafft werden. „Wir wollen nicht sagen, dass dies das Aus für unser Freibad wäre. Aber die Not ist durch die Corona-Krise wirklich groß“, sagt Schroth. Zumal er und sein Team personell auch gar nicht breit genug aufgestellt seien, um ein mögliches Schutzkonzept aufzusetzen, mit dem das Bad vielleicht doch öffnen dürfte. „Wie soll das in so einem Bad gehen? Wir haben doch ohnehin schon nicht die großen Flächen, die die Hagener Freibäder zur Verfügung haben. Und auch nicht die Leute, um zu kontrollieren oder um Mindestabstände zu garantieren“, sagt Schroth.

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Stadt prüft Bäder-Öffnungen in Hengstey, auf der Hestert und im Westfalenbad

Welche Auswirkungen Corona auf die städtischen Freibäder in Hagen haben wird, ist aktuell völlig unklar. Weder bei Hagenbad noch bei der Stadt vermag man aktuell zu prognostizieren, wann und ob überhaupt Freibäder geöffnet werden könnten. Muss man Mindestabstände einhalten? Und was ist mit der Vorgabe der Länder, bis zum 31. August keine Großveranstaltungen durchzuführen? In nahezu jedem Hagener Freibad können an einem Sommertag mehr als 1000 Besucher auf den Wiesen zusammenkommen. Bei der Stadt, so heißt es auf Nachfrage, prüfe man das mit Blick auf die Bäder aktuell. Für das Freibad Henkhausen ist es eine existenziell wichtige Frage.

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