Hohenlimburg. Die Reaktionen sind überschwänglich. Kaum jemand hatte noch geglaubt, dass das Richard-Römer-Lennebad saniert werden würde.

Seit Mittwoch steht fest: Das Richard-Römer-Lennebad wird Hohenlimburg noch lange erhalten bleiben. Rund 4,4 Millionen Euro sichert die Landesregierung für die Sanierung aus den Töpfen der Städtebauförderprogramms NRW zu. Die lokale Politik reagiert erleichtert. Positive Töne kommen auch aus dem NRW-Heimatministerium.

Die Politik

Im Frühjahr 2019 hatten sich CDU, SPD und Bürger für Hohenlimburg erstmals dafür ausgesprochen, einen Förderantrag für die Sanierung des Lennebades zu stellen. Dabei war es keineswegs sicher, dass dieser Antrag positiv beantwortet und damit Gelder aus dem Programm „Soziale Integration im Quartier“ nach Hohenlimburg fließen.

„Wenn ich bedenke wie schwierig es allein war, das Sanierungskonzept in Auftrag zu geben – denn ohne Sanierungskonzept gab es keinen Antrag“, sagt Frank Schmidt, Bürger für Hohenlimburg. Fragen der Finanzierung der städtischen Eigenmittel einer Sanierung standen ebenso im Raum wie generell die Frage, ob sich eine Millionen-Sanierung für das Bad überhaupt noch lohne.

„Wir haben uns erst mal eine Flasche Sekt aufgemacht“, verriet Willi Strüwer, CDU Hohenlimburg, über den Moment, als er von der Zusage erfahren hat. In den nächsten Jahren sei damit keine weitere politische Debatte über die Schließung des Bades durchzustehen. „Die Zukunft des Lennebades ist gerettet.“

Der Sprungturm im Richard-Römer Lennebad Hohenlimburg
Der Sprungturm im Richard-Römer Lennebad Hohenlimburg © Unbekannt | Marcel Krombusch


Auch Jochen Eisermann, CDU Hohenlimburg, zeigt sich erfreut über den Beschluss. „Dazu wäre es nie gekommen, wenn die CDU-Fraktion und andere Mandatsträger in der Bezirksvertretung Hohenlimburg sich nicht über die vergangenen 14 Jahre mit Vehemenz dafür eingesetzt hätten“, so der Fraktionsvorsitzende der CDU in der Bezirksvertretung Hohenlimburg. Diesmal hätten die „tapferen Ritter aus Hohenlimburg“ gegen Verfall und Desinteresse gesiegt. Das ist ein sehr wichtiges Signal für Hohenlimburg.“

„Die SPD Hohenlimburg freut sich sehr, dass nun ein sehr langer Kampf positiv zu Ende gehe. Schon nach der Schließung des wunderbaren Kirchenbergbades war für uns klar, dass auf jeden Fall das Lennebad erhalten bleiben muss, um das Schul- sowie Vereinsschwimmen zu garantieren“, erklären die Genossen in einer Stellungnahme. In den letzten Jahren habe die SPD Hohenlimburg stets nach Förderung von Bund und Land gesucht. Vorbildlich sei die Arbeit des Fördervereins, der den aktuellen Antrag gestellt habe und den man selbstverständlich politisch unterstützt habe.

Das Ministerium

„Die Modernisierung kommunaler Infrastrukturen für Sport und Freizeit, Kinder und Jugendliche hat sowohl im Investitionspakt Soziale Integration im Quartier als auch in den Programmen der Städtebauförderung hohe Priorität. Vor allem Schwimmbäder stehen in der laufenden Legislaturperiode stark im Fokus der Förderung, um Kommunen bei den immensen finanziellen Herausforderungen ihres Erhalts zu unterstützen und drohende Schließungen abzuwenden“, heißt es in einer Stellungnahme des NRW-Heimatministeriums.

Schwimmen sei eine elementare Grundfähigkeit, die nur über flächendeckende Angebote erhalten und ausgebaut werden könnte Die Höhe der Förderung richte sich zum einen nach dem Finanz- und Handlungsbedarf der jeweiligen Maßnahme und der Finanzkraft der Kommunen.

Zum anderen könnten durch begrenzte Programmmittel jedes Jahr jeweils nur einige große Maßnahmen wie das Richard-Römer-Lennebad im Hagener Ortsteil Hohenlimburg, das Kleinschwimmbad in Swisttal oder das Lehrschwimmbecken in der Stadt Warstein in die jeweilige Förderung aufgenommen werden.

Die Fördermittel-Grundlage

Für die energetische und barrierefreie Sanierung ist ein Konzept des Architekturbüros Rohling aus Osnabrück gefertigt worden.

Darin enthalten sind Ausbesserungen der Schwimmhalle (Edelstahlbecken) und der Außenfassade sowie die Neugestaltung von Umkleidekabinen, Sanitäranlagen und Duschen. Um die Barrierefreiheit zu gewährleisten, ist zudem ein Aufzug an der Außenfassade vorgesehen. Berechnete Gesamtkosten aller Maßnahmen: rund 5,4 Millionen Euro.

Der Eigenanteil der Stadt

Insgesamt 4,4 Millionen Euro kommen aus dem Städtebauförderprogramm NRW, den ausstehenden Restbetrag teilen sich die Stadt Hagen und „Hagenbad. Einen entsprechenden Beschluss haben die Hagener Ratsmitglieder Ende 2019 gefasst.

Eine sinnvolle Investition für die ganze Stadt sei das, findet Dietmar Thieser, Vorsitzender des Sportausschusses. „Dieses Bad in Hohenlimburg zu schließen, wäre einfach unverantwortlich gewesen“, sagt Thieser.

So sei das Schwimmbecken im Richard-Römer-Lennebad insbesondere etwa für den lokalen Vereins- und Schulsport von besonderer Bedeutung. „Außerdem muss das große ehrenamtliche Engagement, das seit Jahren dort im Richard-Römer-Lennebad geleistet wird, auch belohnt werden.“