Hohenlimburg. Die Corona-Pandemie hat die ersten Folgen: Der HSV sagt geplante Großveranstaltungen ab. Das sorgt für Löcher im Budget.

Die Coronakrise macht nicht nur aktuell dem öffentlichen Leben einen Strich durch die Rechnung, sie bringt auch schon mittelfristige Konsequenzen mit sich. Der Hohenlimburger Schwimmverein (HSV) muss bereits jetzt den Start der Freibadsaison im Henkhauser Schwimmbad verschieben. Ursprünglich war der 8. Mai für die offizielle Saisoneröffnung angedacht, dieser Termin wird sich wohl oder übel um mindestens vier Wochen nach hinten bewegen.

Der Schwimmverein lebt von Helfern, die die Eröffnung des Freibads jedes Jahr möglich machen. Es muss gemäht, gestrichen und „gekärchert“ werden. Der Beachvolleyballplatz muss in Schwung gebracht werden. Reparaturen aus den Wintermonaten stehen an. Alles Arbeiten für fleißige Hände. Heute stand eigentlich ein großer Helfertag auf dem Programm. Doch HSV-Geschäftsführer Heinz-Werner Schroth ereilten unter der Woche etliche Absagen, zum Großteil von älteren Menschen, die zur Risikogruppe des Coronavirus gehören.

Strenge Auflagen

Der HSV war bislang fleißig, natürlich unter strengsten Auflagen. „Wir arbeiten sehr distanziert voneinander, aber wir arbeiten. Alle gehen einzeln durch das Tor, niemand trifft auf den anderen. Auch der Kaffee wird mit Abstand getrunken. Da achte ich ganz penibel drauf“, schildert Schroth. Zu Scherzen ist er noch aufgelegt: „Alle, die mich nicht leiden können, gehen mir jetzt eh aus dem Weg.“ Tatkräftige Unterstützung erhielt der HSV bisher von regionalen Firmen und Vertretern wie der Freiwilligen Feuerwehr Oege, der Firma Cardone und von Frank Schmidt, dem Vorsitzenden der Bürger für Hohenlimburg. „Wie Ziko (Frank Schmidt) sich für uns ins Zeug legt, ist gigantisch. Der reißt sich den Allerwertesten auf“, sagt Schroth.

Aber jetzt hilft auch das alles nichts mehr. Am Freitagnachmittag stand die Verhängung einer landesweiten Ausgangssperre noch aus, der HSV hat eine solche aber schon eingeplant. Vorsorglich wurde bereits das traditionelle Beachvolleyballturnier am ersten Maiwochenende abgesagt. „Uns fällt es schwer, hier Leute zu beschäftigen und alle erforderlichen Arbeiten zeitgemäß hinzukriegen. Mit einer Ausgangssperre werden wir das weiter einschränken müssen“, sagt Carsten Menzel, Vorsitzender des HSV. Trotzdem wolle man alles Mögliche tun: „Unser Bestreben ist es, dass wir sehr schnell auf behördliche Auflagen reagieren können. Gewähr bei Fuß sind wir. Dann wäre der 1. Juni machbar. Da sind wir dann davon abhängig, was uns der Staat vorgibt.“

Finanzielle Engpässe

Auf den Verein werden zwangsläufig finanzielle Engpässe zukommen. „Neben dem Beachvolleyballturnier sind Anfang Mai schon zwei andere Veranstaltungen abgesagt, die immer ordentlich Geld in die Kasse spülen“, sagt Heinz-Werner Schroth. Und Carsten Menzel macht deutlich: „Wir leben von den vier Monaten von Mai bis August.“ Er frage sich jetzt schon, wie die Reaktion bei den HSV-Mitgliedern ausfällt. „Was sagen unsere Vereinsmitglieder, wenn wir denen von den vier Monaten zwei wegnehmen? Oder in einer Extremsituation den ganzen Sommer? Das ist noch gar nicht abzusehen. Eltern müssen für Kitas während der Zeit beispielsweise keine Beiträge zahlen“, hoffen Menzel und der HSV auf Maßnahmen wie eine Aussetzung der Wassergebühr. Der HSV habe zwar könne zwar bis zu einem gewissen Punkt Kosten reduzieren, so Menzel, „doch das ändert nichts am Großen und Ganzen. Das macht uns komplett den Laden dicht.“