Hagen. Im vergangenen Jahr mussten große Straßenbau-Projekt verschoben werden. In diesem Jahr müssen sie aber kommen. Ab Sommer wird es eng in Hagen.

Es ist im Prinzip die große Wiedervorlage: Beim Blick auf die Baustellen, die die Stadt Hagen im laufenden Jahr in Angriff nehmen will, begegnen einem viele „alte Bekannte“. Denn aus verschiedensten Gründen konnte vieles, was schon für das vergangene Jahr geplant war, nicht in Angriff genommen werden. In den kommenden elf Monaten soll das nun klappen. Und das wird spätestens ab Sommer zu erheblichen Verkehrsbehinderungen führen. Der Überblick:

Straßenbau

„In diesem Jahr soll sie definitiv kommen: Die Sanierung der vierspurigen Saarlandstraße – so hieß es 2019 in unser alljährlichen Baustellenübersicht. Doch dazu ist es nicht gekommen – wieder mal, denn schon seit 2016 ist die Sanierung geplant. In diesem Jahr steht sie aber wieder auf dem Plan und diesmal heißt es: Sie muss kommen. Denn die Sanierung soll aus Mitteln des schon vor Jahren aufgelegten Konjunkturpakets bezahlt werden. Und die Gelder müssen spätestens in diesem Jahr abgerechnet werden, sonst verfallen sie.

„Wir arbeiten derzeit noch daran, wie der Verkehr während der Bauarbeiten genau geleitet wird“, so Matthias Hegerding, der zuständige Fachbereichsleiter des städtischen Wirtschaftsbetriebs Hagens, der die Arbeiten betreut. Klar ist nur jetzt schon: Die Verkehrsteilnehmer werden es merken, ist es doch eine der meistbefahrenen Straßen Hagens. Angepeilt ist, dass die Hauptarbeiten zur Asphaltierung in den Sommerferien und dann auch zumindest zeitweise Tag und Nacht stattfinden sollen.

Erhebliche Investitionen in Spielplätze

Und noch ein durchaus erfreulicher Umstand macht dem Wirtschaftsbetrieb Hagen einige Arbeit: Die Mittel für neue Gerät und Verbesserungen auf Hagens Spielplätzen sind massiv erhöht worden, auf 270.000 Euro im Jahr. Der WBH hofft, dass bis Sommer 2020 alle Mittel des Jahres 2019 abgearbeitet sind, dann werden die Gelder dieses Jahres verbaut.

Sieben weitere Bushaltestellen sollen zudem barrierefrei ausgebaut werden. Außerdem werden weiter Ampelanlagen modernisiert und auf zwei Sportplätzen werden Kunstrasenplätze angelegt sowie an verschiedenen Kindertagesstätten die Außenanlagen hergerichtet.

Klar ist schon jetzt: Es wird zu Vollsperrungen auf den jeweils zwei Spuren pro Fahrtrichtung kommen. Ob der Verkehr, der sich zu bestimmten Tageszeiten heute schon weit staut, dann über je eine Spur in beide Fahrtrichtungen geführt wird oder ob es nacheinander für jede Fahrtrichtung weiträumige Umleitungen geben wird, ist noch unklar. Nicht nur die Fahrbahn wird asphaltiert und mit lärmminderndem „Flüsterasphalt“ ausgestattet, sondern es wird auch eine etwa 240 Meter lange Lärmschutzwand gebaut.

Verzögert haben sich auch die Bauarbeiten zum Neubau der Marktbrücke – und auch die nötigen Vorbereitungsarbeiten. Wie berichtet, hatte sich bei der ersten Ausschreibung kein Bauunternehmen gefunden. Jetzt startet eine zweite – und die Stadt ist optimistisch, dass sie jetzt erfolgreich ist. Zuerst soll dann der neue Kreisverkehr im Bereich Volmetalstraße/Volmestraße/Eilper Straße gebaut werden.

Der ist nötig, um die erheblichen Umleitungsverkehre, die durch den Abriss der verkehrstechnisch neuralgischen Marktbrücke entstehen werden, zu stemmen. Im Mai oder Juni könnte – so alles gut läuft – damit begonnen werden, schätzt Matthias Hegerding. Die Sperrung der Marktbrücke würde dann wohl erst beginnen, wenn die Sanierung der Saarlandstraße abgeschlossen ist.

In Hohenlimburg wird indes die Fahrbahnsanierung im Bereich Stennertstraße/Hohenlimburger Straße weitergehen – und zwar ohne den umstrittenen Radweg.

Und auch die eigentlich für das vergangene Jahr geplante Sanierung der Ortsdurchfahrt in Rummenohl (B54) ist verschoben worden. Jetzt, so die bisherige Einschätzung der Stadt, könnte sie im April starten. Denn die Arbeiten sollen zeitgleich verlaufen mit der Sanierung der Heedfelder Straße, die der Landesbetrieb Straßen.NRW durchführen wird. Mit der Synchronisierung der beiden Baustellen sei der Verkehr besser zu bewältigen.

Abgeschlossen werden dürfte in den kommenden Wochen dagegen die Neugestaltung der Enneper Straße in Westerbauer. Und natürlich wird sich mit der Eröffnung der Bahnhofshinterfahrung die größte Baustelle am 13. März erledigen.

Brücken

Die Fahrrad- und Fußgängerbrücke über die Volmemündung ist ebenfalls schon seit Jahren ein „Wiederkehrer“. Sie soll ermöglichen, dass es auch auf Hagener Seite eine direkte Verbindung zwischen Harkort- und Hengsteysee gibt und so auch diese See-Seite eine höhere Freizeit-Attraktivität bekommt. Darüber gehen oder fahren wird man in diesem Jahr noch nicht können, aber die Arbeiten sollen definitiv noch dieses Jahr starten.

KAG/Anliegerbeiträge

Die landesweiten Proteste gegen die Anliegerbeiträge für den Straßenausbau nach dem Kommunalen Abgabengesetz (KAG) haben durchaus auch Auswirkungen auf Hagen. Einige Projekt, die 2019 angekündigt wurden, stehen weiter in der Warteschlange. Lediglich bei der Liévien-Straße in Hohenlimburg läuft die Ausschreibung, bei anderen Projekten wie etwa der Hüttenbergstraße fehlen noch Anliegerversammlungen oder politische Beschlüsse. Die wird es wohl erst geben, wenn die neue Gesetzeslage tatsächlich umgesetzt worden ist.

Kanalbau

An dem Niederschlagskanal an der Berchumer Straße wird weiter gearbeitet, bei der Gesamtmaßnahme wird in diesem Jahr noch der dritte Bauabschnitt bewältigt.

Sonstiges

Auf dem Aufgabenplan des städtischen Wirtschaftsbetriebs Hagen stehen zudem die endgültige Einrichtung der Busspur auf der Körnerstraße, zudem sollen in folgenden Wohn- bzw. Gewerbegebieten die Straßen endgültig hergestellt werden: Rolandstraße (Haspe), Große Brenne (Herbeck), Tiefendorfer Straße (Berchum) sowie im Vorhaller Steinbruch.