Fröndenberg. Die Ruhrstadt soll sich im interkommunalen Vergleich wieder besser positionieren. Woran es der WFG zuletzt fehlte - und was sich ändern soll.
Fröndenberg soll wieder ein deutlich attraktiverer Wirtschaftsstandort werden. Das Ziel der Ruhrstadt-Wirtschaftsförderung ist klar. Doch damit das klappt, muss sich in Fröndenberg etwas ändern. Was sich die WFG vornimmt, was 2023 gut lief - und wo man Anpassungen vornehmen will.
Schürenfeld soll Aushängeschild Fröndenbergs sein
Für die Wirtschaftsförderung Fröndenberg ist es zum Jahresstart 2024 eine der prestigeträchtigsten Nachrichten der jüngsten Vergangenheit: Der jahrelange Leerstand im Stiftskeller ist Geschichte. Alina Pleßer hat sich für den Neustart einiges vorgenommen.
Übertragen gesprochen trifft das auch auf die WFG zu. Denn Kernaufgabe ist es, wirtschaftliche Erfolgsgeschichten vorzubereiten, anzuschieben und zu begleiten. Doch um die heimische Wirtschaft anzukurbeln, fehlt es aktuell an geeigneten Flächen. Neuansiedlungen sind nahezu unmöglich ohne das Gewerbegebiet Schürenfeld. „Das Standortvermarktungsgeschäft war in 2023 abermals durch die mangelnde Verfügbarkeit von Flächen gehemmt“, heißt es dazu vonseiten der Fröndenberger WFG. An der Entwicklung des Gewerbegebiets sei 2023 wie auch 2024 intensiv gearbeitet worden; auch die Flächenreaktivierung wurde aktiv vorangebracht. Im Zuge eines Strukturförderprogrammes des Landes soll im Schürenfeld zudem ein Innovationszentrum entstehen. Das „Leuchtturmprojekt“ soll die Fröndenberger Wirtschaft maßgeblich mitgestalten und wertvolle Impulse für die zukünftige Ausrichtung und Diversifizierung der Region setzen. Mit den ersten Ansiedlungen im Schürenfeld rechnet die Verwaltung nach der Erschließung ab 2025.
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Im Rahmen des Projektes „Mehr Grün im Gewerbegebiet“ wurde in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftsladen Bonn ein Konzept zur Klimaanpassung für das bestehende Gewerbegebiet Westick entwickelt.
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Für die heimische Wirtschaftsförderung sind Neuansiedlungen allerdings nur ein kleiner Teil der Arbeit. Um herauszufinden, wo in der Ruhrstadt unternehmerisch der Schuh drückt, gibt‘s inzwischen das „Gastgeberfrühstück“. Knackpunkt demnach: der Fachkräftemangel. Um den Kreis Unnaals ganzes wieder attraktiver - auch für Fachkräfte - zu machen, setzt Fröndenberg daher auf interkommunale Zusammenarbeit. „Smart Region Kreis Unna“. Dafür gibt‘s sogar eine Förderung von der Bezirksregierung Arnsberg für eine gebündelte Stelle in Schwerte.
Fachkräfte für Fröndenberg
Um dem Fachkräftemangel entgegenzutreten, bedarf es allerdings nicht nur einer „smarten“ Wirtschaftsregion, sondern auch aktiver Werbung. In der Ruhrstadt ist dafür die Fröndenberg-Akademie der beste Anlaufpunkt. Der Informationsabend an der Gesamtschule Fröndenberg ist „für Erziehungsberechtigte der Jugendlichen und bietet Unterstützung bei der Entscheidung rund um das Thema Ausbildung und Berufswahl“, erklärt die WFG in einem Statusbericht für den kommenden Hauptausschuss. Im Mittelpunkt stehen dabei vor allem Ausbildungsmöglichkeiten in Fröndenberg. Junge Leute in der Ruhrstadt möglichst zu halten, ist dabei auch für die Bürgermeisterin eine der zentralen Herausforderungen.
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Nachbesserungen wird es allerdings in der Fröndenberger Innenstadt geben müssen. Nachdem die Umgestaltung von Markt- und Bruayplatz inzwischen abgeschlossen ist, soll es den Leerständen sprichwörtlich an den Kragen gehen. Eine Chance mit dem NRW-Förderprojekt „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte“ fällt dabei allerdings übersichtlich aus. Zwischen Ende 2020 und Ende 2023 hat die Ruhrstadt über das Förderprogramm lediglich drei Unternehmerinnen und Unternehmern unter die Arme greifen können. Ziel war es, dass 70 Prozent der Netto-Kaltmiete für zwei Jahre über den Fördertopf gedeckt werden, und Neuansiedlungen inmitten der Corona-Pandemie so erleichtert werden. Gleichwohl: Immerhin ein gefördertes Geschäft hat sich langfristig etabliert. Über das rein städtische Mietzuschussprogramm „wurden im Jahr 2023 zwei Anträge gefördert, ein Antrag wurde bereits für das Jahr 2024 gestellt“.