Fröndenberg. Der Bürgerantrag der Schürenfeld-Gegner kommt in den Haushaltsausschuss, mit einem Offenen Brief bringen sie sich weiter in Erinnerung.

Neben dem Bürgerantrag hat eine Petition, unterschrieben von mehr als 2600 Bürgerinnen und Bürgern, für Aufsehen gesorgt. Die Absicht: das Gewerbegebiet Schürenfeld zu verhindern. Nachdem es der Bürgerantrag auf die Tagesordnung des Haushaltsausschusses schaffte, aber die Beschlussvorlage rät, von einer weiteren inhaltlichen Beratung abzusehen, lassen die Gegner nicht locker und legen nun nach.

Viel Arbeit steckt in dem Offenen Brief, den die Architektin Julia Gungl und der Unternehmensberater Alexander Neumann jetzt Bürgermeisterin Sabina Müller – eine Kopie geht an die Ratsfraktion – überreichte.

Enttäuschung ist spürbar: „Wir bedauern, dass Sie sich von unserem Engagement nicht angesprochen gefühlt haben.“ Es ist und bleibt für die beiden Hauptinitiatoren ein verantwortungsloser Umgang mit Steuergeldern, Grund und Boden, ist in dem Schreiben zu lesen. Es sei nicht vertretbar, ein Millionenprojekt auf alten und überholten nichtzeitgemäßen Grundlagen weiter entwickeln zu wollen.

Sie appellieren an Sabina Müller, dass sie sich an ihre Wahlkampagne erinnere, als versprochen wurde, „auf die Menschen zuzugehen“ und „im Gespräch sein“ zu wollen, außerdem, dass „Anregungen aufgenommen“ und „unkompliziert umgesetzt“ werden sollten. „Diese Versprechen möchten wir an dieser Stelle einfordern“, so Gungl und Neumann.

Auswirkungen viel prekärer, als zu ermitteln war

Und weiter: „Wir möchten unsere Ausarbeitung als Unterstützung und Angebot verstanden wissen, nicht als unliebsame Behinderung. Wir haben Ihnen kostenlos unsere Expertise als Architekten und als Betriebswirt zur Verfügung gestellt und aufgezeigt, dass das Projekt weder finanziell noch strukturell sinnvoll und zeitgemäß ist. Wenn Sie und Ihre Berater zu anderen Erkenntnissen gelangen, legen Sie zahlen- und faktenbasiert uns ihren Sachstand dar. Wir gehen davon aus, dass die Auswirkung des Schürenfeld auf den Haushalt viel prekärer ist, als von uns zu ermitteln war.“

Im Anschluss werden zahlreiche Fragen aufgelistet mit der Bitte um Beantwortung innerhalb eines Monats: „Es ist unter Berücksichtigung der Tragweite des Projekts Schürenfeld für Bürger, die Ratsmitglieder und uns sehr wichtig, kurzfristig informiert zu sein.“

Dass die Entscheidungsfindung in diesem komplexen Projekt eine Herausforderung darstellt und es nicht immer einfach ist, alle beteiligten Interessen unter einen Hut zu bringen, ist Gungl und Neumann durchaus klar, aber: „Dennoch sind wir der festen Überzeugung, dass eine offene und transparente Diskussion, die auf Fakten und fundierten Analysen basiert, der beste Weg ist, um zu einer tragfähigen Lösung zu gelangen, die das Wohl der gesamten Gemeinschaft im Blick hat.“