Ende/Winterberg. . Die DPSG-Pfadfinder der Gemeinde St. Urban in Ende haben Großes vor. Sie werden als einzige Teilnehmer der Stadt Herdecke bei der Street-Bob WM der Westfalenpost in Winterberg starten. Die Konkurrenz stammt aus der gesamten Region. Doch noch ist vom Bob nicht viel zu sehen.

Wenn im nächsten Winter mutige und sportliche Männer bei der Offiziellen FITB Bob und Skeleton Weltmeisterschaft in ihren Bobs durch den Eiskanal von Winterberg rasen, können die ­Wölflinge vom Pfadfinderstamm St. Urban in Ende ganz gelassen zuschauen.

Sie und ihre Teamleiter haben dann schon längst um WM-Punkte gekämpft. Denn die Streetbob-WM, für die sich die Pfadfinder gemeldet haben, findet bereits im September statt. Bis dahin gibt es allerdings noch viel zu tun.

Streetbob-WM? Lange, bevor die Temperaturen eisig werden, starten in Winterberg bereits die Bobs. Und zwar auf der Straße. Als Medienpartner der Bob-WM hat sich die Westfalenpost ein ganz besonderes Appetithäppchen ausgedacht.

In so genannten Streetbobs – Seifenkisten in Bob-Form – geht es beim Winterberger Stadtfestival am Samstag, 6. September, für Mannschaften aus dem gesamten Sauer- und Siegerland und den angrenzenden Regionen um Sieg und Platz. Und die besten Teams dürfen dann doch noch ein wenig Eiskanal-Luft schnuppern. Sie treten im Februar noch einmal gegeneinander an. Mit dem Zipfelbob, einem Mini-Schlitten, geht es ein Stück die Eisbahn hinunter.

Schreiner hat geholfen

Doch so weit ist es noch lange nicht, wenn man in die Bob-Werkstatt der Pfadfinder der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) schaut. Denn zunächst geht es darum, aus einem Bausatz und einer 10-Quadratmeter-Holzplatte einen Bob zu erschaffen. Und das bringt Moritz Ludwig, Philipp Bönte, Martin Eikel und Barbara Osberg erst einmal ins Schwitzen. „Zum Glück hat uns ein Schreiner die Platten zurecht geschnitten“, sagt Barbara Osberg. Und mit dem Schnitt wird klar, wohin die Reise geht. „Das sieht schon nach Bob aus“, stellt Moritz Ludwig fest. „Und wir haben auch schon Probe gesessen. Es passt!“

Was von außen wie ein Bob aussieht, muss im Innern allerdings noch die Technik einer Seifenkiste aufweisen. Und die muss so gebaut werden, dass ein Prüfer sie für sicher erachtet. Schließlich soll bei dem Rennen auf den Winterberger Höhen niemand zu Schaden kommen. Der von der WP gesponserte Streetbob-Bausatz ist ein Weg, gleiche Bedingungen aber eben auch notwendige Sicherheit zu garantieren.

„Müssen die Seilzüge unten oder oben geführt werden“, fragt sich unterdessen Moritz Ludwig. Martin Eikel wirft zur Klärung der Fragen den Computer im Gruppenraum der Ender St. Urban-Gemeinde an. Dort gibt es noch ein paar Tipps für die Bob-Bauer. „Das hätten wir mit den Kindern nicht geschafft“, sind die Team-Leiter ganz froh darüber, dass sie den ersten Bauabschnitt allein übernommen haben.

Streetbob-WMArbeitslos sind die Jungen und Mädchen darum aber nicht. Denn zu einem Start bei einer Bob-WM gehören mehr als nur die beiden Bob-Piloten. „Wir haben schon Banner gemalt, für unseren Auftritt als Team“, sagt Barbara Osberg. Natürlich wird es an der Rennstrecke ein Boxen-Team geben, das die Piloten betreut. Und beim Training darf sicher der eine oder andere „Wolf“ als Anschieber mit auf den Bob aufspringen.

Wolfskopf auf dem Bob

Apropos Wolf. Der Kopf dieses Tieres wird den Bob der Wölflinge zieren. Und beim Design dürfen natürlich auch die Kinder mit Hand an leben. „In dieser Woche wird gemalt“, ist sich Barbara Osberg sicher. Denn der Zeitplan ist eng. Einmal in der Woche treffen sich die Kinder bei den Pfadfindern. Und das auch nur während der Schulzeit. Gerade mal vier Gruppenstunden bleiben also noch, um fertig zu werden. Doch die Pfadis sind sicher: Wir schaffen das.