Neheim. .

Und wieder wühlen sich die Bagger durch die Ruhr - diesmal an der Mündung der Möhne in Neheim. Ein vorletzter Schritt zur Ruhr-Renaturierung auf dem Arnsberger Stadtgebiet wird gesetzt.

Die Ruhr an der Möhnemündung wird ausgeweitet. Das bisherige „Ruhr-Möhne-Eck“ hin zur Stadt wird abgegraben. Wo die Möhne bislang fast schon kanalisiert einmündete, sollen die Flüsse nun freies Spiel betreiben können. Deshalb wurden auch Spundwände herausgezogen, die das alte begradigte Ufer vor der Kraft des Wassers schützte. Ein RWE-Kabel, das bislang unter Wasser querte und derzeit über der Ruhr hängt, musste ausgegraben werden und wird bald tiefergelegt.

An der Möhne flussaufwärts werden keine weiteren Maßnahmen vorgenommen, erklärt Dr. Gotthard Scheja vom Fachbereich Umwelt der Stadt Arnsberg. Allerdings wird später noch der Baumbestand am Uferbereich am jüdischen Friedhof gelichtet. „Hier ist ein Angstraum, den wir beseitigen wollen“, sagt Dr. Scheja. Optisch eingebunden werden soll dieser Bereich mehr in die neugestaltete Fläche hinter der „Möhnepforte“. Bänke, neue Wege und der Aussichtssteg hoch über der Möhne sollen dort bald für mehr Aufenthaltsqualität am Fluss sorgen.

Das Gewässer erlebbar gemacht werden soll auch direkt an der Möhnemündung. Hier entsteht derzeit eine „Sinnesstation Möhnemündung“. In Zusammenarbeit mit dem Berufsbildungszentrum und der Karl-Wagenfeld-Schule wird hier eine geschwungene Sitzgelegenheit geschaffen, die mit dem renaturierten Fluss korrespondiert. „Wir planen zusammen mit Schulen und Bildungseinrichtungen mehrere Projekte dieser Art“, erklärt Dr. Gotthard Scheja.

Isoliert zu betrachten sind die derzeitigen Baggerarbeiten in der Ruhr nicht. Im Zusammenhang mit den Arbeiten wird demnächst auch unter der Ruhrbrücke am Rathaus auf der Hüstener Seite Flutraum für den Fluss geschaffen. Gemeinsam mit dem Kanu-Club wurde zudem ein Konzept entwickelt, wie in diesem Rahmen auch die Kanustrecke naturnah (und dauerhaft) gestaltet werden kann.

Im nächsten Jahr wird dann auch flussabwärts der Möhnemündung das Ruhrufer unter der Bundesstraßenbrücke abgegraben. Auch hier wird Flutfläche unter der Brücke geschaffen.