Sundern. Freilichtbühne als Vision: Die Sunderner FDP regt eine Neugestaltung mit klarem Kostenrahmen und in modularer Bauweise an.

Im Februar sind die Pläne der Stadtverwaltung für das ursprünglich geplante Kulturforum am Franz-Josef-Tigges-Platz aus Kostengründen auf Eis gelegt worden. Die angespannte Haushaltslage und fehlender Rückhalt für das Projekt aus der Bevölkerung hatten Politik und Verwaltung dazu bewogen, dringlichere Projekte vorzuziehen.

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Das Kulturforum galt über Jahre als zentraler Bestandteil des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (InSek). Mit der Rückstellung des Bauprojekts auf unbestimmte Zeit hat das gesamte Verfahren einen Rückschlag erfahren. Doch ganz fallen lassen möchte es die Sunderner Politik nicht. Jetzt hat sich die FDP zu Wort gemeldet. „In der Vergangenheit gab es die Gerüchte, dass wir gegen ein solches Kultur- und Begegnungshaus sind. Dem ist aber nicht so“, erklärt der Parteivorsitzende der Sunderner Liberalen, René Winter.

Die FDP Sundern hat eine Konzeptstudie zur „Neuen Mitte Sundern“ skizziert.
Die FDP Sundern hat eine Konzeptstudie zur „Neuen Mitte Sundern“ skizziert. © Eric Claßen | Eric Claßen

Allerdings wolle die FDP eine Lösung mit Augenmaß, die aus ihrer Sicht realistisch finanzierbar sei. „Wir müssen schauen, was für den städtischen Haushalt finanziell zu stemmen ist und was nicht. Das Kulturforum sollte ursprünglich mal rund sieben Millionen Euro kosten. Am Ende standen Summen im Bereich der 13 Millionen im Raum“, so Winter. Man habe irgendwann bei der Planung die Kontrolle verloren.

Wir müssen mit dem wenigen Geld, was uns künftig zur Verfügung steht, die bestmögliche Lösung finden.
René Winter - Parteivorsitzender der FDP Sundern

Deshalb plädiere die FDP für eine Neuplanung mit einem vorher klar definierten Kostenrahmen, der gedeckelt werden müsse. „Aktuell haben wir ein großes Haushaltsdefizit. Trotzdem halte ich ein Projekt mit Kosten bis zu 5 Millionen Euro für umsetzbar.“ Kultur sei immer ein Zuschussmodell. Aber man müsse eben mit Augenmaß investieren, betont Winter. „Wir müssen mit dem wenigen Geld, was uns künftig zur Verfügung steht, die bestmögliche Lösung finden.“ Die Fraktion hat dem Projekt den Titel „Neue Mitte Sundern“ gegeben und dazu sogar schon erste grobe Pläne samt Skizze entworfen.

Was wird aus der ehemaligen Johannesschule in Sundern? Die Pläne für das Haus für Kultur und Begegnung hängen in der Schwebe.
Was wird aus der ehemaligen Johannesschule in Sundern? Die Pläne für das Haus für Kultur und Begegnung hängen in der Schwebe. © Eric Claßen | Eric Claßen

René Winter stellt sich die Neuplanung in einer modularen Bauweise vor. „Die ehemalige Johannesschule muss eh saniert und energetisch aufgerüstet werden. Hiermit sollte man starten. Es wäre der Zentralbau, der dann in der Zukunft - wenn wieder etwas mehr finanzielle Spielräume vorhanden sind - um weitere modulare Anbauten erweitert und ergänzt wird.“ Hier gelte es aus Sicht des Parteivorsitzenden „auf Sicht zu fahren.“

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Bei der Planung müsse man sich außerdem Gedanken machen, wie man die technische Gebäudeausrüstung so vorbereite, dass man den Bau Schritt für Schritt an die Gegebenheiten anpassen könne. Weiter schlägt das Ratsmitglied vor, dass man den Franz-Josef-Tigges-Platz zu einer Art Freilichtbühne für die Sommermonate umbaue. Als Vorbild nennt er ein Projekt im hessischen Korbach. Dort befindet sich eine solche Open-Air-Bühne zwischen den Stadtmauern Korbachs. „Natürlich muss man sich vorab bei der Planung Gedanken machen, wie dann die umliegenden Gebäude stimmig zu dieser Freilichtbühne passen.“ Aus Sicht von René Winter könne man den gesamten Platz somit aufwerten.

Insgesamt plädiert der Politiker auch für eine frühzeitige Klärung der Trägerschaft einer solchen Einrichtung. Bei den Planungen zum Kulturforum wurde das seitens der Verwaltung lange Zeit eher vernachlässigt. Erst gegen Ende hatte Bürgermeister Klaus-Rainer Willeke um Unterstützung in der Gesellschaft geworben und Privatleute sowie Unternehmen konkret angesprochen, ob diese sich eine finanzielle Unterstützung eines Trägervereins vorstellen können.