Sundern. Der Berufsinfotag mit Arbeitsparcours lockt Schülerinnen und Schüler in die Sunderner Schützenhalle. Der schnellste Weg zum Traumjob

„Man kommt in die Halle, sieht die ganzen Stände und möchte direkt überall hingehen und alles ausprobieren“, erklärt Emily Schulte. Die 15-jährige Schülerin besucht die 9. Jahrgangsstufe der Realschule Sundern. Begeistert berichtet Emily über den Berufsinformationstag „your UpDate“, an dem sie im vergangenen Jahr teilgenommen hat. Gemeinsam mit ihrer Mitschülerin und Freundin Lilly Beckmann war Emily zwei Stunden in der Sunderner Schützenhalle, in der die Infomesse stattgefunden hat.

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„Beim Stand von Lübke & Vogt haben wir die Fähigkeiten von Gummi ausgetestet. Überall konnte man etwas ausprobieren, Aufgaben erleben und dabei Einblicke in die jeweilige Arbeitswelt gewinnen“, berichtet Lilly Beckmann. Für Emily und Lilly ging es auch zu zwei Bäckern. „Bei einem Bäcker wurden Waffeln hergestellt, beim anderen durfte man aus Teig Brezeln und Zöpfe formen“, sagt die 16-jährige Lilly.

Und wenn man dann zwischendurch nicht mehr weiter weiß, was man sich als Nächstes angucken soll, kommen die Vertreterinnen und Vertreter der einzelnen Stände auf die Schüler zu und sprechen diese an. „,Wollt ihr das nicht mal probieren?‘“, bin ich gefragt worden, sagt Lilly. Aufgebaut als Tischparcours, bearbeiten die Jugendlichen die jeweils 10–15-minütigen Arbeitsproben und wechseln anschließend zur nächsten Station. Die Arbeitsproben werden von den Firmen im Vorfeld vorbereitet und am Veranstaltungstag betreut.

Das Interesse der Unternehmen aus der Region am Berufsinformationstag „your UpDate“ wächst immer weiter, wie Organisatorin Julia Heer, Wirtschaftsförderin von der Wista Sundern-Sorpesee, festgestellt hat. „In diesem Jahr sind 40 Unternehmen mit 70 Arbeitsproben für mehr als 50 Ausbildungsberufe am 24. April in der Sunderner Schützenhalle dabei. Für die Schülerinnen und Schüler heißt es also wieder Ärmel hochkrempeln und loslegen.“

Besonders die praktische Arbeit und das Sammeln von Erfahrungen sorgt für Begeisterung bei den Schülern der drei weiterführenden Schulen Gymnasium, Realschule und Hauptschule. Um 8.30 Uhr startet die Realschule mit den Jahrgangsstufen 8 und 9 auf den zweistündigen Berufsparcours. Im Anschluss schaut das Gymnasium mit der 8. Klasse vorbei und zum Abschluss des Vormittags wird die Hauptschule mit der 9. Klasse die Stände besuchen. Insgesamt mehr als 300 Schüler schauen vormittags vorbei.

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Immer im Gepäck eines jeden Schülers und einer jeden Schülerin: eine ausgefüllte Bewerbungskarte mit den wichtigsten Informationen. „Sie fungiert wie eine Visitenkarte. So können Unternehmen auch Kontakt aufnehmen und diese zu intensiven Gesprächen oder einem Praktikumstag einladen“, sagt Julia Heer.

Am Abend findet dann ab 17 Uhr in der Schützenhalle ein Berufsinfoabend statt. Zwar sind in erster Linie die Schüler mit ihren Eltern dazu eingeladen, aber auch andere Interessierte dürfen vorbeischauen. „Während der Fokus in den vergangenen Jahren auf dem Thema Ausbildung lag, wollen wir in diesem Jahr auch weitere Zielgruppen zu unserer Veranstaltung einladen“, so Julia Heer. Wer auf der Suche nach einem Praktikumsplatz oder einer Werksstudententätigkeit ist, einen Jobeinstieg oder Jobwechsel plant, ist eingeladen.

Thomas Cramer, Studiums- und Berufsberater an der Hauptschule Sundern, ist sehr zufrieden über das Angebot der Berufsmesse. „Die Hemmschwelle, um Berufe kennenzulernen und etwas auszuprobieren, ist niedrig. Das ist gut. Unsere Schülerinnen und Schüler sind umgekehrt auch total engagiert und testen auch fast alles aus. Dadurch konnten wir zuletzt fast zehn Praktika in Betrieben aus der Region vermitteln. Im letzten Jahr hatten wir zum ersten Mal 50 Prozent unserer Schüler, die nach dem Schulabschluss direkt eine Ausbildung begonnen haben.“

Generell steige das Interesse an einer Ausbildung, wie auch Cramers Kollegen vom Gymnasium und der Realschule berichten. „Es ist wichtig, viele praktische Erfahrungen zu sammeln, Einblicke in die Arbeitswelten zu gewinnen und die eigenen Stärken kennenzulernen. Das sollte die Entscheidungsgrundlage für den späteren Berufsweg darstellen“, sagt Sonja Kreis-Vielhaber, die als Studiums- und Berufsberaterin auch Emily und Lilly an der Realschule unterstützt.

Während sich Lilly bereits festgelegt hat und einen Ausbildungsplatz in einem Kindergarten in der Tasche hat - „ich liebe Kinder“, sagt die 16-Jährige -, ist Emily noch unentschlossen. „Vielleicht gehe ich zur Bank, denn diese Arbeit interessiert mich sehr“, so Emily. Zwar wird kein Kreditinstitut bei der „your UpDate“ dabei sein, aber das schreckt Emily nicht ab. „Ich werde mir auch andere Berufsfelder anschauen, vielleicht finde ich ja auch etwas anderes Spannendes.“