Neheim. In der Theorodus-Kapelle ist Wasser in den Keller gelaufen. Wir liefern Hintergründe, wie das überhaupt passieren konnte
Für den Heimatbund Neheim-Hüsten war der Anblick ein kleiner Schock. Im Spätherbst des vergangenen Jahres hatten die Teilnehmer einer Stadtführung über den Möhnefriedhof einen Wassereinbruch in der historischen Theodorus-Kapelle entdeckt. Zwei Zentimer hoch stand das Wasser. Umgehend wurde der Stadt Arnsberg eine E-Mail geschrieben, in der man auf den Schaden hinwies.
Als eine Reaktion seitens der Stadt ausblieb, wandte sich der Heimatbund auf andere Weise an die Öffentlichkeit und zeigte Bilder des Wassereinbruchs im Keller der Kapelle. Michaela Röbke, Leiterin des Dezernats 4 für Stadtentwicklung, erklärt: „Aufgrund des Hackerangriffs auf die Südwestfalen IT sind nicht alle E-Mails bei uns angekommen. Deshalb hat zunächst niemand den Hinweis des Heimatbunds wahrgenommen.“
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Mehrere Wochen befand sich Wasser im Keller, ehe städtische Hausmeister die Kapelle betraten und den Schaden in Augenschein nahmen. „Bei den Arbeiten ist den Hausmeistern aufgefallen, dass wohl eine Pumpe nicht richtig angeschlossen war und somit das eingelaufene Grundwasser nicht richtig abgepumpt werden konnte. Die Pumpe ist aber mittlerweile wieder im Schacht platziert und seitdem hatten wir auch bei Starkregen keinen Wassereinbruch mehr“, erklärt Laura Jecke vom Gebäudemanagement der Stadt Arnsberg.
Warum sich die Pumpe außerhalb des Schachts befand, ist dagegen unklar. „Von unseren Leuten hat die niemand dort oben hingestellt“, bekräftigen Michaela Röbke und Laura Jecke. Neben Friedhofsgärtnern und Hausmeistern hat nur der Heimatbund Neheim-Hüsten Zugang zu der Kapelle, um diese bei den Führungen betreten zu können. Aber auch vom Heimatbund sei niemand außerhalb der regulären Stadtführungen durch Gästeführerin Monika Nückel in dem Gebäude gewesen, erklärt die 1. Vorsitzende des Heimatbunds, Alicia Sommer, auf Nachfrage.
Generell sei die Wartung und Pflege der städtischen Gebäude aufwendig, unterstreichen Röbke und Jecke. „Wir haben rund 400 zu betreuen, neben Schulen, Kindergärten und Verwaltungsgebäuden eben auch die Friedhofskapelle. Für diese Arbeit stehen uns elf Vollzeitstellen zur Verfügung. Da kann man sich schnell ausrechnen, dass wir nicht jedes Gebäude täglich begutachten können und solche Schäden wie jetzt hier auf dem Möhnefriedhof manchmal etwas länger unentdeckt bleiben.“
Eine gute Nachricht gibt es zum Schluss von Michaela Röbke. Der Wassereinbruch hat offenbar keine dauerhaften Schäden am Mauerwerk hinterlassen. Nicht einmal Wasserränder seien noch zu sehen, heißt es vom Dezernat für Stadtentwicklung.
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Die Theodorus-Kapelle ist im Zuge des Baus der A445 durch Neheim 1979 versetzt worden. Ursprünglich befand sich das Mausoleum zum Gedenken an Theodor von Fürstenberg-Stammheim am alten Friedhof. Aufgrund der Bedeutung des Bauwerks wurde die Kapelle 1980 in restauriertem Zustand auf dem Möhnefriedhof wieder neu aufgebaut. „Mit ihrer Geschichte und künstlerischen Gestaltung gehört die Kapelle zu einer der besonderen Sehenswürdigkeiten in Neheim“, erklärt Alicia Sommer.
Auch aus diesem Grund bietet der Heimatbund bei Stadtführungen mit Monika Nückel den Besuch der Theodorus-Kapelle an. Seit 2021 hat sich der Heimatbund nach eigenen Angaben die Förderung der Unterhaltung sowie Pflege von Friedhöfen insbesondere des Möhnefriedhofs zur Aufgabe gemacht und sogar in seiner Satzung verankert. In Zusammenarbeit mit der Stadt Arnsberg unterstützt der Heimatbund bei der Pflege des Friedshofs und damit der Kapelle. Im Rahmen des Umzugs der Kapelle 1980 hatte das Haus von Fürstenberg auf alle Ansprüche auf die Kapelle verzichtet. Damals ging sie in den Besitz der Stadt Arnsberg über.
Die nächsten Führungen über den Möhnefriedhof finden im Mai, August und Oktober statt. Mehr Informationen hierzu auf der Internetseite des Heimatbundes Neheim-Hüsten