Neheim. Die Agnes-Wenke-Schule und der Heimatbund kooperieren. Wie die Schulkinder davon profitieren, lesen Sie hier
Kann man Kinder und Jugendliche in Zeiten von Playstation, Tik Tok und sonstigen Freizeitbeschäftigungen überhaupt noch für historische Themen begeistern?
Meinolf Padberg, Lehrer an der Agnes-Wenke-Schule in Neheim beantwortet diese Frage ganz klar mit „Ja!“. Seit August 2022 trifft sich Padberg jede Woche mit zwölf Schülerinnen und Schülern aus dem Jahrgang 9/10, um mit ihnen über heimatgeschichtliche Themen zu sprechen. „Das kann die Neheimer Burganlage sein, aber auch der Möhnefriedhof oder die Hüstener Kirmes. Das Interesse der jungen Menschen ist gewaltig“, erklärt Padberg.
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Das Angebot findet im Rahmen des sogenannten schulischen Förderbandes „Agnes-Wenke-Schule vor Ort“ statt. Im Mittelpunkt steht bei diesem Pilotprojekt die Erforschung der einzelnen Ortsteile und ihre jeweilige Entwicklung. „Es ist schön, dass Kinder aus Neheim, Hüsten, Müschede und Bruchhausen an dem Kurs teilnehmen und somit mehr über ihre Heimat erfahren“, freut sich Meinolf Padberg.
Der erfahrene Pädagoge hatte sich für das Projekt auch Unterstützung beim Heimatbund Neheim-Hüsten gesucht. Dort war man von der Idee direkt begeistert.
Besichtigung des Fresekenhofs
Alicia Sommer, die 2. Vorsitzende des Heimatbunds, betont auch direkt. „Wir freuen uns, wenn sich jüngere Menschen für diese Themen interessieren und hoffen vielleicht so auch den ein oder anderen später für eine Mitarbeit im Verein gewinnen zu können.“ Georg Eich vom Heimatbund ergänzt: „Es war schon immer unser Bestreben, auf die Schulen zuzugehen. Deswegen hat es auch Freude gemacht, der Gruppe beispielsweise den Fresekenhof zu zeigen und zu erklären, wie Neheim im Mittelalter ausgesehen hat.“
Diese Ortsbesuche haben auch bei den Schülerinnen und Schülern Eindruck gemacht, wie der 14-jährige Luis deutlich macht. „Wir sind entlang der alten Stadtmauer gelaufen und haben uns dann im Fresekenhof auch ein altes Stadtmodell angeschaut. Mich haben aber auch die Geschichten über die Möhnekatastrophe sehr interessiert.“
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Für dieses Jahr sei auch eine Aktion geplant, bei der die Kinder und Jugendlichen auf dem Möhnefriedhof die alten Grabsteine pflegen und mehr zu den Lebensgeschichten erfahren, die sich hinter den dort bestatteten Menschen verbergen.
Um die Zusammenarbeit zwischen Schule und Heimatbund zu vertiefen, haben beide Institutionen eine Kooperation vereinbart.
So stellt der Heimatbund Bücher und Unterrichtsmaterial zu verfügen und ermöglicht interessierten Schülerinnen und Schülern Einblicke in das eigene Archiv. Umgekehrt bietet die Schule an, dass etwaige Forschungsergebnisse durch die Schülerinnen und Schüler an den Verein weitergeleitet werden. Beide Einrichtungen planen u.a. die Zusammenarbeit bei Ausstellungen und der Öffentlichkeitsarbeit.
Experten gewinnen
Andreas Schauerte, Schulleiter der Agnes-Wenke-Schule ist begeistert von der Kooperation. „Unsere Schule feiert dieses Jahr im Sommer zehnjähriges Bestehen. Und es ist toll, dass wir solche Experten für unser Projekt gewinnen konnten. So können die Kinder ihre Heimat jetzt noch viel besser kennenlernen.“
Für dieses Jahr wird außerdem das Angebot noch erweitertet. Erstmals wird nicht nur der Jahrgang 9/10 davon profitieren, sondern auch der Jahrgang 5/6. „Hierzu laufen gerade die Anmeldungen und die Resonanz ist enorm. Es zeichnet sich derzeit ab, dass rund 30 Prozent der Jungen und Mädchen aus diesem Jahrgang an dem Projekt teilnehmen möchten“, verdeutlicht Meinolf Padberg.
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Dazu zählen auch die elfjährige Ayla und die zehnjährige Alessia. Beide finden die Heimatforschung spannend und möchten ihren Wohnort besser kennenlernen.
Projektleiter Padberg betont dabei, dass die Ergebnisse des Projekts verwendet werden sollen, um Kontakt mit der Politik, den Bezirksausschüssen und den Ortsheimatpflegern aufzunehmen. „Wir möchten nicht nur in die Vergangenheit blicken, sondern von den Kindern auch erfahren, wie sie ihre Heimat in der Gegenwart betrachten und was sie sich für die Zukunft wünschen!“