Neheim. Die geplante Großbaustelle sorgt für Zündstoff. Stadt Arnsberg betont, dass eine Kompromisslösung gefunden wurde.
+++Update+++ „Die technische Prüfung hat ergeben, dass die einspurige Verkehrsführung mittels Ampelanlage an der Baustelle vorbei für Pkw möglich ist. Lediglich im Zeitraum von zwei und drei Wochen im Sommer und im Spätherbst 2024 ist eine Vollsperrung aufgrund der Straßenbauarbeiten unumgänglich, Pkw und Busverkehr werden in dieser Zeit über innerörtliche Straßen umgeleitet.“
Darauf macht die Verwaltung in einer aktuellen Stellungnahme zur Baumaßnahme Werler Straße, die im März beginnt, aufmerksam. Zudem ist es der Stadt wichtig zu betonen, dass es frühzeitige Informationen gegeben habe: „Die geplante und ausgeschriebene Baumaßnahme „Kanalerneuerung Werler Straße“ war bereits im Wirtschaftsplan 2023 der Stadtwerke Arnsberg – Stadtentwässerung –vorgesehen. Seinerzeit haben die Stadtwerke Arnsberg jedoch die Maßnahme noch um ein Jahr zurückgestellt, da zeitgleich in der Werler Straße und in den Nebenstraße Tiefbauarbeiten anderer Versorger (Westnetz) geplant und zum Teil schon begonnen wurden. Die Stadtentwässerung hat daher den Zeitplan überarbeitet. Im Februar 2023 wurde der Bezirksausschuss Neheim über die nun für 2024 geplante Baumaßnahme informiert. Neben der Kanalerneuerung in der Werler Straße hatte auch Straßen NRW auf Nachfrage frühzeitig angemeldet, in diesem Zuge die Straßendecke im gesamten Baustellenbereich und darüber hinaus bis zur Einmündung Werler Straße/ L 745 zu erneuern.“
Anlieger werden konkret informiert
Dieser Sachstand sei dem Bezirksausschuss Neheim im Oktober 2023 vorgestellt worden. „Vertreter der betroffenen Straßen Totenberg/Wiedenberg und vom Dollberg waren anwesend und waren mit der nun geplanten Variante einverstanden“, heißt es in der Mitteilung der Verwaltung. „Zudem wurde über die Wirtschaftsförderung der Stadt Arnsberg mit den betroffenen Gewerbebetrieben in Neheim und Umgebung Kontakt aufgenommen und die Auswirkungen für den Schwerlastverkehr kommuniziert. Insgesamt etwa 420 Firmen wurden auf diesem Wege per Mail informiert. Sobald mit der bauausführenden Firma ein verbindlicher Baubeginn abgestimmt ist, werden die direkten Anlieger der Baustelle über den konkreten Ablauf der Maßnahme sowie Ansprechpartner von Auftraggeber und -nehmer informiert.“
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Die geplante Großbaustelle an der Werler Straße sorgt für Unmut und Aufregung. Nicht nur viele Neheimer ärgern sich über ein bevorstehendes Verkehrschaos, sondern vor allem die Händlerschaft in der Innenstadt ist in Sorge. Herbert Scheidt, Vorsitzender von „Aktives Neheim“ bringt es mit einem Bild auf den Punkt: „Wenn die Verkehrsadern verschlossen werden, kann das Herz der Stadt nicht mehr schlagen.“
Die Händlerinitiative fürchtet nach den bereits abgearbeiteten Baustellen an der Stembergstraße und der Langen Wende, dass „Neheim fast drei Jahre lang zur Dauerbaustelle wird“. Herbert Scheidt verweist darauf, dass ja auch noch Baumaßnahmen am Engelbertplatz, an der Mendener Straße und am Busbahnhof anstehen. „Wir müssen uns auf einiges gefasst machen“, meint der Chef von „Aktives Neheim“.
Das Thema „Neheimer Baustellen“ schlägt zudem in den Kommentarspalten auf Facebook im Netz hohe Wellen. Leserin Angela Regina-Rossi meint beispielsweise: „Als ob in Neheim nicht genug Baustellenchaos herrscht - und schon kommt die nächste Baustelle hinzu. Vielleicht wäre es sinnvoll, erst einmal die anderen Baustellen fertigzustellen. Man weiß ja gar nicht mehr, woher und wie man noch fahren soll.“ Und Andre Bichmann schreibt: „Bin gespannt, wie das alles wird. Zumal einige Leute in Ense/Höingen im Gewerbegebiet arbeiten und sie dort vielleicht keine Zeitung bzw. Informationen dazu bekommen. Man sollte frühzeitig Hinweisschilder platzieren.“
Es gibt auch andere Stimmen: „Schon schlimm, wenn die Stadt investiert“, wirft Thomas Eberhard ironisch in den Raum. Und Thomas Nortert schreibt: „Wird nichts gemacht, wird gejammert. Und wird etwas gemacht, ist es auch nicht recht. Wieder ein Paradebeispiel für unsere Gesellschaft.“
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Laut Horst Meier, der bei den Stadtwerken für Stadtentwässerung verantwortlich ist, sind die Kanalbauarbeiten an der Werler Straße nun fällig. Auf einer Gesamtlänge von 520 Metern, von der Einmündung Heimatstraße bis zur Einmündung der Straße „Zum Rebstock“, muss der Mischwasserkanal vergrößert und erneuert werden. „Nach Abschluss dieser Kanalbauarbeiten wird die Asphaltdecke, gemeinsam mit Straßen NRW, auf gesamter Fahrbahnbreite erneuert. Zudem plant der Landesbetrieb die restliche Asphaltdeckschicht zwischen Heimatstraße und Einmündung L 745 auszutauschen“, erklärt der Stadtwerke-Geschäftsbereichsleiter. Baubeginn ist für den Zeitraum zwischen dem 11. März und dem 2. April vorgesehen. Die Fertigstellung soll - je nach Witterung - voraussichtlich Mitte bis Ende November 2024 erfolgen.
Horst Meier, Stadtwerke-Geschäftsbereichsleiter für Stadtentwässerung, erklärt die Pläne im Detail: „Im Bereich der Stadtentwässerung werden Kanalbauarbeiten an der Werler Straße fällig. Der Gesamtumfang sieht die Erneuerung und Vergrößerung des Mischwasserkanals auf einer Länge von 520 Metern im Abschnitt von der Einmündung Heimatstraße bis zur Einmündung der Straße ‚Zum Rebstock‘, einschließlich der Kanalhausanschlüsse bis zur Grundstücksgrenze vor.“
Voraussichtlich kommt es mit Beginn der Sommerferien dann zu größeren Einschränkungen ab dem Einmündungsbereich Werler Straße / L 745. „Straßen NRW“ will diese Zeit nutzen, die Deckenerneuerung in diesem Bereich und anschließend bis zur Straße „Zum Fürstenberg“ durchzuführen. In diesem Zuge muss unter anderem für die Dauer von etwa zwei Wochen die Werler Straße von Heimatstraße bis etwa „Zum Fürstenberg“ wegen der Straßenwiederherstellungsarbeiten komplett gesperrt werden.