Hüsten. Angebote nicht nur für Bedürftige, sondern für alle, die aus zweiter Hand einkaufen. Café Zeitgeist und Laden „Hosenmatz“ gehören dazu.

„Wir wollen Heilig Geist zum sozialpastoralen Zentrum ausbauen“, erklärt Pfarrer Daniel Meiworm. Natürlich spiele bei der Spezialisierung das aktuell diskutierte Immobilienkonzept in der Pfarrei St. Petri eine Rolle. Es habe sich ohnehin im Quartier Unterhüsten rund um das dortige Gemeindehaus in den letzten Jahren ein Schwerpunkt der sozialen Arbeit entwickelt.

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Aktuell befinden sich dort die Caritas Sozialstation und das Café Zeitgeist. Aus der Kleiderkammer wird „Jacke wie Hose“. Ergänzt wird das Angebot um das Kinderkleiderlädchen „Hosenmatz“, das vor zwei Jahren von Neheim nach Hüsten umgezogen ist.

Im Gemeindehaus von Heilig Geist sind die sozialen Angebote untergebracht.
Im Gemeindehaus von Heilig Geist sind die sozialen Angebote untergebracht. © Eric Claßen | Eric Claßen

Auch aus diesem Grunde wolle man nun die Kräfte bündeln und das Angebot weiter ausbauen, erklären die Vertreterinnen vom Sozialdienst katholischer Frauen Hochsauerland (SkF), dem Café Zeitgeist und der Kleiderkammer „Jacke wie Hose“.

Rund um Sundern

Nach 25 Jahren hat Maria Dressel die Verantwortung über die Kleiderkammer in andere Hände gelegt. „Wir haben das als Aufhänger genommen, um eine Neuausrichtung zu wagen“, sagt Michaela Hamm. Sie engagiert sich ehrenamtlich im Café Zeitgeist und bei „Jacke wie Hose“. Jeden Donnerstag von 15 bis 17 Uhr sowie jeden zweiten Samstag im Monat von 11 bis 15 Uhr ist der Kleiderladen „Jacke wie Hose“ geöffnet. Parallel dazu kann man im Café Zeitgeist für kleines Geld einen Kaffee trinken oder eine Waffel essen. „Die Menschen sollen ins Gespräch kommen“, wünscht sich Jutta Schlinkmann-Weber, die in beiden Einrichtungen ehrenamtlich tätig ist.

Das Team vom
Das Team vom "Hosenmatz" hofft auf regen Zulauf in der Grabenstraße. © Eric Claßen | Eric Claßen

Grundsätzlich wolle man auch vom Image der reinen Bedürftigkeit weg. „Natürlich dürfen und sollen weiterhin Bedürftige zu uns kommen und die Angebote nutzen. Darüber hinaus setzen wir aber auch auf das wichtige Thema Nachhaltigkeit und wollen neue Kundenschichten ansprechen. Besonders samstags kann man feststellen, dass Menschen gezielt zu uns in den Laden ‚Jacke wie Hose‘ kommen, um Second-Hand-Waren zu kaufen und diese somit vor der Mülltonne zu bewahren“, unterstreicht Michaela Hamm.

Man lebe weniger von der Laufkundschaft, die in Unterhüsten fehle. Hier gebe es andere Kundenströme, stelle man fest. Bewusst lege man auch Wert darauf, keine Konkurrenz für Vereine zu sein. „Wir wollen Sprachrohr sein und möchten etwas bieten, was es hier im Quartier so noch nicht gibt“, betont Jutta Schlinkmann-Weber.

Erste Erfolge seien bereits zu verzeichnen. „Unser Yoga-Angebot ist restlos ausgebucht“, freut sich Organisatorin Ursula Hansch. Yoga findet im Café Zeitgeist statt. Interesse sei auch beim Stricktreff vorhanden, der jeden ersten und dritten Donnerstag ebenfalls während des Cafébetriebs abgehalten wird, stellt Brigitte Dicke fest.

Das Kleiderlädchen „Hosenmatz“ für Kinder ist dienstagsvormittags und donnerstagsnachmittags geöffnet. Hier können die Kunden Spielzeug, Kinderkleidung, aber auch Kindersitze und Kinderwagen aus zweiter Hand erwerben. Ähnlich wie bei „Jacke wie Hose“ können Kundinnen die Waren für einen kleinen Obolus kaufen. „Mit den Einnahmen aus den Verkäufen unterstützen wir soziale Projekte wie die Arnsberger Tafel“, sagt Hamm.

Tag der offenen Tür

Für Samstag, 24. Februar, ist ein Tag der offenen Tür im Gemeindehaus Unterhüsten in der Grabenstraße geplant. Von 11 bis 15 Uhr kann man die Einrichtungen sowie die Menschen dahinter kennenlernen.

Spenden für „Jacke wie Hose“ und „Hosenmatz“ können zu den regulären Öffnungszeiten vorbeigebracht werden. Allerdings werden nur gut erhaltene, saubere und gepflegte Waren angenommen.

Man hoffe auch auf neue Mitstreiter, die mitmachen möchten. Interessierte sollten Motivation, Offenheit zu anderen Menschen und Zeit mitbringen. „Wir würden gerne die Arbeit auf mehr Schultern verteilen, dadurch könnten wir Café und Kleiderladen öfter öffnen“, wünscht sich Michaela Hamm. „Je mehr mitmachen, desto mehr Möglichkeiten haben wir“, ergänzt Jutta Weber-Schlinkmann.