Sundern. Die Stadt gründet gemeinsam mit Partnern die Sundern Energie GmbH. Wertschöpfung, Klimaschutz und Versorgungssicherheit als Ziele.
SPD-Ratsmitglied André Klammt spricht von nicht weniger als „einem historischen Tag für Sundern“. Man könne mit dieser Entscheidung die Bürger künftig mit sicherem ökologischen Strom versorgen. Stadtkämmerer Michael Stratmann nennt es eine große Chance für Sundern, von der Wertschöpfung durch Windenergie zu profitieren. Bürgermeister Klaus-Rainer Willeke bezeichnet es gar als „Meilenstein in der Stadtgeschichte“.
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Durch Ratsbeschluss wurde die Entscheidung getroffen, die Sundern Energie GmbH zu gründen. Sie ist das Ergebnis von eineinhalb Jahren Planung durch den Arbeitskreis Erneuerbaren Energien, der mit Vertretern aller Sunderner Parteien bestückt war, sowie dem Rat, den Fraktionen und den Ausschüssen für Planung und Nachhaltigkeit und Finanzen. Arbeitskreissprecher Tim Hoffmann lobte die zielorientierte Zusammenarbeit über die politischen Grenzen hinweg.
Zwei Zwecke im Fokus
Die neu gegründete Gesellschaft Sundern Energie GmbH verfolgt in erster Linie zwei Zwecke: die Planung und Errichtung oder den Erwerb sowie den Betrieb, die Verpachtung und die Veräußerung von Windkraft- und Photovoltaikanlagen und der zugehörigen Infrastruktur. Hierdurch sollen die drei Säulen Klimaschutz, Wertschöpfung und Versorgungssicherheit gestärkt werden.
Unterstützt wird die Stadt Sundern dabei von vier strategischen Partnern, die beim Erwirtschaften späterer Gewinne davon profitieren sollen. Bei diesen Partnern handelt es sich um die Stadtwerke Brilon, die Volksbank Sauerland und die Vereinigte Sparkasse im Märkischen Kreis. Auch die Sparkasse Arnsberg-Sundern habe angedeutet, das Projekt zumindest ideell zu unterstützen.
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„Ohne diese Partner hätten wir uns das alleine nicht zugetraut“, gibt Kämmerer Stratmann zu. „Es ist auch logisch, dass es bis alles anläuft, Geld kosten wird. Aber solche Projekte sind sicher“, zeigt sich Stratmann davon überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
Stammkapital steht bereit
Als Stammkapital sind 40.000 Euro geplant, wovon die Stadt Sundern mit 20.000 Euro die Hälfte beisteuern wird. Die Sundern Energie GmbH soll eingebettet werden in ein ganzes Konzept zur Windenergienutzung im Stadtgebiet. Den Beteiligten an der Planung war in der Vergangenheit vor allem sauer aufgestoßen, dass zahlreiche Privatleute von Windenergieprojekten auf Sunderner Boden profitierten, während die Allgemeinheit außen vor war.
Durch die Gründung der Gesellschaft erhofft man sich Chance darauf zu haben, einen signifikanten Beitrag zum Erreichen der Klimaneutralität zu leisten. Gleichzeitig möchte man durch die Wertschöpfung Mehrerträge generieren und diese dazu verwenden, den Haushalt zu konsolidieren. Nach Ansicht der Planer aus dem Arbeitskreis ermögliche die Gesellschaft die Einbeziehung lokaler Akteure. Dies trage zu mehr Akzeptanz in der Gesellschaft gegenüber erneuerbaren Energien bei, so die These.
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Allerdings ist auch wichtig zu erwähnen, dass die Gesellschaft bis zur Realisierung konkreter Projekte zunächst keine Erlöse erzielt und somit die Projektierungs- und Geschäftskosten tragen muss. Dies ist auch ein Kritikpunkt von Werner Kaufmann, Mitglied der Fraktion „Bürger für Sundern“.
Überwiegend Lob aus den Fraktionen
Aus den anderen politischen Lagern gab es überwiegend Lob für die Entscheidung. „Es gibt der Stadt Sundern in Zukunft die Möglichkeit, Geld zu verdienen“, sagt Hans Klein von „Wir sind Sundern“. Aus Sicht von Guido Simon von den Sunderner Grünen sei ein wichtiger Aspekt die Vorabvergütung durch Verpachtung städtischer Flächen.
Insgesamt acht Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Partner sollen im Gremium der Gesellschaft sitzen, vier davon aus Sundern. Neben Bürgermeister Klaus-Rainer Willeke, der von Dr. Jacqueline Bila vertreten wird, sind es Marius Ross von der CDU, André Klammt von der SPD und Andreas Bahde von der BfS. Ihre jeweiligen Vertreter sind Klaus Bergfeld von den Grünen, Michael Stechele von der SPD und Katrin Krücke von WiSu. Vor Gründung der Gesellschaft in einer Gesellschafterversammlung in Gegenwart eines Notars, muss noch die Zustimmung der Aufsichtsbehörde abgewartet werden.