Langscheid. Die Sorpesee GmbH rückt von Plänen zur Umwandlung in eine öffentliche Badestelle ab. Sunderns Politik hatte zuvor Kritik geäußert.

Die drohende Schließung des Strandbades in Langscheid und die vom Betreiber Sorpesee GmbH aus personellen Gründen gewünschte Umwandlung in eine öffentliche Badestelle ist vom Tisch.

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Die Erste Beigeordnete der Stadt Sundern, Dr. Jacqueline Bila, hatte die Nachricht im Zuge der Diskussion über die Zukunft des Bades in der Ratssitzung verkündet. „Herr Levermann hat mir heute in einem Telefonat mitgeteilt, dass er den Vorschlag vor dem Hintergrund der Diskussion in der Öffentlichkeit zurückgezogen hat“, erklärte Bila vor den Mitgliedern des Rates.

Öffentlichkeit und Politik einig

Vorausgegangen war eine wochenlange Debatte. Sowohl in den sozialen Medien als auch in der politischen Landschaft waren die Pläne der Sorpesee GmbH zur Umwandlung des Langscheider Strandbades in eine öffentliche Badestelle alles andere als begrüßt worden. Der CDU-Ortsverband Langscheid sprach sich komplett gegen diesen Plan aus und auch aus anderen politischen Lagern gab es Kritik an dem Vorhaben der Sorpesee GmbH.

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Die Fraktion von „Wir sind Sundern“ (WISU) hatte in Person von Hans Klein im Vorfeld der Ratssitzung, dass die Entscheidung über die Zukunft des Strandbades nicht durch die Sorpesee Gmbh, sondern durch den Rat der Stadt Sundern getroffen wird. „Keinesfalls sollte solch eine bedeutsame Entscheidung einer städtischen Gesellschaft überlassen werden“, begründete Hans Klein den Antrag.

Ursprüngliche Pläne der Sorpesee GmbH

Dieser Diskussion kam der Geschäftsführer der Sorpesee GmbH, Martin Levermann, mit seiner Entscheidung nun zuvor. Noch im Herbst hatte er seine Pläne noch verteidigt. Damals sah er noch die Möglichkeit, der angespannten Personalsituation bei der Gesellschaft mit eben jener Umwandlung in eine öffentliche Badestelle zu begegnen. Vielmehr sei es aus seiner Sicht auch möglich gewesen, den Badebetrieb deutlich zu verlängern. In diesem Jahr war das Strandbad insgesamt nur zirka acht Wochen geöffnet, da für den Regelbetrieb bis zu fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter benötigt würden: bei besonders vielen Badegästen drei Wasseraufsichten, eine Person für den Tretbootverleih sowie eine Person für die Eintrittskasse.

Geschäftseröffnung

Bei einer öffentlichen Badestelle wiederum würde der Personaleinsatz deutlich reduziert. Die Wasseraufsichten würden beispielsweise wegfallen, da Steg und Wasserrutsche geschlossen wären. Gleichzeitig könnten die Öffnungszeiten erheblich verlängert werden. Eine normale Aufsicht an Land würde die Sorpesee GmbH zusichern. Martin Levermann verwies auf mehrere Beispiele am Möhnesee, bei denen die Umstellung erfolgreich praktiziert werde.

Für den Betrieb des Strandbads benötigt der Betreiber bis zu fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Für den Betrieb des Strandbads benötigt der Betreiber bis zu fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. © WP | Sorpesee GmbH

Sunderns Parteien sahen die Situation wesentlich kritischer. Bereits in der Sitzung des Ausschusses für Bildung und Sport Ende Oktober hatte die Mehrheit die Pläne der Sorpesee GmbH abgelehnt. Zum einen werde befürchtet, dass die Attraktivität des Standorts Langscheid für einheimische wie auswärtige Badegäste sinke, zum andere befürchte man mangelhafte Zugriffskontrollen und den Wegfall sicherer Schwimmmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche.

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Zur Verbesserung der Personal- und Einnahmesituation hat der Rat der Stadt Sundern nach vorherigem mehrheitlichen Beschluss der Sorpesee GmbH klare Aufträge erteilt. Die Tochtergesellschaft der Stadt Sundern soll auf Wunsch des Rates die Betriebskosten des Strandbades von 2010 bis 2023 auflisten. Selbiges gilt für die Einnahmen des Strandbades im gleichen Zeitraum.

Des Weiteren wird mehr Transparenz in der Personalplanung gefordert. Dabei geht es auch um die Themen Personalakquise und Weiterbildungen des vorhandenen Personals. Damit soll vermieden werden, dass das Bad künftig aufgrund des fehlenden Personals geschlossen werden muss. Geprüft werden soll neben der medizinischen Erstversorgung unter anderen auch die Zusammenarbeit mit ortsansässigen Vereinen wie der DLRG zur Planung der Wasseraufsicht. Die SPD hatte in der Sitzung außerdem gebeten zu prüfen, ob Bademeister und Fachangestellte eine Zulage erhalten.