Sundern. Im Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Sundern ist ein neues Konzept zur Windenergienutzung vorgestellt worden. Das beinhaltet es.
Die Verwaltung der Stadt Sundern hat die vergangene Sitzung des Haupt- und Finanzausschuss dafür genutzt, ein neues und eigenes Konzept zur Windenergienutzung zu präsentieren.
Aktuell stehen auf Sunderner Stadtgebiet noch verhältnismäßig wenige Windkraftanlagen. Nämlich zwei, eine in Hövel und eine weitere am Hohen Lenscheid. Dies soll und wird sich in den kommenden Jahren ändern. Gleich an mehreren Stellen haben Projektierer Pläne für den Bau solcher Windkraftanlagen (WEA) vorgestellt. In einer Studie des Landes Nordrhein-Westfalen aus April 2022 wurde sogar ein Potenzial von bis zu 100 neuen Windenergieanlagen auf Sunderner Gebiet ermittelt.
Die Stadt Arnsberg befindet sich in meisten Fällen nicht in der Position, um Einfluss auf diese Projekte zu nehmen, da die Anlagen oftmals auf Privatflächen aufgestellt werden sollen und zusätzlich diese Vorhaben durch die Vorgaben von Bund, Land und Bezirksregierung gedeckt sind (wir berichteten).
Viele Gespräche mit verschiedenen Parteien geführt
Sunderns Kämmerer Michael Stratmann hat nun in der Ausschusssitzung noch einmal deutlich gemacht, dass die Verwaltung in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis „Erneuerbare Energien“ mehrere Gespräche mit Projektierern, Banken und Sparkassen sowie Vertreterinnen und Vertretern aus der heimischen Wirtschaft geführt hat, um auszuloten wie die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger von den Windkraftanlagen profitieren kann und welche etwaigen Steuerungsmöglichkeiten bestehen.
>>> Sunderns Problem mit der Windenergie: „Wild-West-Mentalität“
Hierzu wurde ein 28-seitiges Konzept vorgestellt. Michael Stratmann machte im öffentlichen Teil der Ausschuss-Sitzung in seinem Vortrag zu eben jenem Konzept auch noch einmal deutlich, dass Prozesse, die jetzt angeschoben würden, über mehrere Jahre liefen, ehe man die Ergebnisse – in diesem Fall der Aufbau einer solchen Windkraftanlage – überhaupt an einer Stelle sehen könnte. Deshalb gelte es, frühzeitig zu planen und notwendige Schritte einzuleiten.
Weitere thematische Ausrichtung soll zeitnah entschieden werden
„Die Stadt Sundern muss einen Beitrag zur Substitution fossiler Brennstoffe durch Erneuerbare Energien, vor allem Windkraft, leisten. Ziel ist es, die bilanzielle Klimaneutralität in Sundern möglichst zeitnah zu realisieren. Als Flächen- und Waldbesitzer ist die Stadt gleichzeitig Sachwalter für eine nachhaltige Entwicklung der städtischen Wälder. Trotz einer intensiven Nutzung von Kalamitätsflächen für Windkraftanlagen muss eine natürliche Aufforstung gewährleistet sein“, so Bürgermeister Klaus-Rainer Willeke im Nachgang der Sitzung. Die im Konzept aufgezeigten Perspektiven sollen nun im Arbeitskreis „Erneuerbare Energien“ sowie in den Fraktionen beraten werden, um zeitnah die weitere thematische Ausrichtung für die Stadt Sundern zu entscheiden. „Die durch Windkraft erfolgende Wertschöpfung muss für Flächeneigentümer, Investoren und Unternehmen, die Stadt, das Gemeinwesen sowie für alle Bürgerinnen und Bürger möglich sein“, betont Kämmerer Michael Stratmann. Mit dem Thema wird sich Bürgermeister Klaus-Rainer Willeke ebenfalls mit den Ortsvorsteherinnen und Ortsvorstehern austauschen. Diese haben insbesondere in ihren Ortsteilen einen guten Überblick, welche Vorhaben dort geplant sind. Es gilt eine Gesamtübersicht zu erstellen, da die Stadt erst im Genehmigungsverfahren einbezogen wird.
>>> Sunderner SPD will den Seehof Sorpesee touristisch nutzen
Neben der kommunalen Wertschöpfung und dem Wunsch nach Steuerungsmöglichkeiten der WEA auf eigenen Flächen möchte die Stadt Sundern eine nachhaltige Entwicklung erwirken und gleichzeitig mehr Transparenz in die Prozesse einbringen.
Das Land Nordrhein-Westfalen hat sich selbst als Ziel gesetzt, dass bis zum Jahr 2025 mindestens 1,8 Prozent der Landesfläche für Windenergie genutzt wird. Für den Bereich Südwestfalen werden 13.200 Hektar Fläche dafür benötigt, um die Vorgaben der aktuellen Landesregierung erfüllen zu können. Es wird dabei aber keine gleichmäßige Verteilung auf alle betroffenen Kommunen geben. In einigen Kommunen kann es passieren, dass mehr Windräder aufgestellt werden, weil die Bedingungen dort günstiger sind, in anderen Kommunen könnte es sogar darauf hinauslaufen, dass wenige oder sogar keine WEA aufgestellt werden.