Berlin/Olsberg. Im Juni waren über Olsberg-Elpe ein Learjet und ein Eurofighter bei einem Manöver zusammengestoßen. Das Kampfflugzeug konnte sich in der Luft halten, die zivile Maschine stürzte ab, zwei Männer an Bord starben. Jetzt liegt der Untersuchungsbericht vor: Es war der Learjet, der den Unfall auslöste.
Drei Monate nach der Kollision eines Learjets mit einer Bundeswehrmaschine über dem Sauerland verdichten sich die Hinweise auf einen Fehler des zivilen Piloten. Die Staatsanwaltschaft Arnsberg sieht nach einem Zwischenbericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung keine neuen Ermittlungsansätze. "Wir haben bislang keine Hinweise auf einen Flugfehler des Militärpiloten", sagte Staatsanwalt Klaus Neulken am Mittwoch.
In den Ermittlungen wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung warte er nun deshalb auf den Abschlussbericht der Bundesstelle, mit dem er frühestens im Sommer 2015 rechne. Beim Unglück im Rahmen einer Übung starben im Juni die beiden Insassen des privaten Learjets.
Die an einer Routine-Übung beteiligte Privatmaschine war am 23. Juni in etwa 2500 Metern Höhe mit einem Eurofighter der Luftwaffe kollidiert und in unmittelbarer Nähe von Häusern der Ortschaft Olsberg-Elpe abgestürzt. Die beiden Insassen des Learjets, die ehemalige Militärpiloten waren, kamen ums Leben.
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Bei der Übung sollte die Situation simuliert werden, dass eine zivile Maschine ohne Funkverbindung in den deutschen Luftraum eintritt und von einem vorausfliegenden Eurofighter zum Landen gebracht werden soll.
Bereits wenige Tage nach der Kollision des aus Schleswig-Holstein stammenden zivilem Flugzeugs mit einer Bundeswehrmaschine ging die Luftwaffe von einem Fehler des Learjet-Piloten aus. Da bei dem Eurofighter der Außentank abgerissen sei, vermute man, dass die Privatmaschine zu dicht von unten an den Kampfjet herangeflogen sei, sagte Ende Juni ein Sprecher der Luftwaffe in Berlin.
Wie die "Süddeutsche Zeitung" weiter berichtet, sei der Kampfjet eine Linkskurve geflogen, während der Learjet zunächst leicht nach rechts steuerte und dann ebenfalls in eine Linkskurve gegangen sei. Laut der Aufzeichnungen des "Cockpit Voice Recorders" habe der Kopilot des Learjets zu dem Zeitpunkt gesagt: "Kannst du mal nehmen, ich kann den nicht mehr sehen." Zehn Sekunden später habe der Rekorder dumpfe Geräusche aufgezeichnet, bevor die Aufzeichnung nach einer Sekunde stoppte. (dpa)