Olsberg. . Zwei Wochen nach der Kollision eines Eurofighters mit einem Learjet über Olsberg-Elpe ist die Wiese an der Absturzstelle weiter mit winzigen Trümmerteilen übersät. Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) hat die Untersuchungen der Unfallursache vor Ort eingestellt. „Für das Saubermachen des Geländes sind wir nicht zuständig“, sagt Jens Friedemann.
Wer dann? Der Hang „Am krummen Auwer“ ist mit rot-weißem Flatterband abgesperrt. Seit gestern ist ein Mitarbeiter der Unteren Bodenschutzbehörde des Hochsauerlandkreises auf dem Gelände unterwegs. Was er macht? „Wir nennen das eine orientierende Untersuchung“, sagt Petra Brandenburg, Leiterin der Behörde. „Der Mitarbeiter verschafft sich einen Überblick: Wie groß ist das betroffene Gelände? Wie tief ist der Boden in Mitleidenschaft geraten? Wo sind welche Stoffe wie zum Beispiel Kerosin in welchem Maße ausgelaufen?“
Mit diesen Erkenntnissen geht die Behörde spätestens an diesem Mittwoch auf die Suche nach einem Gutachter, holt Angebote ein, prüft sie und vergibt den Auftrag für die Bodenanalyse. Die 54-Jährige: „Das passiert alles zeitnah.“ Karl Schneider, Landrat des Hochsauerlandkreises, verweist darauf, dass der Kreis und die Stadt Olsberg in den Fällen, in denen schnelle Unterstützung für Betroffene nötig war, helfen konnte. Dass viel Zeit bei der Aufarbeitung des Absturzes vergeht, überrascht ihn nicht: „Es sind viele Zuständigkeiten im Spiel. Wir befinden uns in einem Dickicht, und da müssen wir durch.“
Wer sich intensiv mit der Aufklärung und den Folgeschäden befasst, kommt zu einem ähnlichen Ergebnis. Landwirtschaftskammer, die Bundeswehr mit diversen Stellen, Airbus Defense and Space, die Gesellschaft für Flugzieldarstellung (GFD), die BFU, Kreis und Stadt zählen neben den Versicherungen zu den beteiligten Parteien. Und so lange die Schuldfrage nicht offiziell geklärt ist, gibt es in der Öffentlichkeit wenig Bewegung.