Hagen/Winterberg. . Mit neuen Beschneiungsanlagen soll die Wintersport-Arena Sauerland in der kommenden Saison auch für Skiwanderer interessant werden. Eine moderne Sesselliftanlage soll im Sommer auch von Mountenbikern genutzt werden können. Damit bleibt die Arena für Skibegeisterte die Nummer 1 außerhalb des Alpenraums.
Mit einer Investitionssumme von insgesamt 15 Millionen Euro für die kommende Wintersaison sieht sich die Wintersport-Arena Sauerland deutschlandweit weiterhin als Nummer 1 außerhalb des Alpenraums. Für alpine Abfahrer seien die Voraussetzungen nahezu perfekt, jetzt gelte es, den Sikilanglauf wieder attraktiver zu machen, sagte Julian Pape, Projektleiter Marketing der Wintersportarena in Winterberg.
Derzeit würden Pläne entwickelt, Langlauf, der meist der Gesundheitsvorsorge diene, und Abfahrt mit Hilfe von Beschneiungsanlagen sinnvoll zu kombinieren, ergänzte Winterbergs Tourismusdirektor Michael Beckmann. Er kündigte an, in den nächsten Jahren werde die Höhe der Investitionssumme in der Wintersport-Arena Sauerland tendenziell abnehmen.
Im Sommer Mountainbikes
Der Löwenanteil der diesjährigen Investitionen entfällt auf drei Sesselliftanlagen, die allesamt zum Saisonstart fertiggestellt beziehungsweise ausgetauscht sein sollen, berichtet Pape: Ein Vierer-Lift auf der Postwiese in Neuastenberg für 2,5 Millionen Euro, die Ergänzung des Schlepplifts Ritzhagen in Willingen durch einen Sechser-Sessellift sowie ebenfalls ein Sechser-Sessellift am Steilstück Berg Kappe an der Winterberger Bobbahn für vier Millionen Euro. Dieser ist laut Michael Beckmann so konzipiert, dass in der Sommersaison die Mountainbikes der Radsportler angehängt werden können.
So schmeckt der Winter
Julian Pape legt Wert auf die Feststellung, dass die Liftanlagen nicht von einer kapitalkräftigen Gesellschaft finanziert werden, sondern in der Hand von Privatbesitzern sind, die ihre Investitionen erst verdienen müssen. Nach der Anschubfinanzierung durch das Land Nordrhein-Westfalen von fünf Millionen Euro haben private Eigner der Wintersportanlagen seinen Worten zufolge mehr als 90 Millionen Euro in der Region investiert.
Im Skigebiet Altastenberg sind die Beschneiungsanlagen erweitert worden, dazu kommt ein neuer, 25 000 Kubikmeter Wasser fassender Speicherteich für weitere Schneekanonen. Die Investitionssumme beträgt hier 750 000 Euro. In Züschen ist ein Lift modernisiert worden, mit dem sich Wintersportler auf luftgefüllten Schläuchen den Hang hochziehen lassen können („Snow Tubing“) und schließlich entsteht in der Nähe des Parkplatzes Bremberg im Winterberger Skikarussell ein Multifunktionsgebäude aus Gastronomie und Skiverleih für zwei Millionen Euro - laut Beckmann eine „deutliche Qualitätsverbesserung“. Mittlerweile gehe es in Wintersportgebieten auch um Ressourcenschonung und Energieeffizienz, so der Tourismusdirektor. Die Erweiterungsmöglichkeiten im Winterberger Skikarussell hält er aber für ausgereizt: „Die Dichte an Anlagen ist ausreichend.“
Klimawandel lässt sich Zeit
Julian Pape zeigt sich angesichts der nahenden Saison zuversichtlich und hofft, dass die Region die Besucherzahl des vergangenen Winters von insgesamt 900 000 noch einmal übertreffen kann. Der Klimawandel lasse sich mehr Zeit als erwartet, im Gegenteil seien die Winter der vergangenen 10 Jahre wieder etwas kälter geworden: „Die Prognosen schwanken.“
Die Wintersport-Arena Sauerland ist ein Zusammenschluss der Skigebiete im Hochsauerlandkreis, dem Kreis Olpe, dem Kreis Siegen-Wittgenstein und der Gemeinde Willingen in Hessen.