Bestwig/Meschede. .

Die Nachbarn bündeln ihre Aktivitäten weiter: Die Bürgermeister Ralf Péus aus Bestwig und Uli Hess aus Meschede haben jetzt den Vertrag offiziell unterzeichnet, mit dem die Touristische Arbeitsgemeinschaft „Rund um den Hennesee“ eine dauerhafte Basis hat. Die 2003 begonnene Zusammenarbeit im Tourismus war zunächst zeitlich befristet worden, jetzt gilt sie dauerhaft. Die passende Kulisse für diese Vertragsunterzeichnung war das Sauerländer Besucherbergwerk in Ramsbeck – eben eines der touristischen Sehenswürdigkeiten in der Region.

Wird es jetzt viele neue gemeinsame Projekte geben? Nein, sagt Norbert Arens, Tourismus-Manager und Geschäftsführer der TAG. Es geht vielmehr um eine Vertiefung bestehender Vorhaben. Schließlich schickt sich das Sauerland an, die Wanderregion Nummer eins in Deutschland zu werden. Das ist ambitioniert. Es geht nicht darum, neue Angebote zu schaffen, sagt Arens, „es geht vielmehr darum, die Qualität zu verbessern und zu erhalten“. Da sind ganz praktische Fragen zu klären: So gebe es an Wanderwegen zum Beispiel Probleme durch den Zuwuchs von Pflanzen. Die Wege aber sollen doch bequem zu gehen sein. Wer beseitigt also den Bewuchs? Oder die Sauberkeit: Wo stehen Mülltonnen, wer entsorgt den Müll? „Das muss alles eine gleichbleibende Qualität haben“, betont der Tourismus-Leiter: „Wanderer und Radfahrer bringen schließlich Erwartungshaltungen mit, die sie erfüllt sehen wollen.“ Klare Informationen gehören dazzu. So werden zum Beispiel in der nächsten Zeit noch hundert Wanderschilder in Meschede ersetzt.

„Die Urlauber werden verwöhnter“

Einig sind sich die beiden Bürgermeister, dass die Zusammenarbeit auch durch die gemeinsame „Leader“-Region (der auch Eslohe und Schmallenberg angehören) Impulse bekommen hat. Gerade für Eslohe und Schmallenberg ist dabei das Projekt des „Digitalen Wanderinformationssystems“ in Vorbereitung: Alle Wanderwege in Schmallenberg und Eslohe sollen auf ihre Wegebeschaffenheit, Länge und Auszeichnung digital erfasst werden. Anschließend wird es über die Internetseite www.bergwanderpark.de möglich sein, sich individuelle Wanderstrecken zusammenzustellen – gibt ein Wanderer ein, nur steigungsarme Strecke laufen zu wollen, wird ihm das angezeigt, will er exakt 14 Kilometer marschieren, sieht er das auch. Wie ein Navi für Wanderer. Denn, sagt Uli Hess: „Die Urlauber werden immer verwöhnter.“ Das klassische Werbeprospekt , meint er, sei „out“; die Touristen bereiteten sich zu Hause über das Internet auf den Urlaub vor: „Die Werbung muss verfeinert werden.“

Vor allem über die Suchbegriffe „Sauerland“ und „See“ im Internet, registriert Norbert Arens, würden potenzielle Urlauber auf die Region aufmerksam, hinzu komme im Winter der Suchbegriff „Wintersport“. Gerade von dem gemeinsamen Seen-Projekt (das wiederum unter der Flagge der „Regionale“ umgesetzt wird) erwartet sich Arens ein enormes touristisches Potenzial für die Zukunft, „wenn die Urlauber wissen, sie erwartet an der Diemel die gleiche Qualität wie an Henne oder Bigge“.