Olsberg. Die Pläne für das Feuerwehrgerätehaus Olsberg wurden heiß diskutiert, jetzt kann es losgehen. Für diese Bedingungen haben die Kameraden gekämpft.
Es geht voran: Der Olsberger Rat hat nach vielen Gesprächen und langem Ringen das Raumkonzept für das Feuerwehrgerätehaus in Olsberg verabschiedet; das Haus muss nach einem Brand neu gebaut werden. Allerdings geht die Entscheidung der Ratsmitglieder mit einigen Bedingungen einher, die bei der Planung und dem Bau beachtet werden sollen. Ziel ist: Die Kosten im Angesicht der finanziellen Herausforderungen, die die Stadt bewältigen muss, so moderat wie möglich zu halten.
Gesamtkosten für den Neubau zu hoch - 14,3 Millionen Euro
Ein kurzer Rückblick: Das Architektur-Büro „geising + böker“ hat nun erste Entwürfe im Rat vorgestellt, die großen Anklang nicht nur unter den Ratsmitgliedern, sondern auch bei den Kameraden der Feuerwehr fanden. Allerdings: Das Büro Constrata hat Gesamtkosten von 14,3 Millionen Euro vorgestellt, die mit diesem Entwurf einhergehen würden. Der Rat entschied sich nach hitziger Debatte also dagegen, das Raumkonzept, wie es damals vorgelegen hat, zu beschließen. Stattdessen solle noch einmal der Fokus auf Doppelnutzungen von Räumen sowie weitere Sparmaßnahmen gelegt werden.
Ein Protokoll zeigt intensive Diskussionen zwischen Ratsmitgliedern und den Feuerwehrkameraden
Nun liegt das Raumkonzept erneut vor. In den vergangenen Wochen hat die Baukommission zwei Mal getagt und sich intensiv mit dem Raumprogramm beschäftigt. Ein Protokoll zeigt intensive Diskussionen zwischen Ratsmitgliedern und den Feuerwehrkameraden. Das Raumprogramm mit Stand 26. September soll dem Rat zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Das Raumprogramm ist durch die Eckpunkte-Aufstellung von der Feuerwehr und der Verwaltung ergänzt worden. Aus Sicht der Feuerwehr stellt dieses Raumprogramm das Minimum dar, um alle notwendige Funktionen erfüllen zu können. Damit soll nun in die nächste Planung gegangen werden.
Feuerwehrkameraden finden Eckpunkte unerlässlich
Wichtige Punkte in dem Eckpunktepapier, die die Kameraden unerlässlich finden: ein Aufzug für die Barrierefreiheit, direkter Zugang von der Fahrzeughalle zum Lager, die Umkleide soll mittig hinter der Fahrzeughalle platziert werden, die Größe der Küche und des dazugehörenden Lagerraums dürfen nicht mehr verändert werden, der Funkraum und Stabsraum müssen mit Durchreiche hintereinanderliegen und der Stromerzeuger sollte außerhalb des Gebäudes liegen. Die Feuerwehr spricht sich zudem grundsätzlich für eine zweigeschossige Bauweise aus. Sollte es eingeschossig werden, müssten der Schulungsraum von außen begehbar und Büros und Stabsraum vom Tagesbetrieb getrennt sein. In dem Raumkonzept heißt es außerdem: „Erweiterungen müssen möglich sein.“ Sollte das Gebäude eingeschossig werden, hätte das längere Verkehrswege zur Folge. Diskussionen um die Stellplatzbreite konnten vor der Ratssitzung am Donnerstag nicht geklärt werden.
Fraktionen beziehen Stellung zu den Debatten vorab
Im Rat beziehen, bevor es in die Beschlussfassung geht, die Fraktionen Stellung - und bedanken sich durchweg vorab bei den Kameradinnen und Kameraden für die konstruktiven Diskussionen sowie das Engagement für die Raumplanungsfindung. „Es ist uns Ratsmitgliedern wichtig zu betonen und klarzustellen, warum wir so intensiv um jeden Quadratmeter des Raumkonzepts ringen und diskutieren. Wir stehen vor einem Zielkonflikt: Das Raumprogramm kollidiert mit den finanziellen Ressourcen der Kommune“, erklärt Sabine Menke (CDU) dann. „Jeder eingesparte Kubikmeter Raum reduziert die Kosten. Es geht nicht darum, dass wir das vorgelegte Konzept nicht umsetzen wollen, sondern dass wir alle gemeinsam eine Lösung finden, um dem Zielkonflikt zu begegnen.“ Die Aufgabe des Rates sei es, das Gebäude so auszustatten, dass die bestmögliche Funktion gegeben sei und sich die Feuerwehrkameradinnen und Kameraden darin wohl fühlen und ihrer ehrenamtlichen Aufgabe bestmöglich nachkommen könnten. „Es ist allen wichtig, dass es weitergeht. Niemand möchte den Baubeginn unnötig verzögern. Eine solide Planungsgrundlage zu Beginn des Prozesses ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass das Bauvorhaben reibungslos verläuft. Trotz aller Bemühungen um die Annäherung an die DIN-Norm können sich im Prozess noch Abweichungen ergeben.“ Diese müssen laut Menke mit Blick auf den Gesamthaushalt und somit die Finanzierbarkeit des Projekts im weiteren Verfahren berücksichtigt werden. Damit spricht Sabine Menke für viele Ratsmitglieder. Uta Weigand (Bündnis 90/Grüne) ergänzt: „Wir müssen bedenken, dass wir noch weitere Feuerwehrgerätehäuser finanzieren müssen.“ Dominik Stahl (FDP): „Beim Raumprogramm in der ersten Fassung blieb uns allen der Atem weg in Anbetracht der Kosten.“ Er bittet um Verständnis, dass der Brandschutz Priorität habe, sei klar. Die Finanzen der Stadt erfordern aber einen sparsamen Umgang mit den vorhandenen Ressourcen.
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Beschlussfassung fällt einstimmig aus
Einig sind sich die Ratsmitglieder dann bei der Beschlussfassung. Einstimmig wird die Raumplanung mit Stand 26. September beschlossen und das Architekturbüro wird beauftragt, gemeinsam mit dem Projektsteuerer, mögliche Ausführungsvarianten und Alternativen für die Bauweise zu erarbeiten. Der Rat behält sich vor, bei nicht auskömmlicher Finanzierbarkeit weitere Anpassungen im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben für den Bau von Feuerwehrgerätehäusern vorzunehmen.