Brilon. Mitte August treffen sich Autofahrer auf dem Flugplatz in Brilon für Viertel-Meilen-Rennen. Das erwartet Zuschauer und Fahrer an dem Tag.
Drei Ampeln springen auf Gelb bevor sie grün zeigen und das Rennen beginnt. 402 Meter Vollgas geradeaus gegen die Zeit, einen Freund oder einen unbekannten Kontrahenten. Reaktionszeit ist gefragt, wenn EFR Germany auch in diesem Jahr wieder das Viertel-Meilen-Rennen am Flugplatz in Brilon veranstaltet. Nico Klassen erklärt, wie der Tag abläuft und welche Forschungen im Hintergrund ablaufen.
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Am 13. und 14. August erwartet der Veranstalter am LSV-Brilon Flugplatz circa 3000 Besucher und rund 150 Fahrer. Mehr wären denkbar, aber schwierig logistisch umzusetzen, da nicht nur einmal gefahren wird, sondern meist zwischen 10 und 25 Mal. Gefahren wird am Samstag von 9 bis 18 Uhr und Sonntag von 9 bis 17 Uhr. Die Pokalvergabe für die Gewinner findet Sonntag im Anschluss statt.
Die Regeln des Viertel-Meilen-Rennens in Brilon
Grundsätzlich kann jeder der unserem Regelwerk entspricht bei EFR Starten. Für die jeweilige Veranstaltung sind die Tickets per Vorverkauf erhältlich und mittlerweile alle bereits verkauft. Alle Pkw gemäß Technischen Vorschriften sind Zugelassen, alle Fahrer mit Fahrzeugen ohne Zulassung benötigen einen Helm. Der Nachweis einer Haftpflichtversicherung sowie die Vorlage eines gültigen Führerscheins sind Pflicht. Die Fahrzeuge werden je nach Hubraum in Leistungsklassen unterteilt, damit es nicht unfair wird.
Am Veranstaltungstag müssen sich die Teilnehmer anmelden bevor es zu einer Art Mini-TÜV geht, wo geschaut wird, ob die Bremsen schon heiß laufen, das Auto Öl verliert oder ähnliches. Mit einer Zahl auf der Scheibe ausgestattet geht es dann in die Reihe der Teilnehmer, wo entsprechend auf Zeit oder gegen einen anderen Teilnehmer gefahren wird. Anschließend können sich die Fahrer erneut in die Warteschlange einreihen oder zwischendurch auch im Lager Veränderungen am Fahrzeug vornehmen, um die Leistung zu verbessern.
Nicht nur Sportwagen treten in Brilon an
„Früher haben wir hier umgebaute Kisten gehabt, wo im alten Ford ein Porsche-Motor verbaut war. Jetzt geht der Trend mehr zur E-Mobilität und viele Tesla-Fahrer schneiden hier gut ab“, sagt Nico Klassen. Auch E-Fuels erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Mit Ethanol und Methanol wird auf der Rennstrecke auch Forschung betrieben, um zu schauen, wie sich das auf den Verbrauch auswirkt. Eine besondere Herausforderung für den Brandschutz, da nicht wie bei Benzin direkt ersichtlich ist, wenn der Stoff brennt. Spezielle Löschvorrichtungen müssen dafür aufgebaut werden.
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Laut dem 42-Jährigen ist es egal, mit welchem Fahrzeug die Teilnehmer antreten. Auch mit einer 50 PS-Maschine ließe sich problemlos Spaß am Rennen haben wie mit einem Sportwagen. „Wir hatten schon zwei Leichtelektromobile gehabt, die gegeneinander angetreten sind. Das waren die geilsten Wettkämpfe. Sie waren nicht schnell, aber das Publikum ist richtig mitgegangen und es war ein Zentimeter-Finish.“
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Er würde sich wünschen, wenn noch mehr Standorte Interesse an den Rennen zeigen würden, aber oftmals würde zu viel Geld verlangt werden. Im Gespräch war auch mal der Hambacher Forst, weil dort alte Autobahnstücke eine ideale Strecke bieten würden. „Aber das Wort Autorennen ist ein Stück weit negativ behaftet.“