Hochsauerlandkreis. Ohne negativen Coronatest ist es im HSK nicht möglich ein Schwimmbad zu besuchen. Das wirkt sich ganz unterschiedlich auf Besucherzahlen aus.

Einfach eine Eintrittskarte kaufen und wenig später geht es ins kühle oder warme Nass im Schwimmbad. Diese Zeiten gibt es im Moment nicht mehr. Denn in den Bädern gilt seit Ende Dezember die 2G-Plus-Regelung. Ohne einen negativen Corona-Test, der nicht älter als 24 Stunden sein darf, gibt es keine Eintrittskarte. Manche Gäste bevorzugen einen frühen Besuch im Schwimmbad, wo gegebenenfalls noch gar kein Testangebot vorherrscht. Das könnte für Probleme sorgen. So hat sich die 2G-Regelung auf die Bäder im Altkreis Brilon bisher ausgewirkt:

Schwimmbad Brilon

Die Stadt Brilon fasst sich in ihrer Beurteilung der vergangenen Tage kurz: „Die Gäste des Briloner Hallenbades akzeptieren die neue 2G-Plus-Regelung ohne Probleme. Ein Besucherrückgang ist nicht zu verzeichnen, es zeigt sich eher gegenteilig, dass das Bad derzeit überdurchschnittlich gut besucht wird.“

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Hallenbad Marsberg

Aus dem Rathaus in Marsberg gibt es ähnliche Informationen. Nach derzeitigen Erkenntnissen wirkt sich die neue Regelung nicht besonders auf die Besucherzahl aus. „In direkter Nähe zum Bad befindet sich eine Teststelle. Deren Öffnungszeiten decken voll die Öffnungszeiten des Hallenbades ab. Probleme für die Badbenutzer haben sich durch die neue Regelung nicht ergeben“, heißt es von Klaus Rosenkranz, Leiter des Haupt- und Personalamtes. Eine nennenswerte Hürde für Touristen gibt es damit auch nicht und um fehlende Einnahmen macht man sich im Rathaus ebenso keine Sorgen.

Schwimmbad Winterberg

Grundsätzlich ist der Schwimmbadbesuch zum Teil kurzfristig motiviert und hängt von den Wetterbedingungen ab. Bei ‘Schmuddelwetter’ ist das Schwimmbad auch unter der 2G-Plus-Regel stark nachgefragt und schwimmwillige Kunden lassen sich das nasse Vergnügen auch nicht durch einen zusätzlichen Test vermasseln“, sagt Rabea Kappen, Pressesprecherin der Stadt Winterberg. Da ein Schnelltest 24 Stunden gilt, ist es ihrer Auskunft nach kein Problem auch am Vortag einen Test vornehmen zu lassen, der dann für den geplanten morgendlichen Besuch des Schwimmbads gültig ist. Die Teststelle am Oversum in unmittelbarer Nähe macht die Handhabung umso leichter.

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„Die Einlasskontrolle durch den 2G-Plus-Nachweis ist umso aufwändiger. Viele Schwimmbad-Gäste zucken bereitwillig alle notwendigen Nachweise. Es gibt aber vermehrt Erklärungs- und auch Gesprächsbedarf. Vereinzelt lassen die Kunden auch Unverständnis über diese Regelung erkennen und wenden sich entnervt ab“, erklärt Kappen die Reaktion der Gäste auf das neue Regelwerk, „Grundsätzlich ist das eine zusätzliche Hürde, sich vor dem (spontanen) Schwimmbadbesuch testen zu lassen. Insofern wirkt sich die 2G-Plus-Regel insgesamt auch auf die Besucherzahlen aus.“

Aqua Mundo Medebach

Im Aqua Mundo in Medebach bemerkt Boris Ege, Leiter des Center Parcs zu dem auch das Bad gehört, keine Bedenken von Seiten der Gäste und auch keinen Besucherrückgang. Derzeit sei der Park zu 80 Prozent ausgebucht, vor allem, weil noch Ferien sind. 25 Prozent der Gäste kommen aus den Niederlanden. Im Eintrittspreis für den Freizeitpark ist der Aufenthalt im Schwimmbad enthalten. Aber auch losgelöst vom Park ist das Bad für Gäste geöffnet. Von Vorteil ist, dass es vor Ort ein eigenes Testzentrum gibt. „Durch die 2G-Plus-Regelung führen wir dort täglich mittlerweile zwischen 1500 und 2000 Testungen durch“, sagt Ege.

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Über das Internet lässt sich bequem ein Ticket für das Schwimmbad kaufen und auch ein Termin im Testzentrum buchen. Es ist aber auch möglich einfach so einen Test durchführen zu lassen. Laut Ege komme es nicht zu langen Wartezeiten. „Das geht hier zügig wie am Fließband und die Kunden finden es gut, dass sie nicht extra woanders hin müssen, um sich ihren Test zu besorgen.“ Die Kontrollen werden ernst genommen. Dafür gibt es extra Personal, das von extern eingestellt wurde, um den Impfnachweis und das negative Testergebnis von jedem Gast in Augenschein zu nehmen. Ein großer Aufwand wie Ege sagt. Die aktuellen Regelungen haben sich allerdings rumgesprochen. „Nur ganz vereinzelt gibt es ein überraschtes Gesicht bei Kunden, die von der 2G-Plus-Regelung nichts wussten. Aber mittlerweile weiß jeder, dass es Corona gibt und informiert sich im Vorfeld, was beachtet werden muss.“