Marsberg. Das Museum der Stadt Marsberg soll erweitert werden. 780.000 Euro würde das kosten. Das ließe sich vielleicht reduzieren. Das sind die Pläne:
Das Museum der Stadt Marsberg in der ehemaligen Grundschule Obermarsberg soll erweitert werden. Der Stadtrat stimmte in seiner jüngsten Sitzung einstimmig zu. Im Ausschuss Schule, Kultur, Jugend, Familie und Soziales eine Woche vorher wurde die Erweiterung noch heftigst und kontrovers diskutiert. Denn sie soll laut Kostenschätzung durch das städtische Bauamt um die 780.000 Euro kosten.
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Sie hätten sich die Kostenaufstellung noch einmal genau angesehen, so Detlef Steinhoff (Marsberger Bürgergemeinschaft und Vorsitzender des Fördervereins historisches Obermarsberg) in der Ratssitzung. Einiges könnte noch herausgenommen werden, sodass sich die Kosten auf 500.000 Euro reduzieren ließen. Steinhoff verwies darauf, dass das Museum wichtig für die Stadt sei, dass das Gebäude noch viel Potenzial an Räumlichkeiten hätte und dass das „Museumsteam mit viel Herzblut am Werke ist und in vielen Sitzungen an der Gestaltung des Museums arbeitet.“
Marsberg setzt auf verschiedene Förderungen
„Wir stehen zu hundert Prozent hinter dem Museum“, gab Bürgermeister Thomas Schröder ein klares Statement ab. Es gehe jetzt darum, vernünftige Modalitäten zu finden und finanzielle Mittel von verschiedenen Fördergebern zu ermitteln. So würde der LWL nur Fördermittel an Vereine vergeben oder den Gebäudebesitzer. Das betreffe auch den Weiterbetrieb des Cafés. Bis zur nächsten Sitzung soll das abgeklärt werden.
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Das Museum der Stadt Marsberg in der ehemaligen Grundschule Obermarsberg will sich fit für die Zukunft aufstellen. In den ehemaligen Klassenräumen im Erdgeschoss und im Eingangsbereich sind die Ausstellungsstücke aufgeteilt in verschiedene Themenbereiche dargestellt. Von der Entstehung der Landschaft, die Erdgeschichte, Karls des Großen und der Eresburg, die Entwicklung Horhusens, die Hexenverfolgung, wie Obermarsberg im 30-jährigen Krieg unterging, die Reformationszeit bis in die Gegenwart. Noch viele weitere Ausstellungsstücke, wie die zur Glasindustrie schlummern noch in den Abstellräumen in der ersten Etage.
15 Räume stehen Museum in Marsberg zur Verfügung
Getragen wird das Heimatmuseum von der Stadt Marsberg, unterstützt vom Förderverein Historisches Obermarsberg mit seinem Vorsitzenden Detlef Steinhoff, geleitet wird es von Heiner Duppelfeld. Im Obergeschoss des ehemaligen Schulgebäudes ist in den drei leerstehenden ehemaligen Lehrerwohnungen noch viel, viel Platz für weitere Ausstellungen. Mit Treppenhaus sind es 15 Räume. Sechs Räume hat der Förderverein schon auf eigene Kappe renoviert. Neun Räume und das Treppenhaus müssen nach hergerichtet werden. Duppelfeld: „Das kann das Museumsteam nicht mehr in ehrenamtlicher Eigenarbeit leisten.“ Duppelfeld und sein ehrenamtliches Museumsteam erhoffen sich Unterstützung von Seiten der Stadt auch in finanzieller Hinsicht.
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Insgesamt hat der Förderverein bis jetzt rund 203.000 Euro in das Museum investiert, ohne Fördermittel, Spenden und Beteiligung der Stadt. Fachliche Unterstützung hat sich das Museumsteam auch seitens des LWL in Münster geholt. Das LWL-Museumsamt hat inzwischen ein Konzept für eine mögliche Erweiterung des Museums erarbeitet. Beteiligt waren Fachleute, die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Museums und Mitarbeiter der Verwaltung. Vorgestellt wurde es im Mai im Ausschuss.
Zwei Bauabschnitte für Museum vorgesehen
Für den Um- und Ausbau des Museums sind zwei Bauabschnitte vorgesehen. Im Obergeschoss sollen die Räumlichkeiten so ertüchtigt werden, dass dort übergangsweise die Ausstellungsobjekte aus dem Erdgeschoss einlagert werden können. Dann soll das Erdgeschoss umgebaut werden, mit einem offeneren Eingangsbereich, einer Treppe in das Obergeschoss und Räumen, die das Erzählen eines Narrativs ermöglichen. Ein Aufzug ist auch vorgesehen. Im zweiten Bauabschnitt steht dann der weitere Ausbau der oberen Etage an.
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Die Baukosten für die Räume im ersten Obergeschoss wurden auf mindestens 661.000 Euro geschätzt plus 119.000 Euro für die Einrichtung, sodass mit etwa 780.000 Euro zu rechnen ist. Aus dem Zeitplan ist ersichtlich, dass eine genaue Konzeption für die inhaltliche Ausgestaltung durch das LWL-Museumsamt im November zu erwarten ist.
LWL-Gestalterwettbewerb
Fachliches Coaching
Im Januar ist das Museum der Stadt Marsberg als eines von zwei Preisträgern des vom LWL-Museumsamt für Westfalen, dem Westfälischen Heimatbund und des Arbeitskreises Museumslandschaft Hochsauerlandkreis ausgeschriebenen Wettbewerbes gekürt worden.
Die beiden Museen erhalten dadurch eine umfangreiche Beratung und Begleitung, um attraktiver und auch moderner zu werden.
Beim Marsberger Museum lobte die Jury die „profunde Sammlung zur Stadtgeschische, die hohe Motivation und Eigeninitiative des Vereins sowie die guten räumlichen Voraussetzungen“.
Coaching-Veranstaltungen mit Fachleuten aus Uni und LWL laufen über ein Jahr.
Dass sie „voll hinter des Museum stehen“, bekräftigen auch Frank-Peter Folcz für die CDU in Koalition mit den Grünen und auch Ralf Walfort, stellv. Fraktionsvorsitzender der SPD. In den Haushaltsplan 2022 und 2023 sollen jeweils Mittel bereitgestellt werden, wobei die konkreten Summen noch die durch Verwaltung ermittelt werden sollen.
Durch das LWL-Museumsamt in Verbindung mit dem Förderverein des Museums wird ein sogenannter „Gestalterwettbewerb“ für die Einrichtung im Erdgeschoss des Museums organisiert und durchgeführt. Hierfür sind nach Rücksprache mit dem LWL 10.000 Euro notwendig, die im Haushalt 2022 eingeplant werden. Die Durchführung des Gestalterwettbewerbs ist ungefähr bis Ostern 2022 geplant, sodass im Anschluss fundierte Ergebnisse bezüglich der Einrichtung und Ertüchtigung des Erdgeschosses vorliegen.