Winterberg. Wird Urlaub in Winterberg wieder so beliebt sein, wie im vergangenen Jahr? Tourismus-Chef Winfried Borgmann erklärt, wo die Stadt punktet.
Die Sommer-Prognosen klingen verheißungsvoll und lassen die Tourismusbranche weltweit und somit auch in Winterberg aufatmen. Winfrid Borgmann, Tourismusleiter in Winterberg, erklärt, warum dieser Corona-Sommer nicht mit dem vorherigen zu vergleichen ist und wie die nächsten Wochen in den Sommerferien in der Region aussehen könnten in Bezug auf Urlaubsbuchungen.
„Die Politik verweist auf die Impfungen und die Testangebote, aber trotz dessen beschäftigt die Urlauber in diesem Jahr eine Sache, die es im vergangenen Sommer nicht gab: eine große Unsicherheit. Und die ist entscheidend“, sagt Borgmann. Im Mai vergangenen Jahres konnten Betreiber von Ferienwohnungen und Hotels mit ihrer Arbeit beginnen. Urlauber konnten für sich sein und Begegnungen mit anderen Personen ließen sich so leicht umgehen.
Unbeschwerter Urlaub in Winterberg
Laut Borgmann war es möglich unbeschwert Urlaub zu machen und das auch vor den Schulferien, denn die waren davor bereits geschlossen. Ob das Homeschooling nun in den eigenen vier Wänden stattfand oder in einer Ferienwohnung machte keinen Unterschied. „Das merkte man auch an den vielen jungen Familien, die zu der Zeit nach Winterberg kamen.“
Jetzt sorgen immer wieder Mutationen von Corona für Schlagzeilen. In Portugal geht der Urlaub mit Quarantäne einher, in Solingen muss ein ganzer Abiturjahrgang in Quarantäne. „Wir dachten, dass wir bis Herbst erstmal einen Haken hinter Corona machen können, aber die Situation ist jetzt schwierig und die Leute schauen, was sie jetzt im Urlaub unternehmen können. Hier in Winterberg ist ein sicherer Urlaub möglich“, so Borgmann. Die Risiken sind stets im Blick und entsprechend wird auf Hygiene und Abstand in den Betrieben geachtet. Auf Gäste und die derzeitigen Ferien seien alle gut vorbereitet gewesen. Während die Lage nach Fronleichnam wieder ruhiger wurde, geht es jetzt wieder spürbar mit dem Gästezulauf los.
Immer mehr Urlauber werden erwartet
Borgmann geht davon aus, dass der Zulauf in den Ferien noch zunehmen wird. Bei den Tagestouristen ist das bereits zu sehen. „Wir sind zuversichtlich, dass sich das auch in den gebuchten Betten widerspiegeln wird. Wir haben eine gute Basis, aber die Buchungen kommen weiterhin kurzfristig. Es kommt auf das Wetter an, die Lust auf Urlaub und den Geldbeutel.“
Doch wie will der Winterberger Tourismus die Unsicherheit in der Bevölkerung aus der Welt schaffen? Dass das nicht ganz geht, weiß auch Borgmann, der klar macht, dass Corona ein ständiger Begleiter ist, aber nicht als Bedrohung gesehen werden sollte, wenn es um einen Urlaub in Winterberg geht. Er hat das Verbot touristischer Übernachtungen noch gut in Erinnerung und möchte ein solches Szenario nur ungern noch einmal erleben.
Corona-Regeln sind kein Problem
Der Tourismusmanager geht aber auch davon aus, dass sich die Besucher nicht daran stören, dass Abstand, Maske und gegebenenfalls ein Test zu den Standards gehören, um die Angebote vor Ort nutzen zu können. „Wir bieten einen sicheren Urlaub mit Maßnahmen, die eventuell mal nervig sind, aber das sollte die Leute nicht abhalten, denn hier gibt es viele Angebote und Freiheiten.“
Er macht sich keine Sorgen, dass es Urlauber jetzt durch die Lockerungen und niedrigen Inzidenzen vermehrt ins Ausland zieht, weil Flugreisen zum Teil unproblematisch sind. Durch die strikten Regelungen im vergangenen Jahr machten viele Urlaub in Deutschland und lernten dabei auch Winterberg neu kennen. „Wer hier war, wird mit einem guten Gefühl wieder gegangen sein und diese Erfahrungen auch weitergeben. Hier sind gute Angebote und man kann den Leuten aus dem Weg gehen“, sagt Borgmann.
Trotzdem hofft er nicht, dass die Stadt von Urlaubern und Tagestouristen überrannt wird. Es soll sich die Waage halten und sowohl für die Besucher als auch für die Gastgeber leistbar sein.