Winterberg. Winterberg gehört zu den Lieblingsurlaubsorten der Niederländer und vieler anderer. In der Corona-Krise gibt es viel zu beachten für den Urlaub.

Tourismuschef Winfried Borgmann, Winterberg.
Tourismuschef Winfried Borgmann, Winterberg. © Unbekannt | WTW

Die Niederlande werden zwar aus deutscher Sicht noch (Stand 17. Juni) als Corona-Risikogebiet eingestuft, aber von der niederländischen Seite aus gelten seit kurzem Lockerungen. Wir haben den Winterberger Tourismus-Chef Winfried Borgmann gefragt, wie sich die touristische Situation gerade entwickelt – auch in Bezug auf andere Urlauber in Winterberg.

Keine Quarantäne bei Rückkehr

Wie sieht die Lage für Niederländer, die in Winterberg Urlaub machen wollen zurzeit aus?

Zurzeit ist es so, dass Niederländer nach Deutschland reisen dürfen. Sie müssen sich hier – wie andere Gäste auch – vor Bezug des Hotelzimmers testen lassen. Neu ist, dass bei Rückreise in die Niederlande keine Quarantäne mehr vorgeschrieben ist und auch kein PCR-Test vorzulegen ist. Das erleichtert also einerseits die Einreise nach Deutschland und andererseits auch die Rückreise in die Niederlande sehr. Die niederländische Reisewarnung für ihre eigenen Einwohner besteht nicht mehr für Reisen in Nicht-Risikogebiete, wie z.B. Deutschland. Damit ist auch der Reiseweg für den Urlaub in Deutschland wieder uneingeschränkt offen.

Zaghafter Anstieg

Merken Sie, dass die Nachfrage von Urlaubern aus den Niederlanden wieder stärker wird?

Allmählich ist eine Belebung zu spüren. Die Urlaubsgäste aus den Niederlanden wollen reisen und so steigt die Zahl der Buchungsanfragen. Aber es ist noch zaghaft. Vielen ist noch nicht bewusst, dass es sehr einfach ist, sich in Winterberg in einer der Teststellen testen zu lassen, denn in den Niederlanden ist das Procedere etwas schwieriger.

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Wie wichtig sind die holländischen Gäste für Winterberg?

Winterberg gehört seit Jahrzehnten zu den Lieblingsurlaubsorten der Niederländer. Das zeigen ja die vielfältigen Verbindungen zwischen dem Königreich und Winterberg, wenn wir zum Beispiel auf die zahlreichen niederländischen Gastgeber blicken oder auf die vielen Bürger und Bürgerinnen mit niederländischen Wurzeln. Normalerweise machen die Niederländer ein Drittel aller Übernachtungen aus, die wir in Winterberg zählen, also mehr als 333.333 niederländische Übernachtungen zählen wir in normalen Zeiten. Die Gäste aus dem Nachbarland sind also sehr wichtig für uns, zumal sie auch sehr unternehmungslustig sind und bei uns ein ideales Urlaubs- und Freizeitangebot finden.

Buchungslage aus dem Ausland durchwachsen

Wie sieht es mit Urlaubern aus anderen Ländern aus?

Andere Länder, andere Regelungen. Belgien zum Beispiel hat, im Gegensatz zu den Niederlanden, noch nicht so stark gelockert, daher ist die Rückreise nach Belgien mit mehr Aufwand verbunden. Für Dänemark sieht es etwas besser aus, aber es sind immer noch Regeln zu beachten, die die Menschen womöglich vom Reisen abhalten. Daher ist die Buchungslage aus dem Ausland durchwachsen, weil die Kenntnis über die Möglichkeiten in Deutschland noch zu gering ist. Sicherer und unbeschwerter Urlaub in Deutschland muss also noch in die Köpfe der ausländischen Gäste.

Trend zur kurzfristigen Entscheidung

Wie ist das Buchungsverhalten für die Sommerferien?

Bezogen auf die gesamte Buchungslage für den Sommer ist die Situation einigermaßen zufriedenstellend. Der Trend zur kurzfristigen Buchungsentscheidung, der ja schon vor Corona stark ausgeprägt war, hält auch aktuell an, daher ist noch Luft nach oben. Wir gehen optimistisch in den Sommer, aber aufgrund der zurückliegenden sieben Monate Zwangspause ist es für alle Beteiligten, seien es die Hotels, die Beschäftigten oder auch die Gäste, eine ungewohnte Situation mit neuen Herausforderungen.

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