Olsberg/Brilon. Supermärkte im Sauerland stellen sich auf die Corona-Notbremse ein. Händler sagen, was Kunden erwartet - und geben Tipps vor dem Maifeiertag.

Eine Ampel ist beim Rewe in Olsberg nicht notwendig, um den Kundenandrang zu regeln. Der Marktleiter sieht zur Mittagszeit einen Kunden, es ist bedeutend ruhiger geworden seit Beginn der Pandemie. Trotzdem muss auch er verschärfte Einlassbeschränkungen in den Alltag der Kunden integrieren, weil seit dem vergangenen Wochenende neue Regeln gelten. Grund ist dieCorona-Notbremse im Rahmen des neuen Infektionsschutzgesetzes der Bundesregierung.

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Dass sich das nun bundesweit in Kraft getretene Gesetz auch auf den Supermarkt-Einkauf in Olsberg auswirkt, zeigt sich in mehreren Bereichen. Laut neuer bundesweiter Corona-Verordnung gilt: Für die ersten 800 Quadratmeter Verkaufsfläche gibt es eine Begrenzung auf einen Kunden pro 20 Quadratmeter. Bei Verkaufsflächen größer als 800 Quadratmeter gilt eine Begrenzung auf einen Kunden pro 40 Quadratmeter. Zuvor galt die Regelung, dass bis zu einer Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern pro zehn Quadratmeter ein Kunde einkaufen darf. Bei größeren Märkten waren es ein Kunde pro 20 Quadratmeter. Im Vergleich zu vorher darf sich also nur noch gut die Hälfte an Personen gleichzeitig im Markt bewegen.

Security vor dem Supermarkt

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Um das gewährleisten zu können ist die Anzahl der Einkaufwagen nochmals begrenzt worden. Für Probleme sorgt das nicht. Das erste Wochenende mit der Corona-Notbremse und der damit verbundenen Ausgangssperre sorgte nicht für einen großen Andrang im Markt. Das könnte am kommenden Wochenende anders sein, denn Samstag ist der 1. Mai und damit ein Feiertag. „Deswegen wird Freitag Security am Eingang stehen, damit nicht zu viele Kunden gleichzeitig im Markt sind. Werktags geht es entspannter zu“, sagt der Marktleiter.

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Aber dort ist es auch schwieriger eine Zeit zu finden, wo wenige Kunden im Supermarkt sind. Die Stoßzeiten sind seiner Erfahrung nach schwerer vorherzusehen. Um 8 Uhr beginnt meist ein kleiner Andrang, gefolgt von 11 bis 12 Uhr und einer Phase am Nachmittag bevor dann vielleicht wieder um 21 Uhr kurz vor der Ausgangssperre vermehrt Kunden den Laden betreten. Die Zeiten wechseln aber auch immer mal wieder.

Querdenker bekommen Hausverbot

Die Kundschaft hat sich seine Meinung nach an die Regelungen im Markt gewöhnt. Abstand, Maske, Einkaufswagen, aber gelegentlich gäbe es dennoch ein paar Querdenker, die gegen das Gesetz verstoßen. „Da bekommen auch die Mitarbeiter dann einiges zu hören. Darüber könnte ich ein Buch mittlerweile schreiben. Aber diese Verweigerer sind überall und sie bekommen dann Hausverbot.“ Das käme aber nur circa einmal im Monat vor.

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Solche Probleme bemerkt auch Christian Urban im Markant-Markt in Brilon. Circa 95 Prozent der Kunden sind seiner Einschätzung nach vernünftig. „Die anderen rennen hier einfach rein ohne einen Korb und sagen ‘ich wollte doch nur mal eben’, aber es ist eben vorgeschrieben, dass ein Korb notwendig ist. Das belastet sehr“, sagt der Geschäftsführer. Immerhin ist das Tragen einer Maske mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen, aber, dass nun wieder eine Aufgabe zu beachten ist, sorgt entsprechend in Einzelfällen für Probleme.

Alle Kassen sind besetzt

Ungefähr 50 Kunden kann er mit der neuen Regelung in den Supermarkt lassen. Auch er glaubt, dass das bevorstehende Wochenende gegebenenfalls für einen größeren Andrang sorgen könnte und überlegt daher ebenfalls jemanden am Eingang zu postieren, um für einen geregelten Ablauf sorgen zu können. Sämtliche Kassen wird er am Freitag besetzen, um auch im Geschäft eine schnelle Abwicklung gewährleisten zu können. Die Mitarbeiter sind dann in ständiger Rufbereitschaft.

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Auch bei Markant ist morgens viel zu tun. Vorsichtige Kunden stehen schon vor der Ladenöffnung vor der Türe oder kommen abends, wenn es ruhiger ist. Urban: „Das erfahren wir auch von den Kunden, dass sie gezielt Zeiten aussuchen. Aber unter der Woche ist das in einer Kleinstadt wie Brilon kein Problem.“