Brilon-Altenbüren. Brilon will auf einem 5000 Quadratmeter großen Grundstück in Altenbüren ein Baugebiet ausweisen. Eine Chance für junge Familien. Die Fakten:

Fast ein viertel Jahrhundert lag die ehemalige Hofstelle inmitten der Wohnbebauung von Altenbüren brach. Jetzt sollen dort sechs Häuser hin. Wenigstens. Ein Vorhabenträger möchte zwischen Kreuzberg- und Johannesstraße ein kleines Baugebiet erschließen und ist mit diesem Projekt an die Stadt Brilon herangetreten.

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Ratsherr Manfred Göke findet das Projekt prima - und damit, so Göke zur WP, könne er auch für Ortsvorsteher Volker Dietrich mitsprechen. Der Burer Ring, das Baugebiet zwischen B7 und dem Groben Kamp, sei komplett belegt, und städtische Grundstücke gebe es im Dorf auch nicht mehr. Auf dem letzten, an der B7, wächst derzeit ein Wohn- und Geschäftshaus. Wobei: Geschäftshaus trifft den Zweck nicht ganz.

An der B7, mitten an der Ortsdurchfahrt von Altenbüren, wechselt das Destan die Straßenseite
An der B7, mitten an der Ortsdurchfahrt von Altenbüren, wechselt das Destan die Straßenseite © Joachim Aue

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Der Inhaber des Destan-Grill wechselt demnächst mit seinem türkischen Imbiss die Straßenseite. Mit den 34 privaten Baulücken ist es in Altenbüren wie überall: Die stehen, so Stadtplanungsamtsleiter Gernot Oswald jüngst noch im Bauausschuss, mangels Verkaufsbereitschaft der Eigentümer nicht zur Verfügung.

Nur sieben Leerstände im Dorf

Und die aktuell sieben Leerstände bieten nach Ansicht der Stadtverwaltung „keine relevanten Potentiale, um die aktuelle und zukünftige Nachfrage nach Wohnraum“ in Altenbüren zu decken.

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Das von dem Projektträger zwischen Kreuzberg- und Johannesstraße geplante Baugebiet ist etwa einen halben Hektar groß. Bis gegen Mitte der 90er Jahre befand sich dort ein Bauernhaus. Eine Zeitlang stand die Hofstelle leer, ehe sie Anfang 1998 einem Brand zum Opfer fiel. Bernhard Hohmann, dem Löschgruppenführer in Altenbüren, ist dieser Großbrand noch in guter Erinnerung. Es war sein erster Einsatz als Chef der Altenbürener Feuerwehr. Und dass es an jenem Tag eisig kalt war.

Manfred Göke: „Sonnenseite, eine schöne Lage.“

Nach dem Brand war das Gebäude baufällig, es wurde abgerissen, seitdem lag das Grundstück brach. „Sonnenseite, eine schöne Lage“, sagt Ratsmitglied Manfred Göke über die Fläche. Allerdings auch eine steile. Deshalb sei es richtig, die Grundstück relativ großzügig zu schneidern.

Sechs Bauplätze

Die drei Grundstücke oberhalb der Erschließungsstraße haben eine Größe von etwa 598 qm, 618 qm und 623 qm.

Die drei südlichen sind 769 qm, 814 qm und 953 qm groß.

Der Projektträger für das jetzt beantragte Baugebiet will die Planung und Erschließung auf eigene Kosten vornehmen. Er plant von der Kreuzbergstraße aus einen 5,5 Meter breiten Stichweg mit Wendehammer und insgesamt sechs Bauplätze. Die Straße überlässt er später der Stadt. Die Überlegung, am östlichen Rand des Baugebietes einen Wiesenweg als Erschließungsstraße auszubauen, wurde fallengelassen. Das, so Stadtplaner Oswald, hätte bei den Anliegern „zu Kosten geführt, ohne dass die etwas davon haben“.

Danach weiter bis zum Möhnekump?

Bei den sechs Bauplätzen muss es nicht bleiben. Der Altenbürener Stadtvertreter hat auch schon die sich unterhalb Richtung Ortskern anschließende „Riesenfläche“ für eine weitere Bebauung im Auge. „Interessenten“, sagt er, „sind schon da.“ Und auch Stadtplaner Oswald kann sich gut vorstellen, den ganzen Hang „bis zum Dorfplatz runter“ zu verdichten. Das, so Oswald, sei zwar ein „ganz langfristige“ Überlegung, „erste Kontakte“ seien aber bereits geknüpft.