Marsberg. Tina Müller ist Schulleiterin der Naturparkgrundschule in Giershagen. Sie erklärt die Schwierigkeiten des Schullebens in der Pandemie.
Tina Müller ist Schulleiterin der Naturparkgrundschule Giershagen. Sie schildert im Corona-Tagebuch die Schwierigkeiten von Schule in Corona-Zeiten.
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Ich bin froh und dankbar, dass die Kollegen alle so gut durchhalten und der Präsenzunterricht nach Stundenplan gut läuft. Die Kinder halten sich an die Regeln. Auch die Eltern machen gut mit, z. B. was die Anweisung betrifft, die Kinder bei Erkältungssymptomen 24 Stunden zu Hause zu lassen. Das ist mir sehr wichtig, denn es schützt alle. Es gab hier schon einige Verdachtsfälle, die sich zum Glück alle nicht bestätigt haben.
Vorbereitet auf Distanzunterricht in Marsberg
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Im Augenblick tragen die Schüler ihre Arbeitsmaterialien ständig hin und her, die sonst in den Fächern in der Schule gelagert waren. Diese sind somit immer zu Hause verfügbar, falls der Unterricht auf Distanz plötzlich zum Tragen kommen sollte.
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Insgesamt ist der Alltag sehr sehr stressig, nicht planbar und belastend. Die normalen Aufgaben bleiben; zusätzlich sind ständig neue Ver- und Anordnungen und Ideen umzusetzen. Für die Umsetzung und Anpassung auf den eigenen Schulbetrieb und die Information der Eltern bleibt oft nur eine Zeitspanne von wenigen Stunden. Das stößt mitunter auf Unmut bei allen Beteiligten. Man arbeitet zurzeit unter ständigem Zweifeln, da man zwar versucht die richtigen Entscheidungen zu treffen, aber eigentlich niemand so wirklich weiß was das Beste und Richtige ist.
Hygienevorschriften unterbinden viele Möglichkeiten
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In der Presse wird kommuniziert, was alles rechtlich möglich ist. Dass dabei jedoch die Hygienevorschriften eingehalten werden müssen, sieht man als Außenstehender nicht. Dies führte bei uns z.B. dazu, dass wir die Einschulungsfeier nicht stattfinden haben lassen können, obwohl erlaubt.
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Seit dieser Woche haben wir das Kollegium und die Klassen in zwei Teams aufgeteilt, die in zwei getrennten Gebäuden unterrichtet werden. Klassenlehrer - sowie Fachunterricht findet trotzdem statt. Die Devise ist, dass sich die Kollegen der beiden Gebäude nicht mehr begegnen sollen. Falls ein Coronafall auftreten sollte, müssen so hoffentlich wenige in Quarantäne geschickt werden. Wir möchten so lange wie möglich den Präsenzunterricht aufrecht erhalten.
Ich bin im Januar seit sechs Jahren hier Schulleiterin und habe selbst vier Kinder im Alter von zwei bis neun Jahren. Wenn bei uns zu Hause jemand erkrankt, würde das Kreise ziehen.
Coronakrise und Lockdown aus wechselnder Perspektive
Im Corona-Tagebuch wollen wir die Coronakrise und Lockdown-Folgen ganz nah aus der Sicht der Betroffenen beleuchten.
Regelmäßig sollen unterschiedlichste Menschen aus der Region ihre Sorgen und Nöte während der Pandemie schildern.
Wer sich mit einem Beitrag beteiligen möchte, kann gern ein „Corona-Tagebuch“ und ein Porträtfoto von sich selbst per E-Mail schicken an:
brilon@westfalenpost.de.