Marsberg. Silke Erkel ist Floristin in Marsberg und erlebt die finanziellen Folgen von Corona spät. Ein Kunde bescherte ihr ein besonderes Erlebnis.

Wir haben besonders die ersten zwei Wochen des zweiten „ Lockdowns “ in unserem Laden stark zu spüren bekommen. Keiner geht mehr irgendwohin und verschenkt demzufolge auch keine Blumen.

Beim ersten „ Lockdown “ habe ich viel über „Whatsapp“ und „Facebook“ gemacht. Zum Beispiel Ostersachen dort präsentiert und verkauft. Die Kunden waren sehr bemüht, uns zu unterstützen.

Kunde legt Geld auf die Theke

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Ein besonderes Erlebnis hatte ich, als ein Kunde in den Laden kam, mir 30 Euro auf die Theke legte und sagte, das könne ich nehmen wofür ich möchte, ob für den Laden oder für mich selbst. Das war ganz toll! Die Unterstützung im Allgemeinen war sehr, sehr gut.

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Ich habe Soforthilfe beantragt und diese auch schnell bekommen. Allerdings war am Anfang nicht klar, dass die Löhne kein Teil der Berechnungsgrundlage waren, sondern vor allem für Miete etc sind. Die Löhne hatte ich fortgezahlt, obwohl die Mitarbeiter zu Hause blieben, da sie gesundheitlich vorbelastet waren und Angst hatten zu arbeiten. Die drei Monate März bis Mai wurden für die Höhe der Soforthilfe zugrunde gelegt.

Umsatzstarke Monate fallen aus

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Ostern und Muttertag machen diese Monate „umsatzstark“. Jetzt sieht es so aus, als müsste ich einen Großteil der Soforthilfe zurückbezahlen. Die Verluste kamen bei uns nämlich tatsächlich erst später: keine Blumen für Schützenfeste , Hochzeiten und Gratulanten. Keine Kirchendeko . Restaurants , die Daueraufträge für Tischdeko hatten, mussten schließen. Von Juni bis Oktober fehlte das Geld. Berechnungsgrundlage waren aber die drei „guten“ Monate.

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Wenn man ein Geschäft hat, gibt es immer etwas anderes, was einem Existenzängste bereitet. Erst war es die „ Diemelbrücke “, weswegen die Kunden wegblieben, dann ist Aldi umgezogen, im kommenden Juni macht der „Combi“ zu und jetzt auch noch Corona .

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Ich persönlich genieße die Entschleunigung . Ich muss nicht jedes Wochenende auf einem Fest sein. Ich bin viel mit meiner Tochter spazieren gegangen; sogar mit meinem Vater. Das war etwas besonderes, wo man sonst keine Zeit für hat.