Winterberg. In keiner anderen Kommune im Regierungsbezirk Arnsberg wurden pro 1000 Einwohner mehr Anträge gestellt als in Winterberg.

In Winterberg haben besonders viele Unternehmen von der Corona-Soforthilfe des Landes profitiert: In keiner anderen Stadt im Regierungsbezirk Arnsberg wurden – gerechnet pro 1000 Einwohner – mehr Anträge genehmigt als in der Tourismushochburg: 37,5.

Auch im NRW-weiten Vergleich ist das viel: Vor Winterberg liegen hier lediglich Düsseldorf und Gangelt, auf den Plätzen vier und fünf folgen Köln und Monschau. Das geht aus einer Statistik der Bezirksregierung hervor.

Fast alle Anträge genehmigt

Im ganzen Regierungsbezirks Arnsberg wurden 74.291 Anträge genehmigt, das entspricht 94,7 Prozent der Anträge.

Ausgezahlt wurden im Regierungsbezirk Arnsberg rund 770 Millionen Euro an Corona-Soforthilfen.

Betrachtet man nur den Regierungsbezirk Arnsberg, so folgt auf Winterberg erst mit deutlichem Abstand das zweitplatzierte Möhnesee mit 28 genehmigten Anträgen pro Einwohner. Unter den ersten zehn Städten in dieser Rangliste befindet sich keine weitere aus dem Altkreis Brilon. Medebach reiht sich erst auf Platz 25 unter den 83 Kommunen des Regierungsbezirks ein, Brilon auf Platz 33. Olsberg folgt auf Platz 44 im Mittelfeld, Hallenberg auf Platz 67 und Altkreis-Schlusslicht Marsberg auf Platz 74.

Meiste Hilfe für sehr kleine Betriebe

Die Bezirksregierung zieht mit der Statistik die Bilanz der Corona-Soforthilfe, die Solo-Selbstständige, Freiberufler und kleine Unternehmen während der Hochzeit der Coronakrise von Ende März bis Ende Mai beantragen konnten.

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Die weitaus meisten aller genehmigten Anträge stammten von Unternehmen mit maximal fünf Mitarbeitern: im Hochsauerland waren es 4630 Anträge, das entspricht 82,1 Prozent. Die Maximalzahl an Mitarbeitern, die ein Unternehmen haben durfte, um diese Soforthilfe beantragen zu können, lag bei 50. Größere Betriebe mit elf bis 50 Mitarbeitern stellten aber nur einen Bruchteil der Anträge (7,8 Prozent).

Die Statistik weist auch aus, welche Branchen am häufigsten die Soforthilfe beantragten. Im Hochsauerlandkreis wurden 1342 Anträge von Betrieben aus dem Bereich „Sonstige Dienstleistungen“ genehmigt, das entspricht 23,8 Prozent der Anträge. Dass diese Branche auf Platz 1 liegt, ist in den meisten anderen Kreisen im Regierungsbezirk ebenso – Ausnahmen bilden lediglich Dortmund und Bochum, in denen stattdessen freiberufliche/wissenschaftliche/technische Dienstleistungen vorn liegen.

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Diese liegen im Hochsauerland erst auf Platz 2; verzeichnet wurden 1066 genehmigte Anträge. Auf Platz 3 folgen mit 878 genehmigten Anträgen Betriebe aus dem Bereich Handel sowie Instandhaltung und Reparatur von Kfz. Platz 4 belegt das verarbeitende Gewerbe mit 851 genehmigten Anträgen, dicht gefolgt vom Gastgewerbe (812). Diese fünf Branchenbereiche haben im HSK zusammen 4949 der insgesamt 5641 genehmigten Anträge gestellt.

Unterschiede der Altkreis-Städte

Der Anteil des Gastgewerbes sei mit 812 genehmigten Anträgen – das entspricht 14,4 Prozent – im Hochsauerland im Verhältnis zu anderen Landkreisen auffällig hoch, so die Bezirksregierung. In Winterberg liegt das Gastgewerbe sogar deutlich auf Platz eins: 135 Anträge aus dieser Branche wurden genehmigt – keine Branche in keiner anderen Stadt im Altkreis brauchte öfter Hilfe.

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In Brilon und Marsberg hingegen waren die meisten Empfänger der Soforthilfe Firmen aus dem Bereich sonstige Dienstleistungen (120 genehmigte Anträge in Brilon, 81 in Marsberg), in Olsberg waren es Firmen des verarbeitenden Gewerbes (62), in Medebach Firmen aus dem Bereich Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz (33). In Hallenberg war wie in Winterberg das Gastgewerbe am häufigsten betroffen (22 genehmigte Anträge).