Hochsauerlandkreis/Altkreis Brilon. Die Corona-Krise hat Auswirkungen auf das Weihnachtsfest. Dechant Richard Steilmann erklärt, wie Gemeinden im Dekanat Hochsauerland-Ost planen.

Advents- und Weihnachtszeit sind für viele Menschen mit vielen Emotionen und lieb gewonnen Ritualen verbunden. Doch nachdem schon das Osterfest im Altkreis Brilon unter Corona-Bedingungen ganz anders war als gewohnt, fragen sich angesichts drastisch steigender Coronazahlen viele: Wie können wir in diesem Jahr Weihnachten feiern? Wir haben darüber mit Dechant Richard Steilmann gesprochen. Er sagt: „Fest steht, dass in diesem Jahr vieles anders sein wird, weil es aufgrund der besonderen Situation anders sein muss.“

Viele unterschiedliche Angebote zum Weihnachtsfest

Was genau möglich sein wird und was nicht, das kann auch Dechant Steilmann im Moment noch nicht genau sagen. Aber natürlich wird auch im Dekanat Hochsauerland-Ost überlegt, wie man die Adventszeit und das Weihnachtsfest auch unter diesen schwierigen Bedingungen feiern kann.

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Dafür soll es unter anderem auch ein Treffen mit den Pfarrgemeinderäten geben. Dechant Steilmann verspricht: „Es wird in den Kirchengemeinden des Dekanats Hochsauerland-Ost viele unterschiedliche Angebote zum diesjährigen Weihnachtsfest geben. Es werden Wortgottesfeiern, Krippenspiele, kurze Andachten, Streaming-Gottesdienste, Gottesdienste in Schützenhallen und im Freien, aber natürlich auch klassische Gottesdienste in Kirchen, mit Einschränkungen wie reduzierten Besucherzahlen, stattfinden.“

Allen Beteiligten sei es wichtig - trotz der erforderlichen Einschränkungen - auch in diesem Jahr ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest feiern zu können“, so Steilmann. Er weiß: „Das Weihnachtsfest hat für die Menschen einen ganz besonderen Stellenwert. Es ist ein sehr emotionales Fest.“ Allerdings hätten noch nicht alle wirklich realisiert, dass diesmal nicht in der gewohnten Form gefeiert werden könne. Dabei gibt es ja bereits seit einigen Monaten sehr viele Einschränkungen. Und seit dem Überschreiten des Inzidenzwertes von 50 im HSK ist nun das generelle Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes während der gesamten heiligen Messe verpflichtend. Nur zum Empfang der Kommunion darf die Masken kurz weggenommen werden.

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Und natürlich müssen sich die Gottesdienstbesucher nach wie vor in eine Liste eintragen und Abstandsregeln einhalten.

Beheizen der Kirchen jetzt ein Problem

Dechant Steilmann ist bewusst, das die Pandemie für viele Menschen eine schwierige Situation ist, auch für die Gläubigen, denen viele gewohnte Dinge fehlen. Er sagt: „Wir mussten in diesem Jahr schmerzlich erleben, was es heißt, nicht wie sonst selbstverständlich jeden Sonntag oder zu den sonst üblichen Zeiten in die Kirche zur heiligen Messe gehen zu können.“ Deshalb möchte er alle ermutigen, auch die alternativen Angebote zu nutzen und nach neuen Wegen zu suchen. Um vielfältige und kleine Angebote zu ermöglichen, seien die ehrenamtlich engagierten Gläubigen natürlich sehr wichtig.

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Ein Problem, das mit steigenden Infektionszahlen und sinkenden Außentemperaturen in den Fokus rückt, ist das Beheizen der Kirchen. Das Erzbischöfliche Generalvikariat Paderborn hat zum Schutz der Kirchenbesucher eine Empfehlung erlassen, die so manchen frösteln lassen könnte: Während der Messen ist eine reduzierte Raumtemperatur und die Außerbetriebnahme der in vielen Gotteshäusern genutzten Umluftheizungen vorgesehen, so Richard Steilmann. Es werde daher empfohlen, sich während der Kirchenbesuche entsprechend warm anzuziehen. All dies diene dem Schutz und der Verhinderung der Weiterverbreitung des Virus.

Nutzung Digitaler Angebote

Möglich sei natürlich auch in der kommenden Weihnachtszeit die Nutzung Digitaler Angebote, mit denen ja inzwischen ja bereits viele Kirchengemeinden gute Erfahrungen sammeln konnten. Angesichts der Pandemie sei es wichtig, nach weiteren Wegen und Alternativen zu suchen. Dechant Steilmann geht davon aus, dass es viele kleine und sehr unterschiedliche Angebote geben wird wie zum Beispiel, Wortgottesdienste, Andachten, Meditationen - vielleicht auch mal an ungewöhnlichen Orte, so der Dechant. Was genau in den einzelnen Gemeinden angeboten wird, können die Gläubigen zeitnah über die Pfarrnachrichten vor Ort erfahren.

Auch das Erzbistum Paderborn möchte die Kirchengemeinden in dieser schwierigen Zeit unterstützen und hat kurzfristig den neuen Fonds „Weihnachten trotz Corona“ eingerichtet: Kirchengemeinden können eine finanzielle Förderung von pastoralen Projekten und Initiativen in der Advents- und Weihnachtszeit beantragen, um mit diesen Angeboten die Menschen trotz der Corona-Einschränkungen gut durch die Advents- und Weihnachtszeit begleiten zu können. Anträge können ab sofort gestellt werden, und zwar für Maßnahmen, die bis einschließlich 10. Januar 2021 stattfinden.

Auch inhaltliche Unterstützung und Vernetzung ist geplant. So hat im Erzbistum bereits im September Online-Ideenwerkstatt mit dem Titel „Ihr Kinderlein kommet, aber wohin…?“ stattgefunden. Kreative Ideen, Formen und Wege wie in der Coronakrise Advent und Weihnachten gefeiert werden kann, sollen über eine Art digitaler Pinnwand ausgetauscht werden.