Menden/Iserlohn. Der VTS Iserlohn hat Schulden beim Fußballkreis zu begleichen – und bekommt davon durch die Presse mit. Das ist der aktuelle Stand im Verfahren.

Der VTS Iserlohn hat kurz vor Ablauf der bis Mittwoch gesetzten Frist nun doch noch seine Schulden beim Fußballkreis Iserlohn beglichen. „Es ist alles erledigt. Die knapp 1000 Euro waren am Dienstag auf dem Konto. Ich werde jetzt noch ein Gespräch mit ihnen führen“, bestätigt der Kreisvorsitzende Horst Reimann. Die Einleitung des Verbandsausschlussverfahrens ist damit aufgehoben. Der Verein hat in letzter Sekunde seine Mitgliedschaft im Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen bewahrt und wird weiterhin am Spielbetrieb teilnehmen und in der Kreisliga A gegen die Mendener Teams antreten.

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Der türkische Verein aus Iserlohn hat also noch einmal die Kurve gekriegt. Nicht bezahlte Rückstände hätten für den A-Ligisten zu einem Ausschluss aus dem Verband führen können. „Im Endeffekt war es nur die Einleitung eines solchen Verfahrens. Wenn die Zahlung erfolgt ist, ist die Sache auch damit abgeschlossen. Klar, man wird die Rückstände und dieses Verfahren immer wieder im Kopf haben, aber ich gehe davon aus, dass es jetzt eine Ausnahme war“, sagt Reimann.

VTS Iserlohn erfährt durch Zeitungsartikel vom Ausschlussverfahren: „Unser Fehler“

Die Erklärung vonseiten des VTS wirft noch einmal ein anderes Licht auf die Situation. Denn wie der Vorsitzende Cihan Senel berichtet, habe er erst durch die Berichterstattungen der Zeitungen vom anbahnenden Verbandsausschluss erfahren. „Am Montag habe ich den Link eines Zeitungsartikels zugeschickt bekommen. Ich brauchte nur die Überschrift lesen und habe mich sofort darum gekümmert.“ Mittlerweile könne er nachvollziehen, wieso die ausstehenden Strafen nicht eher gezahlt wurden.

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Horst Reimann, Vorsitzender des FLVW - Kreis Iserlohn, 100 Jahre BSV Lendringsen am 22. Juni 2019 im Max-Becker-Sportpark in Menden-Lendringsen, Foto: Sportpresse Reker / Dietmar Reker / honorarpflichtiges Foto

„Das ist nicht mein Problem. Wenn das Finanzamt im Juli einen Brief schreibt und man reagiert nicht, dann kann ich da nichts zu.“

Horst Reimann
Vorsitzender Fußballkreis Iserlohn

„In der Winterpause gab es viele Dinge zu besprechen und zu regeln. Wir sind nur sechs Personen im Vorstand, da bleibt schon mal etwas liegen. Fakt ist, dass unser Geschäftsführer seine Mails nicht kontrolliert hat und wir deswegen nichts gewusst haben. Das war natürlich unser Fehler“, erkennt der Vorsitzende an. Auch wenn solche Fehler passieren können, ist der Kreisvorsitzende Reimann nicht glücklich über den Verlauf. „Das ist nicht mein Problem. Wenn das Finanzamt im Juli einen Brief schreibt, man möge etwas unbedingt bezahlen und man reagiert nicht, dann kann ich da nichts zu.“

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Gemeinsame Lösung soll her: Kreisvorsitzender Horst Reimann und VTS suchen Gespräche

Nachdem auch auf Mails nicht geantwortet wurde, ging Reimann telefonisch auf die Iserlohner zu. Der VTS-Vorsitzende bestreitet jedoch, dass er oder seine Vorstandsmitglieder von einem Anruf von Reimann gewusst hätten. „Es kann höchstens sein, dass seine Nummer unterdrückt war und wir ihn so nicht zurückrufen konnten. Wenn ich sonst einen verpassten Anruf mit einer Nummer sehe, rufe ich immer später zurück“, versichert Senel.

Auch wenn der Prozess etwas unglücklich verlief, ist der Ärger zwischen den beiden Parteien nun wohl vorerst vom Tisch. „Der Vorstand ist auch sehr bemüht, das schlechte Licht, in das der Verein vor Jahren gerückt ist, auch wegzubekommen“, betont Reimann. Damit sich so etwas in Zukunft nicht noch einmal wiederholt, will Reimann mit den Verantwortlichen des VTS jetzt bestimmte Vorgehensweisen besprechen. Außerdem möchte der Vorsitzende des Fußballkreises Iserlohn beim VTS ab sofort eine Einzugsermächtigung durchsetzen, das vereinfache die Sachen zukünftig.