Bösperde. Seit Anfang Januar ist Maike Esterhaus, Trainerin der Frauen der DJK Bösperde, in der Handball-Oberliga. Worauf sie großen Wert legt und welche Ziele sie verfolgt.

„Rein als Gegnerin habe ich es immer als sehr unangenehm empfunden in der Halle in Bösperde zu spielen“, sagt Maike Esterhaus, Trainerin der Handballerinnen der DJK SG Bösperde. „Die Fans pushen ihre Mannschaften immer extrem, was als Gegnerin nie leicht gewesen ist“, ergänzt sie.

Seit Anfang Januar profitiere sie selbst von der Atmosphäre. Zu diesem Zeitpunkt übernahm sie den Trainerposten bei der DJK von Wolfgang Meier. Seitdem steht nun die gebürtige Schwittenerin an der Seitenlinie. „Es ist eine junge ambitionierte Truppe, mit Mädels, die ich teilweise ein bisschen aus der Vergangenheit kenne. Deswegen ist die Aufgabe ganz lukrativ“, erklärt die 34-jährige Esterhaus ihre Entscheidung, den Chefposten zu übernehmen.

Mehr zum Thema

Unter ihrer Leitung hat die DJK bislang zwei Partien bestritten. Gegen den Soester TV gelang ein 27:21-Erfolg und gegen den HSC Haltern-Sythen ein 26:26-Unentschieden. In der Tabelle stehen die Handballerinnen aus Bösperde auf Rang fünf. Bislang ist die Trainerin „wirklich positiv angetan“ von der Mannschaft.

„Ich kann keiner Spielerin ihr Engagement absprechen, da ist jede motiviert bis in die Haarspitzen.“ Zudem herrsche im Team eine gewisse Unberechenbarkeit, da jede Position etwas zum Erfolg beiträgt. Doch inwieweit ist es in dieser kurzen Zeit überhaupt möglich, der Mannschaft seinen Stempel aufzudrücken?

Lange her: Maike Esterhaus im Trikot der HSG Menden-Lendringsen (links). Seit Anfang Januar trainiert sie die DJK Bösperde. Seitdem gelang ein Sieg gegen den Soester TV und ein Unentschieden gegen den HSC Haltern-Sythen.
Lange her: Maike Esterhaus im Trikot der HSG Menden-Lendringsen (links). Seit Anfang Januar trainiert sie die DJK Bösperde. Seitdem gelang ein Sieg gegen den Soester TV und ein Unentschieden gegen den HSC Haltern-Sythen. © WP

„Ich wünsche mir, dass wir authentischen Handball spielen“, betont die 34-jährige. Die Freude an dem Sport soll auf der Platte zu sehen sein. Dabei helfen werden die vielen Heimspiele in den kommenden Wochen, erklärt die Trainerin. Trotzdem sei es ein Prozess. „Ich glaube, die Mädels haben schnell gemerkt, wo mein Fokus liegt, wenngleich es vermessen wäre zu sagen, dass sie nach drei Wochen mein Spielsystem oder meine Anforderungen verstanden haben. Das braucht einfach Zeit.“

Ihre aktive Karriere als Trainerin beendete sie im Jahr 2022 beim Königsborner SV. In ihrer Jugend spielte sie jahrelang beim TV Schwitten und kämpfte da unter anderem um die Westdeutsche Meisterschaft. „Das ist schon eine prägende Zeit gewesen. Der Handball in Menden ist für mich immer, wie ein nach Hause kommen“, sagt Esterhaus.

Auch interessant

Die ersten Erfahrungen im Frauenbereich sammelte sie bei der SG Menden Sauerland. Nach ihrem Karriereende trainierte sie bis zum Sommer die zweite Frauenmannschaft des Königsborner SV. Erst als Co-Trainerin, ehe sie das Team später komplett übernahm. Bereits während ihrer aktiven Zeit trainierte sie immer wieder Mannschaften, vor allem im Jugendbereich. Unter anderem leitete sie ein Team der JSG Bösperde-Halingen. Aus dieser Zeit kennt sie sogar noch eine Spielerin, die jetzt wieder unter ihr spielt.

Zudem coachte sie die Kreisauswahl in den Jahren 2006 und 2011. „Die Trainertätigkeit ist irgendwie immer da gewesen“, sagt sie. Im Frauenbereich habe sich das dann so angeknüpft. „Irgendwann wurde man älter und ich wurde immer häufiger angesprochen, ob ich nicht mal eine Trainingseinheit übernehmen kann. So bin ich irgendwie hängengeblieben“, ergänzt Esterhaus.

Welche Sache Maike Esterhaus, Trainerin der DJK Bösperde, aus ihrer aktiven Zeit mitgenommen hat

Neben den beiden Mendener-Vereinen spielte sie in Recklinghausen, Hemer und in Dortmund. Dort lief sie unter den verschiedensten Trainern auf und nahm besonders eine Sache mit. „Was ich immer sehr geschätzt habe, ist eine offene Kommunikation.“ Diese versucht die gebürtige Schwittenerin seit jeher in ihrem Trainerdasein umzusetzen.

Zudem sei es ihr wichtig, positiv und zukunftsorientiert zu arbeiten sowie sich auf die Stärken des Teams zu fokussieren. Während den Partien ist die Trainerin der DJK Bösperde meist mehr aufgeregt als zu ihrer aktiven Zeit, weshalb sie auch „relativ aktiv“ ist auf der Bank.

Auch interessant

Dabei versuche sie aber nicht so viel zu reden und eher punktuell auf die Spielerinnen einzugehen. Dies versucht sie auch in den Auszeiten umzusetzen. „Zudem hebe ich immer viele gute Sache hervor, wenngleich es gegen den HSC in den letzten sechs Minuten eine etwas lautere Ansprache gab“, erklärt Esterhaus.

Zu diesem Zeitpunkt lagen die Bösperder Frauen mit vier Toren hinten und starteten danach noch eine Aufholjagd zum 26:26. Momentan steht die DJK im oberen Tabellendrittel, in der die Schwittenerin die Mannschaft auch als „ganz gut angesiedelt“ empfindet. „Ich finde, da gehören leistungstechnisch auch hin. Wir sind eine sehr gute Mannschaft, wenn wir zeigen, was wir können. Und ich bin überzeugt, dass wir in den kommenden Wochen der Liga noch unseren Stempel aufdrücken werden.“