Bösperde. Der Handball-Verbandsligist verkündet die Trennung von Erfolgstrainer Hendrik Ernst im Sommer. Das sind die Gründe.
Um 21.44 Uhr verschickte die DJK Bösperde eine überraschende Mail. Inhalt: „Hendrik Ernst legt Traineramt bei DJK-Verbandsliga-Herren nieder“. Nicht sofort, aber zum Saisonende. Die Verkündung in der heißen Phase des Abstiegskampfs kommt überraschend.
„Ja, der Zeitpunkt ist sicher nicht optimal“, weiß Henrik Springer, Co-Trainer und zukünftiger sportlicher Leiter der DJK Bösperde. Gleichwohl hat die Mannschaft die Nachricht gut aufgenommen. „Ich schätze die Jungs so ein, dass sie jetzt erst recht alles geben werden, um Hendrik einen gebührenden Abschied zu bieten“, schätzt Marcus Hünnes, der zukünftig die Position des Männerwarts von Joshua Schefers übernehmen wird. Gleches gilt für den Trainer. „Wir kennen Hendrik gut und wissen, dass er sich der Mannschaft sehr verbunden und verpflichtet fühlt. Er wird alles tun, um den Klassenerhalt zu meistern“, ist Hünnes sicher.
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Dass der 45-Jährige den Verein mitgeteilt hat, im Sommer nicht mehr weitermachen zu können, hat keine sportlichen Gründe. „Hendrik wird einen neuen Job antreten und da deutlich weniger Zeit haben, um nebenbei noch das Training zu leiten. Und da wir uns ja immer noch im Amateurbereich befinden, hat der Job natürlich absolute Priorität“, betont Henrik Springer, dass der Verein die Entscheidung absolut nachvollziehen kann.
Hendrik Ernst kam vor fünf Jahren vom HTV Hemer zur DJK Bösperde und formte aus einem abstiegsbedrohten Landesligisten sukzessive eine Mannschaft, die sich immer weiter nach oben orientierte, bis es im vergangenen Jahr dann auch mit dem Aufstieg in die Verbandsliga klappte. „Ich bin stolz, zur erfolgreichen Entwicklung der Mannschaft beigetragen zu haben. Danke an alle Spieler, Ehrenamtlichen und Fans für fünf intensive, großartige, manchmal fordernde, aber immer erfüllende Jahre als Teil der DJK-Familie“, wird Ernst in der Pressemitteilung der Bösperder zitiert.
Aktuell steckt die Mannschaft - wie bereits erwähnt - im Abstiegskampf der Verbandsliga 2. „Hendrik wird alles daran setzen, die Saison so gut wie möglich mit uns zu beenden, das heißt mit dem Klassenerhalt“, weiß Springer, dass die Motivation des in Möhnesee lebenden Ernst nicht unter der Entscheidung leiden wird.
Die Frage ist nun, wie es weitergeht. „Wir haben schon April, dass macht die Suche nach einem Nachfolger natürlich nicht ganz so einfach“, weiß Marcus Hünnes, der sich gemeinsam mit den anderen Verantwortlichen vergangene Woche zusammengesetzt hat, um ein Profil für den neuen Trainer zu erstellen und auch eine Liste mit potenziellen Kandidaten anzulegen. „Viele Vereine haben mit ihren Trainern bereits verlängert. Wichtig ist uns, dass wir eine vernünftige Lösung finden und jetzt nicht vorschnell einen Kandidaten präsentieren. Ich denke, dass wir als Verein ein attraktives Paket zu bieten haben“, sagt Hünnes. Im Optimalfall soll bis Ende April der Nachfolger feststehen.
Auf die bereits getätigten personellen Entscheidungen hat der Rücktritt von Hendrik Ernst keine Auswirkungen. „Alle Spieler hatten bereits zugesagt und werden auch weiterhin dazu stehen. Wir haben Hendriks Entscheidung offen mit den Spielern kommuniziert und die haben das akzeptiert“, verrät Marcus Hünnes. Gleiches gilt für die Zugänge, die bereits verkündet wurden. Auch Sven Punshorn, der im Januar als Nachfolger für Henrik Springer als Co-Trainer verkündet wurde, soll weiterhin zum Dorfverein kommen. Punshorn hat beim HTV Hemer mit Hendrik Ernst zusammengearbeitet. „Daran hat sich nichts geändert, wir gehen davon aus, dass Sven weiterhin kommt. Natürlich werden wir aber noch mit dem neuen Trainer über dessen Vorstellungen sprechen“, betont Hünnes.
Bereits am kommenden Freitag können die Bösperder Spieler beweisen, dass ihnen die Ankündigung des Ernst-Abschieds zusätzliche Motivation geben wird. Dann geht es zum ersten Spiel nach der Osterpause zum OSC Dortmund. Derzeit liegt die DJK Bösperde auf dem zwölften Tabellenplatz und wartet seit dem 3. Dezember (31:30 bei der TG Voerde) auf einen Sieg. In den vergangenen zehn Spielen gab es neun Niederlagen und ein Unentschieden. Beim Spiel am Freitag werden Henrik Springer und Roman Köck die Verantwortung für die Mannschaft tragen, da Hendrik Ernst die ganze Woche beruflich gefordert wurde.