Menden/Arnsberg. Nach schwerer Verletzung gewinnt Sarah Schäperklaus vom MC Menden beim 7. Citylauf. So verliefen das Rennen und ihre sportliche Auszeit.
Es war vielleicht die größte Geschichte des 7. Menden Citylaufs. Lauftalent Sarah Schäperklaus feierte bei ihrem Heimevent für den Marathon-Club Menden ihr Comeback – und was für eins! Denn sie siegte über die 5-Kilometer-Distanz in einer starken Zeit von 18:32 Minuten.
Erst zwei Stunden vor dem Startschuss angemeldet
Dass Schäperklaus mitmachen würde, dahinter stand bis kurz vorm Start ein großes Fragezeichen. Erst zwei Stunden vor dem Startschuss meldete sie sich vor Ort an. Doch sie blickt auch auf die Zeit vor zwei Monaten zurück, als bei ihr ein Mittelfußbruch in Form eines Ermüdungsbruch diagnostiziert wurde. Von dem Zeitpunkt an ist sie in dieser Saison ausgefallen und musste sich ihr Comeback hart erarbeiten. Umso mehr freute sie sich, dass beim Citylauf alles glatt ging.
„Es war schon schön wieder an der Startlinie zu stehen. Ich saß zum Glück selbst im Meldebüro, deswegen konnten wir vor dem Start sehr schnell reagieren. Ich habe erst zwei Wochen vorm Citylauf wieder angefangen zu laufen – dort aber auch nur auf Waldboden. Erst am Donnerstag vor dem Event habe ich probiert, ob Asphalt auch schon geht – und ich hatte dort keine Probleme. Ich wollte unbedingt an unserem eigenen Event teilnehmen. Ursprünglich wollte ich sogar zehn Kilometer laufen, aber das habe ich mir dann am Wettkampftag doch noch nicht zugetraut“, erklärt die Arnsbergerin.
Zielzeit deutlich unterboten
Doch ehrgeizig ist sie trotzdem gewesen. Sie wollte die fünf Kilometer in einer Zeit unter 20 Minuten laufen. Und diese Marke hat sie gleich um fast eineinhalb Minuten unterboten. „Mit einer 18:32 kann ich schon mehr als zufrieden sein“, findet die 23-Jährige. Doch Schäperklaus kann sich noch genau an ihren Tiefpunkt erinnern als sie sich schwer verletzte. „Angefangen hat das bei den NRW-Meisterschaften Ende April. Danach konnte ich keinen Schritt ohne Schmerzen gehen. Nachher hat sich herausgestellt, dass der Mittelfußknochen gebrochen war – es war eine Stressfraktur. Warum das passiert ist, wissen wir nicht genau. Da sind verschiedene Faktoren zusammengekommen. Wir müssen unter anderem auch an meinem Laufstil und der Fußstellung arbeiten.“
Die Verletzung war für Sarah Schäperklaus ein Rückschlag, denn so war es ihr unmöglich an den deutschen Meisterschaften Anfang Mai teilzunehmen. „Das wären meine ersten deutschen Meisterschaften gewesen“, sagt sie. Fast sechs Wochen konnte sich Sarah Schäperklaus nur über Krafttraining fit halten. Die Laufschuhe muste sie in die Ecke stellen. Mittlerweile ist aber wieder fast alles in Ordnung. Am Dienstag konnte sie auch zum ersten Mal wieder am Bahntraining vom Marathon-Club Menden teilnehmen.
Liebeserklärung an den MCM
Ihr Comeback beim Citylauf konnte sie auch ein bisschen genießen. „Das war schon eine Top-Veranstaltung. So viele Teilnehmer hatte unser Verein noch nie. Beim Firmenlauf waren über 300 Aktive am Start. Überall waren auch viele Kinder dabei. Kinder beleben ja so eine Veranstaltung auch immer. Die Stimmung war schon überragend“, findet die junge Sportlerin, die den Blick jetzt aber auch wieder nach vorne lenkt. „Der Citylauf hat gezeigt, dass ich körperlich nicht groß abgebaut habe. Deshalb wollen wir in den kommenden Wochen wieder richtig durchstarten. Das nächste größere Ziel ist am 10. September die deutschen Meisterschaften über zehn Kilometer auf der Straße in Bad Liebenzell in Baden-Württemberg. Ab Ende Oktober beginnt auch die Crosssaison. Da sind auch die deutschen Meisterschaften das große Ziel, die am 25. November in Perl stattfinden. Die beiden Wettkämpfe will ich mitnehmen und dort auch gut abschneiden.“
Eine Standortbestimmung soll der Citylauf in Münster am Sonntag, 2. Juli werden, bei dem sie über zehn Kilometer teilnehmen wird. Mittlerweile ist Sarah Schäperklaus seit einem halben Jahr beim MCM. Und dort fühlt sie sich pudelwohl. „Es war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Hans-Jürgen Kasselmann ist echt ein Top-Trainer. Auch während meiner Verletzung hat er mir Kontakte zu vielen Experten besorgt. Generell gefällt es mir beim MCM sehr und es sind schon sehr viele Freundschaften entstanden. Ich freue mich auf die Zukunft.“