Menden. Wann und wie viel sollten Sportler vor dem Laufen essen und trinken? Der MCM-Vorsitzende Hans-Jürgen Kasselmann weiß, was richtig ist.
Wer als Mendener in diesen Tagen Sport treiben möchte, findet aktuell gute Bedingungen vor. Das Wetter wird wärmer und trockener. Die härtesten Wintermonate scheinen überstanden zu sein. Daher schnüren auch viele Läuferinnen und Läufer derzeit die Laufschuhe, um sich für den immer näher kommenden Sommer rechtzeitig in Form zu bringen. Doch wie sieht das eigentlich mit der Ernährung vor so einer Trainingseinheit aus? Viele fragen sich, wann und wie viel man vor einem Lauf essen und trinken darf. Hans-Jürgen Kasselmann ist Vorsitzender und Trainer des Marathon-Club Menden. Er beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Materie und gibt im WP-Gespräch die wichtigsten Tipps für Läuferinnen und Läufer.
„Wichtig, ist dass man keinen Unterschied zwischen dem Training und den Wettkämpfen macht. Es gibt keinen Spielraum für Experimente. Ich kann mich noch drin erinnern, dass ich mal vor deutschen Meisterschaften Müsli mit Milch zu mir genommen habe. Sonst habe ich Müsli immer mit Wasser oder Joghurt gemischt. Das war dann für den Wettkampf nicht so gut“, schildert Kasselmann seine eigenen Erfahrungen.
Nicht zu viel trinken
Außerdem betont er, dass man nicht unterversorgt in die Wettkämpfe gehen sollte. „Wenn man zum Beispiel zu Mittag isst und dann abends um 20 Uhr Sport macht und vorher nichts gegessen hat, ist das schon fatal“, findet der MCM-Chef. „Das Entscheidende ist, dass man möglichst direkt nach der Ausdauerbelastung die Kohlenhydrat-Speicher wieder auffüllen sollte.“ So sei es wissenschaftlich bewiesen, dass sich die Speicher bis zwei Stunden nach der Belastung wesentlich schneller auffüllen, als wenn man länger damit wartet. Wer grundsätzlich abnehmen wolle, solle aufpassen, dass man sich nicht überanstrengt.
Auch für das Trinken hat der 70-jährige Trainer Ratschläge. „Das Trinkverhalten sollte so gesteuert werden, wie normalerweise auch. Man sollte Flüssigkeit ergänzen, aber auch nicht zu viel trinken. Denn wer zu viel trinkt, riskiert seine Gesundheit“, warnt Kasselmann. Er weist darauf hin, das regelmäßiges Trinken die beste Variante sei und Sportlerinnen und Sportler dabei möglichst kleine Schlucke zu sich nehmen sollten.