Bösperde. Die Landesliga-Handballer fegen den VfS Warstein wie entfesselt aus der eigenen Halle. Danach beginnt für Trainer, Spieler und Fans ein Fest.

Ein Dorf, ein Verein, und jetzt auch eine Landesliga-Meisterschaft! Die Handballer der DJK Bösperde sind am Ziel ihrer Träume. Mit einem furiosen 26:14 (13:6)-Sieg gegen den direkten Konkurrenten VfS Warstein stürmte die DJK am Samstagabend vor 350 Zuschauern in der ausverkauften Sporthalle an der Bahnhofsstraße in Bösperde völlig zurecht zum Titel.

Das Ziel fest im Blick: Johannes Dame (in Rot) und die DJK Bösperde überflügeln den VfS Warstein.
Das Ziel fest im Blick: Johannes Dame (in Rot) und die DJK Bösperde überflügeln den VfS Warstein. © Dietmar Reker | Dietmar Reker

Tanzeinlagen und Bierduschen

Es war 20.54 Uhr als die Schlusssirene ein letztes Mal ertönte. Es war der Beginn für ein rauschendes Fest. Bereits eine Minute vor dem Abpfiff ging das Lied „Oh, wie ist das schön“ durch die Halle und alle Spieler und das Trainerteam um Hendrik Ernst und Henrik Springer stellten sich auf die Bank und feierten mit ihren Fans. Nach dem Abpfiff ließen die DJK-Handballer ihrer Freude freien Lauf. So gab es Tanzeinlagen und Bierduschen.

Auch die obligatorischen Bierduschen dürfen bei den Handballern der DJK Bösperde um ihren Cheftrainer Hendrik Ernst (Mitte) nicht fehlen.
Auch die obligatorischen Bierduschen dürfen bei den Handballern der DJK Bösperde um ihren Cheftrainer Hendrik Ernst (Mitte) nicht fehlen. © Dietmar Reker | Dietmar Reker

Eine Machtdemonstration in der Abwehr

Und das war auch dem Erfolg entsprechend angemessen. Die DJK-Handballer haben damit Großes erreicht. Das wusste auch Co-Trainer Henrik Springer, dem die Freude sichtlich anzusehen war. „Ich bin unglaublich stolz auf das Team. Wir sind auf und neben dem Platz eine echte Einheit. Das Spiel heute war vor allem in der Abwehr eine echte Machtdemonstration. Nur 14 Gegentore sind echt stark. Jeder hat heute jedem geholfen. Unsere Torhüter haben einen überragenden Job gemacht. Die Abwehr war die ganze Saison unser Trumpf. Das hat uns so stark gemacht“, erklärte Springer, der den Titel auch gleich einordnen konnte.

Max Wergen (in Rot) macht den DJK-Innenblock dicht und sucht auch den Weg nach vorne.
Max Wergen (in Rot) macht den DJK-Innenblock dicht und sucht auch den Weg nach vorne. © Dietmar Reker | Dietmar Reker

DJK-Co-Trainer Henrik Springer: „Das ist Vereinsgeschichte“

„Das ist Vereinsgeschichte. Wir sind Meister der Landesliga. Jetzt kommt noch die Relegation um den Aufstieg in die Verbandsliga. Auch das ist toll. Wir sind richtig damit gefahren, nur von Spiel zu Spiel zu schauen, das klappt bei uns sehr gut. Heute war es eine Bombenleistung von jedem. Es macht Spaß mit dieser Truppe zu arbeiten. Wir hatten leider einige Verletzte, trotzdem hat sich jeder voll reingehauen und auch unsere Zugänge haben sich sofort voll integriert. Das Dorf lebt und das wird eine lange Nacht“, sagte Springer, der sich dann wieder den Feierlichkeiten widmete.

Haben gut lachen: Die DJK-Meistertrainer Hendrik Ernst (vorne links) und Henrik Springer (vorne rechts) haben in dieser Saison alles richtig gemacht.
Haben gut lachen: Die DJK-Meistertrainer Hendrik Ernst (vorne links) und Henrik Springer (vorne rechts) haben in dieser Saison alles richtig gemacht. © Dietmar Reker | Dietmar Reker

VfS Warstein verzweifelt an DJK-Keeper Max Sievert

Die Geschichte des Spiels ist dabei schnell erzählt. Von Anfang an machte der Dorfverein deutlich, dass an diesem Abend nur eine Mannschaft für den Titel in Frage kommen sollte. Knapp fünf Minuten waren gespielt als Niklas Bichmann das 3:0 erzielte. Und die Gäste aus der Bierstadt? Die zeigten sich sichtlich nervös und offenbar auch beeindruckt von der gewaltigen Heimkulisse, die die DJK Bösperde frenetisch nach vorne peitschte. Immer wieder scheiterten die Gäste am überragenden DJK-Keeper Max Sievert. Bösperdes Innenblock stand zudem extrem stabil. So mussten die Warsteiner Rückraum-Shooter immer wieder schwierige Würfe nehmen. Antonio de Cabaca erzielte nach elf Minuten bereits das 8:2. Mit einem 13:6 ging es aus DJK-Sicht in die Halbzeitpause.

Als die Schlusssirene um 20.54 Uhr ertönt, gibt es bei der DJK Bösperde kein Halten mehr.
Als die Schlusssirene um 20.54 Uhr ertönt, gibt es bei der DJK Bösperde kein Halten mehr. © Dietmar Reker | Dietmar Reker

Der gesamte Kader kommt zum Einsatz

Und auch in den zweiten 30 Minuten änderte sich an der Szenerie nichts. Im Gegenteil: die DJK Bösperde baute ihren Vorsprung kontinuierlich aus. Cheftrainer Hendrik Ernst gewährte zudem seinem gesamten Kader Spielminuten. Es ist ein Sinnbild für die gesamte Spielzeit. Trainer, Spieler und Fans bildeten eine Einheit und können sich jetzt Landesliga-Meister nennen.