Bösperde. Max Wergen und die DJK Bösperde stehen zwei Spiele vor dem Ende vor der Meisterschaft. Darum soll es erstmal bei diesem einem Ziel bleiben.
Für die Landesliga-Handballer der DJK Bösperde lief die bisherige Saison fast wie am Schnürchen. Doch jetzt kommen die Wochen der Wahrheit. Nur zwei Spieltage vor Schluss liegt das Team von Trainer Hendrik Ernst und Co-Trainer Henrik Springeran der Tabellenspitze. Die Meisterschaft ist für den Dorfverein zum Greifen nahe. Danach würde noch ein Duell in der Relegation für die Verbandsliga folgen.
Max Wergen möchte das Wort Aufstieg aber nach wie vor nicht in den Mund nehmen. Für ihn ist die Situation doppelt speziell. Denn zum einen ist er Spieler der Mannschaft und zum anderen hat er als 2. Vorsitzender des Vereins einen Überblick über die Gesamtsituation. Wie er die letzten beiden Spiele gegen den TV Brechten am Samstag und am Samstag, 30. April, gegen den Verfolger VfS Warstein angeht, verrät er im Gespräch mit der WP-Sportredaktion.
Herr Wergen, in den vergangenen Wochen war Osterpause ohne Meisterschaftsspiele. Wie hat Ihre Mannschaft die Zeit verbracht?
Max Wergen: Wir haben uns intensiv vorbereitet. Das ganze Team ist sehr fokussiert und freut sich auf die Spiele, die jetzt kommen werden. Wir werden alles daran setzen, diese zwei Spiele auch zu gewinnen.
Die DJK Bösperde steht zwei Spieltage vor dem Saisonende auf Platz eins. Wie würden Sie die bisherige Spielzeit bewerten?
Die Saison war doch sehr herausfordernd. Der Aufbau der Liga hat sich stark verändert. Es gab immer wieder spielfreie Lücken, die überbrückt werden mussten. Daher mussten wir sicherstellen, dass wir den Faden nicht verlieren. Wo wir aktuell stehen, hätten wir uns vor der Saison nicht ausmalen können. Die Liga wurde ja auch neu strukturiert. Einige Gegner hatten wir gerade zu Beginn nicht unmittelbar vor Augen gehabt. Wir haben bislang ein total positives Ergebnis geholt und wollen genau dort dran anknüpfen.
Was hat Ihre Mannschaft in dieser Spielzeit so stark gemacht?
Vor allem der Zusammenhalt. Die Mannschaft ist als Folge aus der Corona-Situation noch einmal richtig zusammengeschweißt worden. Es ist ein richtiger Teamzusammenhalt zu spüren. Zudem sind wir in der Breite sehr gut aufgestellt. Wir verbringen auch die Zeit neben dem Handballspielen gemeinschaftlich. Es gibt bei uns auch niemanden, der klar heraussticht. Wir haben einfach ein großes Vertrauen zueinander.
Ihr Verein hat sich in den vergangenen Wochen und Monaten mit großen Kampfansagen zurückgehalten. Bleiben Sie dabei oder ist die Meisterschaft jetzt das erklärte Ziel der DJK Bösperde?
In meiner aktuellen Situation beobachte ich die Dinge aus zwei unterschiedlichen Perspektiven. Als Spieler will ich definitiv Meister werden. Das ist Fakt. Aus Sicht des Vorstands sieht das schon etwas anders aus. Wir sind der Dorfverein und wollen auch weiterhin der Dorfverein bleiben. Wir versuchen alles, um die Mannschaft – egal ob finanziell, aufwandstechnisch oder organisatorisch – zu unterstützen. Wir bewegen uns in einen immer professionelleren Bereich, was das Sportliche anbelangt. Wir stehen da komplett hinter der Mannschaft und sagen ganz klar, dass wir alles daran setzen werden, die entsprechende Grundlage zu schaffen, wenn die Mannschaft aufsteigen möchte. Es wird nicht am Verein liegen, dass wir das nicht tun. Wir müssen aber das Team mitnehmen und das Team muss diese Einstellung geschlossen mitbringen. Als Spieler will ich Erster werden, als 2. Vorsitzender stehe ich zu 100 Prozent hinter unserer Mannschaft.
In den kommenden beiden Wochen stehen zwei schwierige Spiele gegen den Viertplatzierten TV Brechten und den Zweitplatzierten VfS Warstein an. Wie bereit ist Ihre Mannschaft für diese Begegnungen und worauf wird es dabei ankommen?
Das werden zum Saisonfinale noch einmal zwei richtige dicke Brocken. Wir werden am Samstag mit zwei gefüllten Bussen nach Brechten reisen. Da sieht man, dass der ganze Verein an einem Strang zieht. Uns hilft es enorm weiter, die Rückendeckung von unseren Familien und unseren Fans zu haben. Wir müssen aber von Spiel zu Spiel schauen und dürfen nicht all zu weit nach vorne denken.
Was würden die Meisterschaft und ein potenzieller Aufstieg in die Verbandsliga für die DJK Bösperde bedeuten?
Der Weg bis zum Aufstieg ist noch sehr weit. Wenn wir das aber weiterspinnen würden, wäre das natürlich Vereinsgeschichte. Trotzdem ist das noch in viel zu weiter Ferne. Ich möchte zunächst einmal davon sprechen, dass die Meisterschaft in der Landesliga ein absoluter Erfolg wäre. Das haben wir noch nie erreicht. Trotzdem sind die Meisterschaft und der Aufstieg zwei verschiedene Paar Schuhe. Denn selbst wenn es zu Platz eins reicht, müssten wir danach noch in eine Relegation gehen. Da gibt es auch noch keine festen Termine. Daher will ich nur von einer möglichen Meisterschaft sprechen.