Menden. Im Handball entscheiden oft nur Nuancen über die Spiele. Diese Anreize setzt SG-Coach Andy Palm im Training, damit sein Team im Kopf fit bleibt.

Wenn es im Leistungssport zwischen zwei gleichwertigen Mannschaften um Sieg und Niederlage geht, geht es nicht immer nur um technische und körperliche Fähigkeiten. Entscheidend kann auch sein, welche Mannschaft frischer in ihren Gedanken ist und die richtigen Entscheidungen fällt. Darüber ist sich auchAndy Palm, Trainer der Oberliga-Handballer der SG Menden Sauerland, im Klaren. Häufig fielen in der aktuellen Saison die Tore, die ein Spiel zugunsten oder gegen die Wölfe entschieden, in der Schlussminute. Daher gilt es besonders dann geistig voll auf der Höhe zu sein.

„Die mentale Stärke ist im Handball natürlich extrem wichtig. Man sieht es nicht nur in unserer Sportart, sondern auch im Sport im Allgemeinen, dass wenn du oben stehst, dann klappen auch die Dinge, die sonst vielleicht nicht klappen. Anders herum ist es genauso. Wenn du dich mit deinem Team in einer Abwärtsspirale befindest, klappen viele Dinge nicht“, erklärt Palm, der probiert, die mentale Stärke über interne Wettkämpfe im Training zu fördern. „Da schraube ich die Belastung gerne mal extrem nach oben und stelle Aufgaben, bei denen es am Ende auch Bestrafungen gibt. Wichtig ist dabei, dass ich mir dann Sachen aussuche, auf die meine Spieler in dem Moment keine Lust haben, damit sie den Ansporn haben, die Aufgaben richtig zu bewältigen“, so Palm.

Ansprachen auch im Training

Für den Wölfe-Trainer sind auch die Ansprachen im Training wichtig. Dabei sei es für ihn auch elementar den richtigen Ton zu finden. Denn für Palm ist klar, dass er es bei der SG Menden Sauerland mit vielen unterschiedlichen Charakteren zu tun hat. „Wichtig ist auch, dass es nicht immer die gleichen Ansprachen an die gleichen Personen sind. Sonst stumpft das doch schnell ab. Zudem muss ich auch wissen, wann mal ein kleiner Spaß angebracht ist, damit sich die Stimmung auch wieder lockert“, findet Palm.

So hat er beispielsweise vor dem Spiel beim VfL Eintracht Hagen II die Ansprache selbst übernommen, was er sonst normalerweise nicht macht. Sonst probiert sich Palm in den letzten fünf Minuten vor dem Spiel in der Kabine zurückzuhalten. „Meistens überlasse ich Christian Klein als Kapitän die volle Ansprache, weil er die Jungs als Mittelmann auch führen muss“, ergänzt Palm.