Menden. „Matze“ Kohl (48) stand in der vergangenen Woche plötzlich bei der SG Menden Sauerland im Tor. Wie es dazu kam und wie er das Spiel erlebte.
Am vergangenen Samstag war es mal wieder so weit. Die Oberliga-Handballer der SG Menden Sauerlandhatten im letzten Pflichtspiel des Jahres die Kollegen von der TSG Altenhagen/Heepen zu Gast. Der Tabellenführer aus Bielefeld musste sich für seinen 29:27-Erfolg in der Kreissporthalle mächtig strecken.
Einen großen Anteil, dass die Ballwerfer aus Ostwestfalen sich für den Sieg mächtig anstrengen mussten, hatte sicherlich auchMatthias Kohl. Die Torhüter-Ikone half am Samstag wieder einmal bei den Wölfen aus.
Spiel soll für Matthias Kohl eine Ausnahme bleiben
Doch der Klasse-Keeper mag seine Leistung gar nicht in den Mittelpunkt gerückt sehen. „Ich bin ja gar nicht mehr so richtig aktiv. Mein Spielerpass liegt aber nun einmal immer noch bei der SG Menden Sauerland für den Fall, wenn mal Not am Mann ist. Denn eigentlich bin ich ja nur noch der Torwarttrainer in unserer Landesliga-Mannschaft“, beschreibt er seine Rolle beim heimischen Branchenführer, die sich vor allem um die Zweitvertretung bei den Wölfen dreht.
„Matze“, wie Matthias Kohl im Wölferudel nur liebevoll genant wird, weist darauf hin, dass es mit Kevin Peichert und den beiden Youngstern Nic Preuß und Nils Rehmus genügend Personal zwischen den Pfosten der SG Menden Sauerland gebe. Und Kohl selbst habe ja unmissverständlich klar gemacht, dass seine aktive Mitarbeit im Wölfe-Tor absolute Ausnahmen sein sollen.
Gutes Verhältnis zwischen den Torhütern der SG Menden Sauerland
Allerdings sei jetzt eben so ein Zeitpunkt gekommen, an dem bei seinem Verein wirklich Not am Mann gewesen ist. „Kevin hat ja im Moment Probleme mit seinem Knie. So hatte man mich in der vergangenen Woche angesprochen, ob ich aushelfen könnte“, erzählt „Matze“ Kohl. Man suchte beim heimischen Oberligisten für das Gastspiel des Tabellenführers einen Keeper mit Erfahrung. Und dieses Anforderungsprofil erfüllt Kohl, der bei den Wölfen so etwas, wie einen Ikonen-Status genießt.
„Gegen Altenhagen passte es eben und ich war dann beim Anwurf auf dem Platz“, sagt Matthias Kohl, für den solche Einsätze aber weiterhin die Ausnahme bleiben sollen. Obwohl das Mitwirken des 48-Jährigen für keine Missstimmung bei den Torleuten der SG sorgte. „Mit Nic Preuß und Nils Rehmus haben wir da zwei junge,talentierte Leute. Die wissen mit solchen Entscheidungen des Trainers umzugehen. Sie gratulierten mir nach dem Spiel auch zu meiner Leistung“, so Matthias Kohl über das Verhältnis innerhalb der „Schnapper“ der SG.
Respekt von den Mitspielern der Wölfe
Der Respekt der jungen Kollegen ist aber auch ein Spiegelbild des Ansehens von Matthias Kohl in der heimischen Handball. Denn von dem 48-Jährigen wird vereinsübergreifend mit dem größten Respekt geredet. „Das ist mir schon bewusst. Aber ich sehe das nicht nur auf den Handball-Torwart bezogen. Das gilt wohl mir auch als Menschen. Aber das müssen andere entscheiden“,sagt Kohl, für den das nur eine Randgeschichte ist.
Wobei er die SG auf dem richtigen Weg sieht. „Das ist eine junge Truppe mit einigen erfahrenen Leuten. Man wird noch sehen, wohin der Weg gehen wird“, so Kohl, der dann auch die vergangenen Spiele noch einmal kurz Revue passieren lässt. „Bis vor einigen Wochen sah das ja richtig gut aus“, ist für Kohl der gute Lauf der Wölfe nach den Niederlagen in Harsewinkel und gegen Altenhagen erst einmal ins Stocken gekommen. Doch man kann sicher sein, dass er auch weiterhin noch eine Rolle beim Mendener Oberligisten spielen wird.