Menden. Torwart Kevin Peichert sieht den Saisonstart der SG Menden Sauerland mit gemischten Gefühlen. Er weiß, woran die Wölfe schnell arbeiten müssen.
Nachdem die Oberliga-Handballer der SG Menden Sauerland lange Zeit ohne Verlustpunkte geblieben sind, haben die Wölfe zuletzt zwei Niederlagen kassiert. Sie stehen zwar mit 13:5-Punkten immer noch auf Platz drei, doch demnächst stehen die Wochen der Wahrheit an, wenn das Team von Trainer Andy Palm auf die ganz dicken Brocken in ihrer Staffel trifft.
Dessen ist sich auch Kevin Peichert bewusst. Der 33-Jährige ist bereits seit 2010 als Torwart für die Mendener aktiv und hat in seiner aktiven Zeit einiges erlebt. Im Gespräch mit der Westfalenpost ordnet er den Saisonstart ein und sagt, worauf es in den kommenden Partien ankommen wird.
Herr Peichert, Sie sind ja schon lange bei für die SG Menden Sauerland aktiv. Was würden Sie sagen, wie läuft es aktuell bei den Wölfen?
Kevin Peichert: Wir hatten schon einen guten Saisonstart. Wir wussten vor dem ersten Spiel nicht so richtig, wo wir stehen. Wir haben ja vor allem viele neue junge Spieler hinzubekommen, die auch sehr viele Spielanteile erhalten. Die sechs Siege nach den ersten neun Spielen sind zwar ganz schön, aber man darf nicht vergessen, dass wir da fast ausschließlich Teams geschlagen haben, die aktuell in den unteren Tabellenregionen zu finden sind. Am meisten ärgert mich aber der Punktverlust gegen den VfL Eintracht Hagen II. Dass wir am Wochenende in Rödinghausen verloren haben, lag aus meiner Sicht an unserer schwachen Abwehrleistung.
Was muss aus Ihrer Sicht besser werden und was läuft bereits gut?
Wenn man die Ergebnisse sieht, sind wir vorne immer für mindestens 30 Tore gut, allerdings kassieren wir auch häufig mehr als 30 Gegentore. Wir sind manchmal viel zu lieb und sollten etwas giftiger verteidigen. Vorne müssen wir uns die Tore hart erarbeiten. Hinten müssen wir es schaffen, dass wir in der Abwehr auch mal die bösen Wölfe sind. Wenn wir aus einer stabilen Abwehr schnell umschalten können, sind wir stark.
Was ist das wahre Gesicht der Wölfe? Die vielen Siege am Anfang der Saison oder die Punktverluste, die sich zuletzt häuften?
Ich denke die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Auffällig ist, dass wir bei den Heimspielen viel mehr über die Emotionen kommen. Das hat uns zuletzt in Rödinghausen etwas gefehlt.
Die Wölfe haben mit Andy Palm auch einen neuen Trainer. Wie haben Sie ihn kennengelernt und wie funktioniert die Zusammenarbeit?
Andy Palm ist auf jeden Fall ein Top-Trainer. Ich kannte ihn vor seiner Verpflichtung nicht. Was ihn von seinen Vorgängern unterscheidet, ist die Art, wie er uns auf die Spiele vorbereitet. Wenn wir donnerstags in die Videoanalyse gehen, weiß er meist schon vorher, wie die Gegner ihre Tore erzielen und am Wochenende tritt es dann auch genauso ein. Deshalb sind wir eigentlich immer ganz gut vorbereitet. Ich finde es auch gut, wie er mit den jungen Spielern umgeht. Jeder bekommt bei uns seine Zeiten.
Die SG Menden Sauerland hat mit Nic Preuß seit dieser Saison einen neuen starken Torhüter aus der eigenen Jugend hinzugewonnen. Wie ist Ihr Verhältnis zu ihm und wie können Sie voneinander profitieren?
Nic kenne ich schon seit drei oder vier Jahren, als er bei uns in der B-Jugend gespielt hat. Ich habe immer fest damit gerechnet, dass wir irgendwann ein Torhüter-Duo bilden würden, zumindest wenn ich körperlich durchhalten sollte. Nic kann uns bereits in seinem ersten Jahr sehr gut helfen. Wir bereiten uns auch immer gegenseitig auf die Spiele vor. Wir verstehen uns auch sehr gut. Natürlich herrscht ein gesunder Konkurrenzkampf zwischen uns, aber wir gönnen uns trotzdem unsere Einsatzzeiten.
Sie haben am Samstag ein Heimspiel in der Kreissporthalle gegen den TuS Möllbergen. Wie wichtig ist es, dass die Wölfe in ihre alte Heimstätte zurückkehren konnten und was erwarten Sie für ein Spiel?
Ich bin echt überrascht wie viele Zuschauer in diesem Jahr zu unseren Spielen kommen. Das ist in dieser Saison sicherlich ein Faktor. Der TuS Möllbergen ist nicht schlecht. Das ist eine körperlich sehr starke Mannschaft. Da müssen wir voll gegenhalten.
Wenn Sie die ersten neun Spiele Revue passieren lassen. Was glauben Sie ist in dieser Saison für die SG Menden Sauerland drin?
Vor der Saison haben wir das Ziel Platz eins bis vier formuliert. Ich glaube die ersten sieben bis acht Mannschaft haben alle ein ähnliches Leistungsvermögen. Entscheidend wird ein, wie wir bei den 50:50-Spielen abschneiden.