Harsewinkel. Das gibt es doch gar nicht! Nach der ersten Halbzeit sehen die Wölfe wie der klare Sieger aus. Was dann passiert, ist nicht erklärbar.
30 Minuten brennen die Oberliga-Handballer der SG Menden Sauerland am Freitagabend bei der TSG Harsewinkel ein Feuerwerk ab. Doch in der zweiten Halbzeit lassen die Kräfte nach und es setzt beim 35:37 (14:24) die dritte Saisonniederlage.
Im Vorfeld stand bereits fest, dass die Wölfe mit einem stark dezimiertem Kader nach Ostwestfalen reisen würden. „Wir werden nicht über 60 Minuten unseren Tempo-Handball spielen können“, befürchtete Wölfe-Trainer Andy Palm schon im Vorfeld des Spiels. Er sollte recht behalten mit seiner Vorahnung. Einer spektakulärem ersten Halbzeit folgte der völlige Einbruch in Durchgang Nummer zwei. Lagen die Wölfe mit zehn Toren (!) vorne, lief nach dem Seitenwechsel nichts mehr zusammen. „Wir spielen eine überragende ersten Halbzeit und dann unsere mit Abstand schlechteste zweite Halbzeit direkt hinterher“, betonte Andy Palm.
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Aber von vorn: Zunächst entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit dem besseren Start für die Gäste aus Menden. Marcel Tarlinski und Rafael Dudczak sorgten mit ihren Treffern zum 4:2 (5:16) für die erste Führung von zwei Toren. Bis zur Mitte der ersten Halbzeit wuchs der Vorsprung auf fünf Tore an (12:7). Angetrieben von dem in dieser Phase starken Jonas Schulte, der sechs seiner neun Tore im ersten Durchgang erzielte, waren die Wölfe spielbestimmend gegen die sichtlich beeindruckten Hausherren. Rafael Dudczaks Treffer zum 22:12 sorgte erstmals für einen Vorsprung von zehn Toren. „Es lief richtig gut. Kevin Peichert hat einige Bälle stark gehalten und unser Spiel schnell gemacht. Davon haben wir profitiert“, lobt Andy Palm. Zur Pause sah alles nach der Vorentscheidung zugunsten der Wölfe aus. Aber weit gefehlt…
Chancen nicht mehr genutzt
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Denn es gab ja noch die zweite Halbzeit. Und die begann mit dem altbekannten Wölfe-Problem: der verschlafenen Anfangsphase. Harsewinkel war hellwach und holte Tor für Tor auf. Nach knapp 39 Minuten betrug die Wölfe-Führung nur noch sechs Tore, nach 45 Minuten zwei. Das Momentum aus der ersten Halbzeit war völlig aufgebraucht und hatte sich zugunsten der TSG Harsewinkel verschoben. „Plötzlich lief bei uns nichts mehr zusammen. Wir haben den Ball nicht mehr ins Tor bekommen und jede Menge freier Würfe vergeben. Wir hätten von den Chancen her auch im zweiten Durchgang 23 Tore werfen müssen, haben aber nur elf gemacht. Das sagt ja schon alles aus“, analysierte Andy Palm.
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Mailk St. Claire war es dann nach 47:21 Minuten vorbehalten mit dem 29:29 den Ausgleich zu erzielen und die Halle zum Ausrasten zu bringen. Die Wölfe stemmten sich gegen die drohende Niederlage, hatten der Wucht der Ostwestfalen aber nichts mehr entgegenzusetzen. Zu allem Überfluss musste dann auch noch Kevin Peichert vom Spielfeld runter. „Kevin hatte wieder Probleme mit seinem Knie, da musste ich ihn von der Platte nehmen. Das war bitter, weil er bis dahin ein überragendes Spiel gemacht hat. Langsam bereiten uns diese Knieprobleme bei ihm Sorgen. Wir hoffen, dass er nächste Woche noch einmal durchhält und danach das Knie ruhigstellen kann. Er ist leider zu wichtig, um auf ihn zu verzichten“, erklärte Palm.
Gut zwei Minuten waren noch zu spielen als die Hausherren auf drei Tore davonzogen - 36:33. Marcel Tarlinski und Tim Brand ließen Hoffnung aufkommen, bevor das 37:35 22 Sekunden vor dem Ende, der endgültige knock-out war.