Menden. Die Kosten für die Baumaßnahme erhöhen sich von 3,255 auf mindestens 4,8 Millionen Euro. Zudem soll die Kommunikation besser werden.
In Mendens größtes Infrastrukturprojekt im Sportbereich ist erneut Bewegung hereingekommen. Am Donnerstagabend tagte der Sportausschuss, in dem sich die Stadtverwaltung und die Politiker über die aktuellen Entwicklungen im Huckenohlstadion austauschten. Und dabei gab es einige neue Erkenntnisse.
So steht bereits zu diesem Zeitpunkt fest, dass sich die Kosten von den ursprünglichen 3,255 Millionen Euro auf mindestens 4,8 Millionen Euro erhöhen werden. Dass der Betrag noch weiter in die Höhe schießen könnte, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht auszuschließen. Ebenso fragwürdig ist, ob der Abschluss der Bauarbeiten - wie ursprünglich angedacht - Ende 2023 möglich sein wird, denn zuletzt gab es immer wieder Verzögerungen bei den Sanierungen, die offiziell am 1. September diesen Jahres eingeleitet wurden.
Eine unsichere Planung
Zu Beginn der Diskussion stellte Uli Menge vom Sportamt der Mendener Stadtverwaltung den aktuellen Planungsstand vor. „Es ist eine unsichere Planung, da wir aktuell mit gesellschaftlichen Problemen wie der Corona-Pandemie und dem Ukraine-Krieg zu kämpfen haben“, sagte er bereits einleitend. Ziel sei es, mit dem neuen Huckenohlstadion einen sportlichen Treffpunkt für alle Mendener Vereine und Bürger zu schaffen.
Uli Menge betonte zudem, dass die Kommunikation zwischen der Stadtverwaltung, der Politik und den drei Vereinen, die das Stadion nutzen,BSV Menden, Marathon-Club Menden und LG Menden, verbesserungswürdig sei. Deshalb schlug er vor, dass es ab sofort regelmäßige Treffen an jedem zweiten Mittwoch im Monat zwischen der Stadtverwaltung, den Vereinen und der Politik geben soll, um sich über den aktuellen Stand der Dinge auszutauschen. Im weiteren Verlauf wurde einstimmig beschlossen, dass bei diesen Treffen sowohl der Ausschussvorsitzende als auch jeweils ein Ausschussmitglied jeder Fraktion anwesend sein sollen.
Sechs Flutlichtmasten geplant
In der neuen Planung ging Uli Menge auch auf die Flutlichtbeleuchtung ein. Dabei soll es sechs neue Flutlichtmasten geben, wovon eine Auslegemast hinter die Tribüne verlegt wird. In der vorherigen Planung hätte er vor der Tribüne gestanden und so den Zuschauern die Sicht versperrt. Diese Änderung verursacht Mehrkosten von zirka 100.000 Euro.
Nach der Präsentation eröffnete CDU-Ausschussmitglied Andre Schweins die Diskussion. „Die Kommunikation war zuletzt ein Desaster. Es ist verständlich, dass sich die Vereine davon überrumpelt und nicht daran beteiligt gefühlt haben. Das kann nicht in unserem Interesse sein. Die Änderungen sind aber ein guter erster Schritt in die richtige Richtung.“ Zudem kritisierte er die Stadtverwaltung, dass die Verzögerungen bei den Baumaßnahmen, was den Abriss der Betriebsgarage angeht, gar nicht, beziehungsweise falsch kommuniziert worden seien. Auch, dass die Stadtverwaltung zunächst nur mit dem BSV Menden gesprochen habe und sich die beiden Leichtathletikvereine LG Menden und MC Menden hinten anstellen müssen, stieß Schweins sauer auf. Trotzdem betonte er, dass Verzögerungen immer denkbar seien. Die Planungen zur weiteren Beteiligung der Vereine findet die CDU gut. Zusätzlich warf Andre Schweins die Frage in den Raum, ob es eine Möglichkeit gebe, die Renovierungen zu beschleunigen, indem man einzelne Planungsschritte parallel abschließe.
Hat Verzögerung Konsequenzen?
Weitere Diskussionen gab es über den Förderträger und welche Konsequenzen es haben würde, wenn die Frist bis Ende 2023 überschritten werden würde und die geplanten Kosten höher ausfallen würden. „Ich würde empfehlen, dass die Geschichte mit der Förderung aufgeklärt wird, die Risiken dargelegt werden, damit wir wissen, wie sich der Sportausschuss zu verhalten hat, wenn absehbar ist, dass sich die Baumaßnahme verzögert, um das ganze zu beschleunigen. Vielleicht sollte man den Teil, der in Eigenleistung von der Stadt zu leisten ist, erst einmal hinten anstellen und erst 2024 fertigstellen. Man sollte die Sache ein wenig besser koordinieren “, schlug Ingo Günnewicht von der SPD vor.
„Der zeitliche Druck bleibt unabhängig bei uns. Denn wir haben hier drei Vereine mit vielen Kindern und Jugendlichen, die so schnell wie möglich wieder ihre Sportmöglichkeiten nutzen müssen“, sagte Andre Schweins (CDU). Markus Kisler vom Bündnis 90/Grüne stimmte seinen Vorrednern zu. „Wenn wir sehen, dass manche Dinge sich verzögern, muss das direkt kommuniziert werden und zeitnah eine Lösung dafür gefunden werden.“ Stefan Weige von der FDP warf ein. „Wir brauchen einen Bauzeitenplan mit Fokus auf die förderfähigen Maßnahmen. Der aktuelle Plan ist interessant, aber muss weiter detailliert werden.“ Des Weiteren herrschte bei den Fraktionen Einigkeit darüber, dass sie gerne eine Einschätzung vom Stadtkämmerer hätten, wie sich die Mehrkosten auf den Haushaltsplan auswirken werden. Sebastian Schmidt von der CDU äußerte Kritik: „Bei allen Punkten, die wir bislang besprochen haben, muss ich klar sagen, dass die bisherige Qualität der Bearbeitung des ganzen Projektes wirklich äußert schlecht durchgeführt worden ist. Ich habe selten eine derart schlechte Projektbearbeitung erlebt, wie beim Huckenohlstadion. Wir brauchen dringend eine professionelle Handhabung.“